In dem Bezirk im Westen des Uigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang regnet es nur selten. Die meisten Menschen dort sind heute noch Nomaden. Aufgrund der anhaltenden Bevölkerungszunahme werden die Ressourcen jedoch weniger, die Weideflächen knapp. Dieses Problem zu lösen, das ist auch die Aufgabe des Büros für die Unterstützung des Kirgisischen Autonomen Bezirks Kizilsu von der ostchinesischen Provinz Jiangsu. Seit der Einführung des Programms der Zentralregierung zur Unterstützung für Xinjiang durch andere Regionen im Jahr 2010 überlegt man dort, wie man in dem Bezirk moderne Agrartechnik einführen kann. Zugleich wurden vor Ort mehrere Treibhäuser aufgestellt und aktiv moderne landwirtschaftliche Anlagen entwickelt. Dazu Zhang Jian, stellvertretender Generalkommandeur des Büros für die Unterstützung des Autonomen Bezirks von der Provinz Jiangsu:
„Die meisten Nomaden hier verdienen im Jahr nur 1.500 Yuan RMB und leben in sehr armen Verhältnissen. Deshalb ist es für uns wichtig, dass sich die Menschen in Weidegebiete in anderen Regionen begeben können. Zugleich führen wir fortgeschrittene landwirtschaftliche Techniken ein und helfen ihnen, im Treibhaus Obst und Gemüse anzubauen. Damit erhalten sie ein Einkommen, und die Zahl der Hirten in den Weidegebieten verringert sich. Dann steigen wiederum die Ressourcen pro Kopf und auch das Einkommen."
Seit vergangenem Jahr unterstützt die Provinz Jiangsu drei Städte und Regionen im Autonomen Bezirk. Von 2011 bis 2015 sollen dabei 100 Millionen Yuan RMB in die Entwicklung der Landwirtschaft investiert werden. Außerdem haben die Verantwortlichen auch Agrar-Experten dazu eingeladen, die Hirten vor Ort in modernen Landwirtschaftstechniken zu unterrichten. Darüber hinaus wurde in Artux, der Hauptstadt des Kirgisischen Autonomen Bezirks Kizilsu, ein Technikgarten gebaut.
Dort in dem Technikgarten sind überall Treibhäuser zu sehen, verschiedene Obst- und Gemüsesorten werden angebaut, etwa Wasser- und Honigmelonen. Der stellvertretende Sekretär des Parteikomitees von der Gemeinde Suntag, Abdurusul Eimamu, erzählt, dass vor einem Jahr Funktionäre aus Jiangsu angereist seien, um die Landwirte finanziell und technisch zu unterstützen:
„In der Vergangenheit gab es hier keine Landwirtschaft, nur die Wüste. Auch Bauern lebten hier keine. Die Menschen nutzten nicht viel Technik, weil sie nicht damit umgehen konnten. Treibhäuser kannten sie nicht. Im vergangenen August wurden dann lokale Techniker unterrichtet, damit sie mehr über moderne Landwirtschaft, Gartenbau und Aufzucht lernen. Die Gelder für diese Bildungsmaßnahme kamen alle aus dem Unterstützungsfonds."
Abdurusul Eimamu sagt weiter, dass die Lokalregierung den Bauern die Treibhäuser frei zur Verfügung stellt und im ersten Jahr auch die Kosten für Strom und Wasser übernimmt. Damit soll der Anreiz, im Treibhaus anzubauen, gesteigert werden. Aber am Anfang war die Skepsis groß: seit Generationen waren die Menschen dort Nomaden und nicht davon überzeugt, dass nahe der Wüste Getreide und Obst wachsen könne. Litipu Abudukirim aus der Gemeinde Suntag erzählt mehr:
„Wir brachten die Bauern zu den Treibhäusern von anderen Landwirten. Dort sahen sie dann mit eigenen Augen das Getreide und konnten sich mit den Bauern austauschen, was sehr wirkungsvoll war. Danach interessierten sie sich auch für den Anbau im Treibhaus."
Der 26-jährige Jungbauer Mamutian Baikili aus der gleichen Gemeinde war von Anfang an aktiv an der Aktion beteiligt. Früher ernährte er mit Gelegenheitsarbeiten vier Familienmitglieder. Im vergangenen Jahr wurden ihm dann drei Treibhäuser zugeteilt. Dank sorgfältiger Einweisung eignete er sich den Anbau von Gurken, Chili, Tomaten und Wassermelonen an. Das Lebensniveau seiner Familie konnte dadurch stark verbessert werden, wie er heute sagt:
„Zuvor hatte es meine Familie sehr hart. Jeden Tag habe ich als Tagelöhner gearbeitet und nur wenig verdient. Im letzten Jahr gab uns die Regierung drei Treibhäuser. Nach einem Jahr erzielten wir schon große Erfolge und das Einkommen meiner Familie stieg pro Kopf von 1.500 auf 2.500 Yuan RMB."
Von dem Geld kaufte Mamutian Baikili für seine Familie einen Fernseher und ein Motorrad. Neben erhöhtem Einkommen können die Bauern sich nun auch selbst mit Gemüse versorgen. Die Frau von Mamutian Baikili, Nurbiya Simayi, ist darüber sehr froh:
„In der Vergangenheit mussten wir Gemüse, Mehl und Fleisch kaufen. Aber jetzt essen wir selbst angebautes Gemüse."
Dem stellvertretenden Sekretär des Parteikomitees von Suntag, Abdurusul Eimamu, zufolge nehmen derzeit über 80 Prozent der Bauern an Ausbildungsmaßnahmen teil. Im Kirgisischen Autonomen Bezirk Kizilsu gibt es neben der Gemeinde Suntag noch weitere Orte, wo ähnliche Projekte durchgeführt werden. Abdurusul Eimamu ist daher davon überzeugt, dass mit Hilfe der Politik die Menschen in der Region eine glückliche Zukunft vor sich haben.
Übersetzt von Zhong Xi