Changchun, die Hauptstadt der Provinz Jilin in Nordostchina, hat uns freundlich empfangen, ganz wie es der Name auf Deutsch - „langanhaltender Frühling" - erhoffen lässt: die Temperaturen sind tagsüber angenehm sommerlich, es herrscht klare Sicht mit blauem Himmel, und die Innenstadt ist durch zahlreiche Bäume und Alleen in viel Grün getaucht. Dazu herrscht für chinesische Verhältnisse vergleichsweise wenig Verkehr, das Hupen hält sich in Grenzen und auch die Fahrweise der Verkehrsteilnehmer scheint gemäßigt.

Ein positiver Eindruck also, und dieser verfestigt sich beim ersten Programmpunkt des Tages, dem Besuch des Tanz- und Gesangsensembles der Provinz Jilin. Nach einem kurzen Rundgang durch die Räume des Theaters hat Frau Liu Chunmei, die Leiterin des Ensembles, zu einer kurzen Pressekonferenz eingeladen, auf der ein Mitarbeiter über die in den letzten Jahren erfolgten Veränderungen im Haus informierte. So wurde das Ensemble etwa 2007 umstrukturiert und im Dezember 2010 in ein privates Kunstensemble umgeformt. Frau Liu war an dieser Entwicklung maßgeblich beteiligt und ist auch verantwortlich dafür, dass man nun neue Wege der Programmgestaltung und Vermarktung gehen will. So wurde eigens für das Tanz- und Gesangsensemble eine Aufführung konzipiert, in der die Besonderheiten und Schönheiten der Provinz Jilin beziehungsweise Nordchinas vorgestellt werden. Herrliche Naturlandschaft etwa, symbolisiert durch ein Schwanenballett. Auch die dazugehörige Musik wurde extra komponiert, und dass das Zusammenspiel von Tönen und Choreographie auf der Bühne funktionert, dass konnten wir im Anschluß miterleben, als wir die Proben des Ensembles verfolgten.

Einer der Schwerpunkte unserer Reportagereise ist die 7. Nordostasien-Messe, die am Dienstag in Changchun eröffnet wird. Bereits am heutigen Nachmittag wurde dazu eine Pressekonferenz abgehalten, auf der Frau Cong Hongxia, stellvertretende Generalsekretärin der Provinz Jilin, über den Ablauf und die Höhepunkte informierte. Die Messe wird von dem chinesischen Handelsministerium, der Kommission für Reform und Entwicklung sowie der Provinzregierung Jilin zusammen organisiert. Ziel ist es, internationale Handelskooperationen zu pflegen und hochrangige Dialoge zu organisieren. Aus deutscher Sicht ist zu erwähnen, dass zum Beispiel Siemens, BMW und VW als Sponsoren der 7. Nordostasien-Messe fungieren. Wie groß das Interesse an der Messe ist, zeigt ein Blick auf die Zahlen: so gibt es in diesem Jahr insgesamt acht Ausstellungshallen mit 2.600 Ausstellungsräumen, 400 mehr als noch im vergangenen Jahr. Und zu den Ausstellern zählen unter anderem 101 der Top-500-Unternehmen weltweit. Ein Rahmenprogramm sorgt zudem für eine kulturelle Note, etwa die Vorführung „Charme von Nordchina" oder eine Nordostasien-Kulturwoche beziehungsweise das Fördern von weiteren Kulturprojekten.

Morgen Vormittag ist schließlich die offizielle Eröffnung der 7. Nordostasien-Messe, zusammen mit meiner Kollegin Li Qian werde ich dabei vor Ort sein und für Sie einen ersten Rundgang über das Gelände machen, schauen Sie also auch morgen wieder auf diesen Seiten vorbei!

Bis dahin alles Gute!

Christoph Limbrunner