Lässt sich aus leeren Plastikflaschen eine Arena für die Eröffnungs- und Abschlusszeremonie eines großen Sportfestes bauen? Natürlich, warum nicht? Genau das sieht einer der Entwürfe für die 26. Universiade vor, in dem der Aspekt des Umweltschutzes während des Sportevents in Shenzhen zum Ausdruck gebracht werden soll. Überhaupt durchziehen Elemente wie „umweltfreundlich", „kohlenstoffarm", „Umweltschutz" und „Gesundheit" die gesamten Vorbereitungen des internationalen Sportfestes. Anfang Juni dieses Jahres hatten die Organisatoren der Eröffnungszeremonie eine Veranstaltung mit dem Titel „grüne Universiade, wir in Aktion" ins Leben gerufen. Geplant war, elf Millionen Plastikflaschen zu sammeln, um sie als Material für die Arena der Universiade zu nutzen. Dies ermöglicht erhebliche Einsparungen. Um die benötigte Menge an Einwegflaschen zu erhalten, richtete das Organisationskomitee an zahlreichen Orten Sammelstellen ein. Ming Liang ist für die Eröffnungs- und Abschlusszeremonie der Universiade zuständig und kann uns Genaueres mitteilen.
„Wir haben in mehreren Sporthallen Sammelstellen eingerichtet. Dort können Mitarbeiter aller Institutionen sowie die Anwohner der Wohnviertel Flaschen spenden. Auch über das Sportfest hinaus werden wir eine Wiederverwendung dieser Flaschen berücksichtigen."
Wie zu erfahren war, werden selbst Kostüme, Requisiten und Vorführungen der Eröffnungs- und Abschlusszeremonie von Elementen des Umweltschutzes dominiert. Das Organisationskomitee hofft darauf, auf diesem Wege allen Bürgern ein positives Signal zu senden. Die Universiade in Shenzhen soll als eine schlichte und sparsame Veranstaltung erscheinen. Jiang Haoyang ist der Geschäftsführer der Marketinggesellschaft, die für die Zeremonien zuständig ist.
„Der Umweltschutzgedanke ist tief im Geist der Zeremonien verankert. Sogar die Knöpfe der Kostüme der Mitarbeiterinnen wurden aus den Deckeln von Plastikflaschen hergestellt."
Wie ein weiterer Vertreter der zuständigen Abteilung erklärte, werde man während der Eröffnungszeremonie auf Feuerwerke verzichten. Zudem werde man von der kostspieligen Einladung prominenter Persönlichkeiten absehen. So würden die Ideale einer „grünen Universiade" noch besser zum Ausdruck gebracht. Daneben gibt es weitere Aspekte, in denen sich dieser Gedanke widerspiegelt: Die Austragungsorte etwa wurden streng nach Gesichtspunkten des Umweltschutzes konstruiert. Die Außenwände der Sporthalle in Yantian, dem Austragungsort der Volleyballwettbewerbe, sind komplett mit einem selbstreinigenden Material überzogen. Da dieses Produkt der Nanotechnologie eine Gebäudereinigung überflüssig macht, bietet es ein enormes Einsparpotential. Su Xiwen ist ein Vertreter der Kontrollgesellschaft, die für den Bau besagter Sporthalle verantwortlich zeichnet.
„Lässt sich auf diesem speziellen Material Staub oder Schmutz nieder, so wird er beim nächsten Regen einfach abgespült."
Natürlich ist es schwer, bei der Veranstaltung von sportlichen Großereignissen und dem Bau von Sporthallen ausschließlich Maßstäbe des Umweltschutzes umzusetzen. Dennoch haben sich die Organisatoren der Universiade sichtlich um eben dieses Ziel verdient gemacht. Der chinesische Vizeminister für den Wohnungsbau in Stadt und Land beim Staatsrat, Qiu Baoxing, beurteilt die Vorbereitungen der Universiade wie folgt:
„Bei der Konstruktion der großen Sporthallen wurde auf umweltfreundliche Bauformen zurückgegriffen. Das ist nicht immer leicht. Allerdings hat Shenzhen diesen Schritt gewagt."
Noch wichtiger mag aber sein, dass der Gedanke der „grünen Universiade" Eingang in das Bewusstsein der Menschen findet. Hierzu teilt uns Vizepräsident des Expertenkomitees für Energieeinsparung Shenzhen, Sun Changfu, mit:
„Die Idee der grünen Universiade lässt sich nicht nur beim Bau von Sporthallen und Umweltschutzmaßnahmen, sondern auch in der Stadt und den Aktionen der Bürger selbst erkennen. Das ist ein neuer Weg zur Veranstaltung von Sportfesten, den Shenzhen hier geht."
Die Austragung der Universiade in Shenzhen dient der Popularisierung des Umweltschutzes in der ganzen Welt. Zugleich ist sie auch eine ernsthafte Zusage der Bürger dieser Stadt an den Erhalt unseres Planeten.