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Die Pfauenprinzessin Dao Meilan
  2011-08-12 20:06:08  cri

Dao Meilans Dai-Name ist Nandietina. Das bedeutet die Lilie der Feen:

„Die Dai-Nationalität ist eine der nationalen Minderheiten in China, die sich sehr aufs Tanzen und Singen versteht. Ich wurde von klein auf sehr von der Dai-Kultur beeinflusst. Mein Großvater kann sehr gut singen und tanzen. Als ich noch nicht einmal richtig stehen konnte, hat mein Opa schon mit mir getanzt."

Die Heimat von Dao Meilan, die Autonome Region Xishuangbanna, ist ein bekanntes Reiseziel. Die Region zeichnet sich durch ihre wunderbare tropische Naturlandschaft und die Kultur der nationalen Minderheiten aus. Das jährliche Wasserfest Mitte April zieht immer viele in- und ausländische Touristen an. In Xishuangbanna leben viele Dai. Diese Nationalität ist für ihren Tanz und ihre Gesänge berühmt. Der bekannteste Tanz ist der Pfauentanz. Xishuangbanna gilt als die Heimat des Pfaus. In den Dörfern, den Wäldern sowie im Stadtzentrum kann man oft Pfauen und deren Tanz sehen. Der Pfau bedeutet für die Dais Glück, Schönheit und Freundlichkeit. Der Pfauentanz der Dai ist fester Bestandteil jeder Feierlichkeit.

Die kleine Nandietina war von diesem prächtigen Tanz fasziniert. Sie tanzte mit ihrem Großvater und ihren Landsleuten und lernte die Bewegungen auswendig. Für sie war dies der reinste Tanz der Natur.

„Beim Wasserfest tanzen und singen die Erwachsenen zusammen. Ich habe gern mitgemacht und drängte mich oft in die Menschenmenge. Daher konnten mich meine Eltern oft nicht finden. Wohin sollte Nandietina gelaufen sein? Unbedingt in die Masse. Endlich hatte meine Oma mich gefunden. Ich saß zwischen den Menschen und sah mir mit großem Interesse den Tanz an."

1954 suchte die Kulturgruppe der Autonomen Region in den Dai-Dörfern Nachwuchs. Die damals zehnjährige Nandietina wurde ausgewählt. Kurz danach spielte das Naturtalent in dem Tanzstück „Zhaoshutun und Nanmunuona" die Rolle der Pfauenprinzessin. Früher wurde diese Rolle immer von Männern mit Masken dargestellt. Dao Meilan war die erste Frau, die den weiblichen Pfauentanz durchsetzte.

„Der Pfau sieht wirklich sehr schön aus, die Frau kann diese Schönheit besser darstellen. Wenn sie die Maske abnimmt und ihren bunten Rock hochhebt, sieht das genauso aus, wie wenn der Pfau ein Rad schlägt. Mit dem schönen Gesicht des Dai-Mädchens wird der Pfauentanz wunderbar."

Dao Meilan ist wegen des Pfauentanzes landesweit bekannt geworden. „Zhaoshutun und Nanmunuona" wurde auch in mehreren südostasiatischen Ländern wie Thailand, Myanmar und Laos aufgeführt. In Myanmar leben auch Mitglieder der Dai. 1957 hatte Dao Meilans Kulturgruppe den damaligen Ministerpräsidenten Zhou Enlai bei seinem Staatsbesuch in Myanmar begleitet. Mit 13 Jahren führte sie erstmals einen Tanz im Ausland auf. Der Prinz von Myanmar saß auch im Publikum. Daos Tanz gefiel dem 17-Jährigen sehr. Später wusste er auch ihren Namen, Nandietina. „Nan" steht in Myanmar für den Familiennamen der Prinzessin. Daher wollte der junge Prinz Dao Meilan heiraten. Wegen Daos jungem Alter hatte Chinas Premier dies abgelehnt und ließ den Prinz warten. Der Prinz wollte nicht warten und Nandietina entführen. „Qiangqin", auf Deutsch „Entführen der Braut", ist eine Tradition der Dai-Nationalität. Als sich der Prinz auf Qiangqin vorbereitete, war Dao Meilan bereits abgereist.

Dao Meilan wurde also keine echte Prinzessin, aber doch eine „Prinzessin" auf der Bühne. Um den in- und ausländischen Zuschauern die traditionelle chinesische Volkskunst vorzustellen, hat China 1962 das Gesang-und Tanzensemble Dongfang gegründet. Dazu gehörte auch Dao Meilan.

Normalerweise ist ein Tänzer zwischen 18 und 23 Jahren aktiv. Aber Dao war auch nach 38 Jahren noch auf der Bühne zu sehen. Für die meisten Tänzer ist das nahezu unmöglich.

Nachdem Dao in Rente gegangen ist, kümmert sie sich um die Entwicklung der Volkskunst in der Provinz Yunnan. Sie betont immer, dass die 25 nationalen Minderheiten in Yunnan eine reiche Tanzkultur besitzen. Allerdings werden die meisten Tanzarten der Minderheiten von fremden Kulturen stark ausgewirkt.

Dafür haben Dao und ihr Mann im Jahr 1994 in Yunnan zwei Schulen für die Volkskunst errichtet. Sie hoffen auf die Entdeckung und Ausbildung von jungen Talenten.

„Die nationalen Minderheiten singen und tanzen gern. Wenn die Kinder, die hübschen Kinder, die sehr gut singen und tanzen können, als Hirten oder als Bauern enden, ist das ein Bedauern für die Gesellschaft. Man muss diese Talente entdecken."

Übersetzt von Zheng An

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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