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Eine junge Frau aus den USA und die Erfüllung ihres Traums in China
  2011-10-28 09:09:01  cri

„Ich heiße Wei Kexin, mein englischer Name ist Casey Welson. Ich bin in Kalifornien geboren und vor fünf Jahren nach China gekommen. Vor etwa viereinhalb Jahren habe ich eine Non-Profit-Organisation für Kleinkredite namens „Wo Kai" gegründet."

Hören Sie, wie gut Wei Kexin Chinesisch spricht?Vor fünf Jahren begann sie ein Studium in Beijing. Kurze Zeit später gründete sie diese Organisation. Dank deren Hilfe konnten bereits etwa 1.000 Bauern in den ärmeren Regionen Chinas der Armut entkommen. Eine junge Frau aus dem Ausland scheut nicht den weiten Weg und hilft armen Bauern - was ist der Grund dafür?

„Meine Arbeit hat mit meiner Familie zu tun. Mein Vater war Unternehmer und auch Rechtsanwalt. Am Wochenende hat er den Armen in unserer Heimat kostenlosen Rechtsbeistand angeboten. Nach dem Verkauf seiner Firma hat er all den Gewinn einem Fonds zukommen lassen und damit das Studium von mittellosen Kindern unterstützt. Deshalb wusste ich schon in meiner Kindheit, dass solche Pionierarbeit und die Unterstützung der Gesellschaft sehr wichtig sind. Und das ist auch der Grund, warum mir diese Arbeit so gefällt."

Wei Kexin interessierte sich also dank des Einflusses ihres Vaters von Kindheit an für das Sozialwesen. In San Francisco leben viele Auslandschinesen, und die chinesische Kultur mit seiner vielfältigen Geschichte lockte schon seit langem die junge Amerikanerin. 2005 nutzte sie nach dem Abschluss an ihrer Uni die Chance, an der Tsinghua-Universität ein Austauschstudium anzugehen. Dadurch wurde ihr Traum von China endlich wahr.

„In meiner Heimat gibt es viele Chinatowns, so habe ich die traditionelle chinesische Kultur kennengelernt. Eigentlich fand ich diese Chinatowns ein bisschen so ähnlich wie Beijing, aber halt nicht ganz. Weil die Auslandschinesen oft schon vor langer Zeit in die USA kamen, zeigen sie immer noch viel traditionelle Kultur. Nachdem ich also von China angezogen wurde, war die moderne Stadt mit all den großen Gebäuden schon total unterschiedlicher, als ich gedacht hatte. Aus diesem Grund wollte ich mich damals darüber informieren, wie China nun wirklich aussieht. Am Anfang besuchte ich also den Nordosten, später dann Yunnan und Ningxia."

Nach der Reise bemerkte Wei Kexin, dass sich die großen Städte in China gut entwickeln, aber das Land relativ zurückgeblieben war. Zu dieser Zeit wollte sich Kexin wegen eines Mädchens namens Chunmiao in China engagieren:

„Als ich nach China kam, ging ich oft in ein bestimmtes Restaurant. Ich unterhielt mich mit den Bedienungen dort und allmählich wurden wir Freunde. Eine davon heißt Zhang Chunmiao, sie war damals eine meiner besten Freundinnen. Ihr Gehalt betrug etwa 5.000 Yuan RMB im Monat, und ich wollte ihr dann Englisch beibringen, um ihre Kenntnisse langsam auszubauen, damit sie bessere Beschäftigungschancen erhält. Jeden Abend nach Feierabend begannen wir mit dem Englisch-Kurs. Nach drei Monaten sagte sie mir, dass sie das Lernen aufgeben müsse, denn sie werde zurück in ihre Heimat gehen und heiraten. Sie konnte nichts tun. Obwohl sie meine Freundin war, konnte ich ihr nicht mehr helfen, ihre Zukunft zu verändern, und das hat mich sehr beeinflusst. Später fand ich nachhaltige Methoden, um das zukünftige Leben von Menschen zu verändern."

Was für eine gutherzige junge Frau! Kexin bemühte sich also in China darum, einen Job zu finden, um die Lebensbedingungen von Wanderarbeitern wie Zhang Chunmiao zu verbessern. Und auch eine Kommilitonin von ihr in den USA, Meng Kangni, stellte sich dieser Aufgabe:

„Nach dem Studium an der Tsinghua-Universität sagte Meng Kangni, wegen unseres gemeinsamen Interesses für Wirtschaftsentwicklung und Mikrokredite sollten wir eine Organisation aufbauen! Diese Branche befand sich in China in der Anfangsphase, deshalb wollten wir durch unsere Organisation dessen Entwicklung fördern."

Mikrokredite sind finanzielle Dienstleistungen für arme Bauern. Diese erhalten dadurch Beschäftigungs- und Entwicklungschancen. In einem Hutong in Beijing mieteten die zwei US-Frauen ein Zimmer und führten von dort aus ihre Non-Profit-Organisation „Wo Kai". „Wo Kai" bedeutet in etwa, dass jeder Mensch, der ihre Kredithilfen akzeptiert, ein schönes Leben anfangen könne. Trotzdem gab es am Anfang doch viele Schwierigkeiten:

„Niemand glaubte, dass zwei 23-jährige US-Mädchen in China ihren Traum verwirklichen könnten. Am Anfang gab es viele Probleme, weil wir keine Berufserfahrung hatten und auch keine Experten waren. Deswegen gingen wir auf`s Land, um mehr über Mikrokredite in Erfahrung zu bringen. Mit anderen Experten, Mitarbeitern von NGOs und Finanzfachmännern diskutierten wir über die Pläne."

Trotz ihrer Mühen konnten sie in den ersten drei Monaten keine Geldmittel auftreiben, aber sie gaben nicht auf:

„Wenn ich vor Schwierigkeiten stehe, denke ich immer an Zhang Chunmiao. Ich weiß, meine Lage ist selbst in der schwersten Zeit einfacher als Zhangs. Aus diesem Grund halte ich daran fest."

„Nach einem Monat spendeten Freunde von mir und deren Freunde etwa 20.000 US-Dollar, und im November 2008 veranstalteten hundert Freiwillige in New York, San Francisco und Seattle verschiedene Aktivitäten. Damit beschafften sie 50.000 US-Dollar."

In dem Team von „Wo Kai" arbeiteten auch mehr Freiwillige mit, sowohl Chinesen als auch Ausländer. Sie nahmen sich dabei die Beharrlichkeit von Wei Kexin zum Vorbild oder wollten ganz einfach ebenfalls anderen helfen.

Am Anfang arbeitete Wei Kexin jeden Tag über zehn Stunden und pendelte dabei zwischen Stadt und Land, um die Menschen vor Ort zu besuchen. In persönlichen Gesprächen erfuhr sie mehr von den Gegebenheiten, und es heißt ja auch, vorbereitete Menschen haben mehr Chancen. Durch eine unerwartete Begegnung erhielt sie schließlich auch die Unterstützung von Li Kaifu, der früher Chef von Google China war:

„Damals organisierten wir eine Aktivität und fuhren mit dem Bus von der Tsinghua nach Guomao, und plötzlich stand Li Kaifu neben mir. Ich sprach mit ihm über „Wo Kai", und er stellte mir daraufhin einen Manager und ein Team für Webseiten vor. Es gab auf unserer Seite immer Probleme, und das Team beschloss, die Website neu aufzubauen. Hätte ich also Li Kaifu nicht kennengelernt, würde „Wo Kai" jetzt nicht so aussehen."

Auf diese Weise entwickelte sich „Wo Kai" immer weiter, dank der eigenen Bemühungen des Teams und der Unterstützung von anderen. 745 Bauern haben seither Kleinkredite erhalten und konnten so ihr Alltagsleben verbessern. Die meisten von ihnen haben die Kredite schon wieder zurückbezahlt und zeigen damit anderen einen Weg zum Geldverdienen auf. All diese Veränderungen dank der Amerikanerin Wei Kexin und ihrem Traum von „Wo Kai".

Immer mehr Ausländer leben in Beijing und auch in China. Sie suchen hier nicht nur nach Entwicklungschancen, sondern bringen auch Aufopferungsgeist und Warmherzigkeit mit. All denen wünschen wir ebenso wie Wei Kexin, dass ihr Traum in Erfüllung geht!

Übersetzt von Zhong Xi

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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