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Touristenansturm aufs Dach der Welt
  2011-09-14 11:16:27  cri
    

Das Autonome Gebiet Tibet ist weltweit als Hort von Spiritualität und als einmaliges Naturparadies bekannt. Dank dem Anschluss ans Eisenbahnnetz und verbesserter Tourismusinfrastruktur besuchen immer mehr Touristen aus dem In- und Ausland das Dach der Welt. Vom Tourismusgeschäft profitiert auch die Lokalbevölkerung. Langfristig soll der Tourismus zum Stützpfeiler der tibetischen Wirtschaft werden.

Der 40-jährige Tsedam Ozhu lebt mit seiner Familie im Dorf Laru. Laru ist in Tibet als Modelldorf für den Bio-Anbau bekannt. Alle 42 Haushalte im Dorf besitzen ihr eigenes Gewächshaus, in dem sie Wassermelonen, Tomaten sowie Obst und Gemüse anbauen, das in dieser Gegend nur schwer zu kriegen ist. Mit den Bio-Produkten aus dem Dorf Laru werden vor allem die Touristenhotels und -restaurants in der Region versorgt:

„Der Anfang ist gemacht. Der Tourismus erlebt derzeit eine Blütezeit. Unsere Einkommen erhöhen sich ständig. In Zukunft wollen wir noch weitere Gasthäuser bauen, die von Bauern betrieben werden. Dann werden sich unsere Einkommen noch mehr erhöhen."

Das Dorf Laru im Bezirk Nyingchi im Südosten Tibets grenzt an die stark besuchte Landschaftszone Basumtso. Zum Bezirk Nyingchi gehört neben dem Bamsumtso-See auch das malerische Naturschutzgebiet Yarlung Zangbo. Die 1,1 Millionen Touristen im Jahr 2009 brachten dem Naturschutzgebiet Einnahmen von 800 Millionen Yuan RMB. Wie Frau Wang und ihr Sohn aus der Provinz Henan stammen auch die meisten anderen Tibet-Touristen aus China. Die beiden befinden sich gerade auf einer zehntägigen Rundreise:

„Die Landschaft hier ist wunderschön. Mir gefällt Nyingchi sehr gut. Es ist sehr ruhig hier. Überall ist es grün. Das große Yarlung Zangbo-Tal ist imposant und zauberhaft schön. Ich möchte am liebsten zehn Tage hier bleiben, um die Landschaft richtig genießen zu können."

Dem tibetischen Tourismusamt zufolge wurde das Autonome Gebiet in den ersten sieben Monaten dieses Jahres von bereits vier Millionen Touristen aus dem In- und Ausland besucht. Die Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft haben die Grenze von vier Milliarden Yuan RMB schon übertroffen. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Zuwachs von über 40 Prozent. In diesem Jahr soll die Reisesaison zudem zwei Monate länger dauern als noch in den Jahren zuvor. Die Profiteure dieses Tourismusbooms sind die Bauern und Hirten. Die von ihnen geführten Gasthäuser und Restaurants sind bei den Touristen sehr beliebt.

Gesang ist 53. Sie plant, das Haus ihrer Familie in ein Familien-Hotel umzubauen. Das zweistöckige Haus soll modern und gastfreundlich eingerichtet werden. Mindestens zehn Gäste will Gesang in ihrem Hotel unterbringen, wenn der Umbau fertig ist:

„Ich werde meinen Gästen mehr lokale Spezialitäten anbieten und hoffe, dass noch mehr Touristen kommen werden."

Im Jahr 2010 gab es in Tibet 315 qualitativ einwandfreie Familienhotels. Von der Tourismusindustrie selbst leben über 10.000 Haushalte. Da zu jedem Haushalt im Schnitt fünf Personen gehören, profitieren 50.000 Tibeter vom Fremdenverkehr. Ihr durchschnittlicher Jahresverdienst beträgt etwa 6.000 Yuan RMB pro Kopf.

Die lokalen Behörden bieten den Bauern und Hirten, die in der Tourismusbranche arbeiten, auch Ausbildungskurse an. In den vergangenen fünf Jahren sind eigens für die Förderung des Tourismus auf dem Lande über 100 Millionen Yuan RMB ausgegeben worden.

Viele Tibeter leben von den Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft. Jedes Jahr entstehen in der Tourismusindustrie rund 3.000 neue Stellen. Die 20-jährige Qiangba Chutsen begann nach ihrem Fachschulabschluss gleich in der Landschaftszone Yarlung Zangbo zu arbeiten. Sie ist als Verkäuferin in einem Souvenirladen tätig:

„Journalist: Wie lange arbeitest du schon hier?"

Chutsen: Schon anderthalb Jahre.

Journalist: Gefällt dir der Job?

Chutsen: Ganz gut.

Journalist: Verdienst du gut?

Chutsen: Nicht schlecht. An einem guten Tag verkaufe ich kleine Kunsthandwerke und Souvenirs im Wert von bis zu 4.000 Yuan RMB.

Die Eröffnung der Tibet-Bahn und die Inbetriebnahme der Flughäfen in Nyingchi und Ngari haben die Reise aufs Dach der Welt stark vereinfacht. In den vergangenen fünf Jahren hat Tibet insgesamt 21 Millionen Touristen aus dem In- und Ausland empfangen. Die Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft sind um 30 Prozent auf über 22 Milliarden Yuan RMB gestiegen. Die sprunghafte Entwicklung des Tourismus hat eine wahre Flut an Investitionen in die lokale Tourismusbranche ausgelöst.

Liu Jianyun ist der stellvertretende Geschäftsführer von Tibet Tourismus. Vom touristischen Potenzial Tibets ist er überzeugt. Die größte Sorge bereitet ihm derzeit eine falsche Vorstellung:

„Wir befinden uns erst ganz am Anfang. Wir sind überzeugt, dass das Entwicklungspotenzial des Tourismus in Tibet riesengroß ist. Das momentane Problem ist, dass viele Touristen Tibet nur im Juni, August und September bereisen. Die Leute haben eine falsche Vorstellung von den klimatischen Verhältnissen in Tibet. Wir müssen das zu einem späteren Zeitpunkt zu ändern versuchen."

Um mehr Touristen in der Nebensaison anzulocken, bieten lokale Reisebüros inzwischen auch themenspezifische Reisen wie beispielsweise das „Heiraten an heiligen Orten" an. Der Bau eines weiteren Fünfsternehotels sowie eines internationalen Messezentrums soll zudem mehr gutbetuchte Gäste sowie Geschäftsleute bringen.

Weiter festgehalten werden soll hingegen am Image von Tibet als „bezauberndes Naturparadies mit vielseitiger Folklore".

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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