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Wang Zhongshan: Ein Tänzer auf den Saiten der Guzheng
  2011-12-01 11:26:03  cri
     

Die Guzheng kann mit Fug und Recht als Symbol der asiatischen Musik bezeichnet werden. In einem traditionellen chinesischen Orchester kommt der Guzheng jene Rolle zu, die in Europa dem Klavier vorbehalten ist. Sie verfügt über ein elegantes Äußeres mit prächtigen Farben und klingt weder so traurig wie die Erhu, noch so hell wie eine Flöte. Mit ihren milden, sanften Klängen vermittelt die Guzheng den Eindruck harmonischer Schönheit. Die Geschichte der Guzheng lässt sich bis in die Zeit der Streitenden Reiche zurückverfolgen. Während der Qin-Dynastie kam das Instrument dann zu großer Popularität und wird daher auch als Qinzheng bezeichnet. Zur Herkunft des Namens der Guzheng kann uns der bekannte Instrumentenbauer Zhang Gong Folgendes mitteilen.

„Eine der wahrscheinlichsten Theorien lautet, dass die Zheng ihren Namen aufgrund des Klangs ihrer Saiten erhalten hat."

Wang Zhongshan zählt zu den berühmtesten Guzheng-Meistern der Gegenwart. Die beruhigenden Melodien, die unter seinen Fingern entstehen, berühren die Menschen direkt und schenken ihnen im Angesicht von Freud und Leid des Lebens eine gewisse Gelassenheit.

Geboren in der zentralchinesischen Provinz Henan, begann Wang Zhongshan schon sehr früh mit dem Spiel der Guzheng. Unter den Anweisungen von mehr als zehn Volkskünstlern offenbarte er schnell seine große musikalische Begabung. 1986 interpretierte Wang Zhongshan auf dem ersten chinesischen Symposium für die Guzheng das Stück „Da Hu Shang Shan" neu. Seine anspruchsvolle Spieltechnik erweckte die Aufmerksamkeit sowohl in- als auch ausländischer Experten. Kurz darauf, im Jahre 1988, wurde er am Chinesischen Musikkonservatorium aufgenommen und begann seine Ausbildung bei der Guzheng-Meisterin Li Wanfen. Durch den gewissenhaften und sorgfältigen Unterricht von Professor Li erreichte Wang Zhongshan's Geschicklichkeit im Umgang mit seinem Instrument alsbald eine völlig neue Ebene. Er beschreibt uns seine eigene Perspektive auf die Guzheng:

„Ich denke, dass die Guzheng aufgrund von drei besonderen Eigenschaften so anziehend wirkt. Sie sieht elegant aus, hat einen wunderschönen Klang und ist einfach zu lernen."

In erster Linie kann die Guzheng also mit ihrer eleganten Form aufwarten. Der Instrumentenkörper aus reinem Holz ist äußerst ansprechend und zeugt von Kultiviertheit. Besonders kunstvoll sind die Schnitzereien am Kopfstück. Hier finden sich häufig die chinesische Staatsblume, die Pfingstrose, oder die traditionelle Darstellung „Hundert Vögel verehren den Phönix." Mit Dekorationen aus Jade oder Emaille schmeichelt das traditionelle Instrument auch noch dem Schönheitssinn des modernen Menschen. Für Wang Zhongshan war aber der einzigartige Klang der wichtigste Grund, das Studium der Guzheng aufzunehmen.

„1974 fing ich damit an, die Guzheng zu spielen. Damals befand sich China am Ende der Kulturrevolution. Damit ich und meine Brüder nicht draußen mit anderen stritten, ließ mein Vater jeden von uns ein Instrument lernen. Meine zwei älteren Brüder lernten jeweils Zhuihu und die Sanxian-Laute, ich die Guzheng. Anfangs gefiel mir die Guzheng nicht besonders, ich wurde sozusagen dazu gezwungen. Aber als mein Lehrer mir ein Stück vorspielte, verliebte ich mich einfach sofort in dieses Instrument."

Im Unterschied zu anderen traditionellen Saiteninstrumenten wie der Erhu oder der Pipa muss die Guzheng beim Spielen nicht mehr gestimmt werden. Daher ist sie auch etwas einfacher zu lernen.

Wang Zhongshan erwies sich als sehr kreativer Spieler. Bereits im Alter von 17 Jahren bearbeitete er das Stück „Yizu wuqu", „Tanz des Yi-Volkes". Er berichtet uns, welche Kniffe er dabei verwendete.

„Yizu wuqu wurde ursprünglich von Wang Huiran komponiert und ist eigentlich ein Solo für die Pipa. Als ich 17 Jahre alt war, habe ich das Stück aus irgendeinem Anlass bearbeitet. Dabei habe ich mich von den Spieltechniken der Pipa inspirieren lassen, vor allem vom „lunzhi", der Kreisbewegung der Finger bei Fermaten. [Musikeinspielung] Traditionell spielen wir die Guzheng auf diese Art. [Musikeinspielung] Man bezeichnet das als „yaozhi", die Finger auf der Saite vibrieren lassen. Die Begriffe Guzheng und yaozhi hängen eng zusammen. Vor mir hat noch nie jemand die Guzheng mit der Technik des lunzhi bespielt."

In den Augen Wang Zhongshans ermöglicht diese kleine Innovation eine größere Ausdruckskraft der Guzheng.

Ein musikalisches Stück spiegelt stets Gefühle und Gedanken des Komponisten zu einem bestimmten Zeitpunkt wider. Herr Wang Zhongshan wollte uns zum Abschied unbedingt eines seiner Vorzeigestücke darbieten: Yunling yinhua.

„Yunling yinhua beschreibt die Landschaft in der Umgebung des Yunling-Gebirges. Als ich das Stück schrieb, hatte ich die Region noch gar nicht besucht. Ich hatte aber von der Schönheit der Gegend und dem spektakulären Fackelfest gehört. Ich freue mich sehr darauf, selbst nach Yunling zu reisen und mit eigenen Augen zu sehen, wie die Männer und Frauen zu diesem Fackelfest miteinander tanzen und singen."

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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