Alles hat gut geklappt, der Flug war gut organisiert und sogar die Koffer habe ich am Flughafen von Peking wieder bekommen, dessen Grösse für uns nicht mit Münchner Verhältnissen zu messen ist.
Mit dem Taxi ging es dann von dort in das Hotel in der Innenstadt und auf dem Weg dorthin bekomme ich den ersten Eindruck von der 20 Millionenstadt und dessen Verkehr nur mit Rom vergleichbar scheint. Die Hupe spielt auf alle Fälle eine wichtige Rolle bei der Regelung der Vorfahrt. Für mich als Deutschen, der alles manchmal alles zu geregelt vorfindet, doch etwas gewöhnungsbedürftig, aber durchaus interessant.
Am ersten Abend dann mache ich mich auf den Weg, um alleine das Umfeld des Hotels zu erkunden, die Menschen zu beobachten und auch das zu tun, was Männer eigentlich selten gerne machen, einen Blick in die Geschäfte zu werfen.
Die Leute auf der Straße haben es eilig, sie sind freundlich, gut gekleidet, leider klappt es nicht so recht mit der Unterhaltung. Die Geschäfte werden anscheinend gerne besucht, die Auslagen sind durchaus interessant. So nehme ich mir vor, noch an diesem Abend mich mit Yuan auszustatten, damit ich die verschiedenen Teesorten kaufen und zuhause genießen kann.
Am nächsten Tag fahren wir schon zeitig, nach einem reichhaltigen Frühstück im Hotel, zum Platz des Himmlischen Friedens und zum Palast des Kaisers, alle Dinge, die wir vom Fernsehen in Deutschland schon zu kennen glauben, die Wirklichkeit übertrifft aber bei weitem die bisherige Vorstellung. Auch ganz China scheint an diesem Tag dort versammelt, aber keiner hat es eilig, alle stellen sich in der Reihe an, sie unterhalten sich anscheinend blendend und die Gästeführer haben viel Arbeit, ihre Gruppe beieinander zu halten. Insgeheim wünsche ich mir, mich hundert Jahre zurückversetzen zu können. Zu gerne würde ich den Kaiser in seiner Zeit persönlich kennen lernen, um ihm die Schönheit seiner Stadt mit den traumhaften Gebäuden und Gärten zu bestätigen. Vielleicht könnte man dann mit oberster Genehmigung auch einen kurzen Blick in das Haus der Kurtisanen werfen.
Auch die Gebäude, die in der Zeit von Mao und danach gebaut wurden, sind für uns interessant, aber bei weitem nicht so beeindruckend.
Nach der Besichtigungstour, kaum zu glauben, dass uns der Kleinbusfahrer zur richtigen Zeit am festgelegten Ort findet, fahren wir wieder quer durch einige Stadtbezirke, die genau so in Berlin oder anderswo stehen könnten.
Bei der anschließenden Konferenz im Funkhaus stellen wir uns gegenseitig vor und lernen auch Frau Shi Li kennen, sie ist übrigens sehr nett, die uns die nächsten Tage als Delegationschefin begleitet.