Der Investor Li Yunchao kommt aus Taiwan. Seine Vorfahren stammen von der Insel Pingtan. Li kam daher schon 1994 dorthin, um zu investieren. In den vergangenen Jahrzehnten gab es kaum Investitionen aus Taiwan. Mit der Entwicklung der Insel ändert sich das. Immer mehr seiner Freunde kämen inzwischen nach Pingtan, um zu investieren, sagt Li.

„Durch die Entwicklung ist Pingtan viel bekannter und auch meine Firma. Immer mehr Fabriken verschiedener Branchen kommen aus Taiwan auf die Insel, zum Beispiel die Fubon-Bank, mehrere Kosmetikfirmen oder Firmen für Baustoffe. Ich freue mich sehr darüber und helfe ihnen bei der Kommunikation."

Li steht gerne auf der Bucht-Brücke zu Pingtan, von wo aus er die ganze Insel überblicken kann. Oft sieht er hier hunderte Baufahrzeuge auf dem Strand hin und her fahren. An dem Strand Jinjingwan wurde nach der Entwicklung in Pingtan das erste High-Tech-Projekt geplant, der Bau des Industrieparks für den taiwanesischen Xielli-Konzern. Der Park befindet sich seit Mai dieses Jahres im Bau. Xielli hat bereits Dutzende Milliarden Yuan investiert.

Über den derzeitigen Aufbau in Pingtan sagten viele Geschäftsleute aus Taiwan, dass für die Bevölkerung in Taiwan eine solche Geschwindigkeit unvorstellbar ist. Qiu Linsheng, Manager für Geschäftsentwicklung der Taiwan InfoExplorer GmbH, war schon häufig auf Pingtan. Er spürt die rasanten Veränderungen auf der Insel.

„Die ganze Insel sieht wie eine Ruine aus. Aber ich will damit nicht sagen, dass die Insel nicht in guter Lage wäre. Sieht man von dem schwebenden Staub über den Himmel ab, wundert man sich über die unglaubliche Geschwindigkeit des Aufbaus. Die ganze Insel ist im Bau."

Aber nicht nur die Geschwindigkeit des Aufbaus, sondern auch das Entwicklungsmodell auf der Insel ist zu bewundern. Das Modell, nämlich ein Aufbau der Pingtan-Insel durch beide Seiten der Taiwan-Straße wurde im Jahr 2009 von der Provinz Fujian aus der Taufe gehoben. Damit wird die Entwicklung der Insel in Zukunft von beiden Seiten gemeinsam geplant, entwickelt, betrieben und verwaltet. Natürlich werden auch die Profite geteilt. Die Entwicklungsplanung wird in erster Linie von der Bevölkerung beider Seiten vorgenommen. Die InfoExplorer GmbH nimmt auch daran teil. Wie Qiu erklärt, sollen laut Plan die Bürger aus Taiwan nur mit dem Personalausweis die Pingtan-Insel frei betreten dürfen. Die Erleichterung des Austauschs zwischen beiden Seiten steht bei der Entwicklungsplanung auf der Insel Pingtan im Vordergrund.

Li Yunchao hat auch seinen Plan. Nach mehrjährigen Investitionen in Pingtan hat er einsichtig eine neue Chance entdeckt. Er will einen Platz der Taiwan-Kultur aufbauen, der als Plattform für den Austausch zwischen beiden Seiten der Taiwan-Straße dient.

„Ich möchte einen Platz der Taiwan-Kultur aufbauen, in dem es Straßen für Imbisse aus Taiwan, Qualitätsartikel und Agrarprodukte gibt. Ich will etwas Originelles aus Taiwan nach Pingtan bringen und die Menschen auf Festland das Gefühl eines typisch taiwanesischen Nachtmarkts geben."

Pingtan ist der Ort mit der kürzesten Entfernung zwischen dem Festland Chinas und der Insel Taiwan. Sehnsüchtig warten die Geschäftsleute auf die Schiffe, die bald zwischen Pingtan und Taiwan verkehren sollen. Momentan bemüht sich die Insel Pingtan um den Aufbau des Aoqian-Hafens für direkte Schiffsverbindungen über die Taiwan-Straße. Dies wird nicht nur den geografischen Abstand zwischen beiden Seiten verringern, sondern auch den Abstand in den Herzen. Qiu sagt, die Insel Pingtan daher für die Händler aus Taiwan sehr attraktiv.

„Die Insel Pingtan kann gut als Zentrum für den Handel über Taiwan-Straße dienen. Denn sie ist nicht weit von Taiwan entfernt. Viele Betriebe können eine Zweigstelle hier errichten und moderne Industrie herbringen. In Pingtan gibt es zudem noch viele touristische Ressourcen, die man entwickeln kann. In der Zukunft könnte Pingtan eine zollfreie Insel sein."

Übersetzt von Zheng An