Obwohl Leitungswasser lange als Haupt-Trinkwasserquelle galt, scheuen Konsumenten in den vergangenen Jahren immer häufiger davor zurück und greifen zu abgefülltem Mineralwasser. Firmen, die solches Wasser produzieren, versprechen reinere, gesündere Produkte als das herkömmliche Wasser aus dem Hahn. Durch die wachsende Nachfrage für qualitativ hochwertiges Trinkwasser haben diese Hersteller einen enormen Aufschwung erlebt.
Nun, die Mineralwasserindustrie ist nicht mehr vom Markt wegzudenken. Aber sind manche Preise für Wasserprodukte wirklich gerechtfertigt? Bekommen Konsumenten dafür tatsächlich besseres Wasser?
Manche Supermärkte haben alle möglichen Sorten im Angebot wie Bambuskohlen-Wasser, Gletscherwasser und aufbereitetes Wasser. Die verschiedenen Mineralien und Spurenelemente, die sie angeblich enthalten, sind auf dem Flaschenetikett aufgelistet. Solche Konzept-Produkte sind in der Regel viel teurer als herkömmliches Mineralwasser.
Die meisten Käufer sind sich nicht sicher, ob diese Produkte tatsächlich ihren Preis wert sind. Sie glauben, einfaches, klares Wasser sei gut genug.
Laut Ernährungsexperten gibt es in China keine Produktionsstandards für solche Getränke, was bedeutet, dass allein die Hersteller die Inhaltsstoffe bestimmen. Ernährungsexperte Shen Yang erklärt:
„Gegenwärtig gibt es in China nur für Trinkwasser und Mineralwasser Normen. Für andere Wasser müssen noch Standards eingeführt werden. Ob die Konzept-Wasser-Getränke so gut sind, wie es ihre Hersteller versprechen, ist nicht durch reale Effekte bewiesen."
Wasser ist für unseren Körper und unser Überleben essentiell. Vor kurzem wurde in Berichten allerdings vor bestimmten krebserregenden Chemikalien im Wasser gewarnt.
Die staatliche Behörde für Qualitätskontrolle, Inspektion und Quarantäne hat Anfang des Monats auf ihrer Webseite 18 Wassermarken, die diese Chemikalien enthalten, gelistet.
In sechs davon, darunter ein Wasser der Harbin Pharmaceutical Group, wurden überhöhte Bromat-Werte nachgewiesen. Die möglicherweise krebserregende Chemikalie entsteht bei der Ozon-Sterilisation von Flaschen.
18 der 220 in Beijing, Tianjin und Hebei inspizierten Marken wurden für Verkauf und Verzehr als untauglich eingestuft.
Experten warnen, dass der Bedarf an Spurenelementen je nach physischem Befinden unterschiedlich ausfällt. Aus diesem Grund ist einfaches, klares Wasser wohl die beste Wahl.