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„Flötenkönig" Südchinas Lu Chunling
  2011-07-08 15:29:47  cri
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Der Flötist Lu Chunling wird oft liebevoll „Zauberflöte" oder „Flötenkönig" genannt. Der Vertreter des südchinesischen Stils ist mit seiner Kunst schon in über 70 Ländern aufgetreten. Seine Schülerschar spielt auf den Bühnen der Welt oder unterrichtet die Kunst des Flötespielens. Obwohl Lu bereits 90 Jahre alt ist, steht er weiterhin auf der Bühne.

„Ich spiele seit vielen Jahren Flöte. Ich liebe sie für immer. Ohne diese Liebe würde ich mit fast 90 Jahren nicht mehr Flöte spielen. Ich und meine Flöte sind eng miteinander verbunden. Durch diese Liebe habe ich viel Kraft entwickelt. Deshalb sage ich oft, dass ich bis zu meinem Lebensende Flöte spielen will."

Lu wurde 1921 in Shanghai geboren. Seine Familie lebte in ärmlichen Verhältnissen. Seine Eltern waren Arbeiter, sie lebten in einer Gegend mit vielen anderen Arbeitern und Kutschern. Als Lu sieben Jahre alt war, brachte der Schuster Sui Gentao ihm das Flötespielen bei. Von da an war Lu dem Instrument verfallen und übte jeden Tag, ob zu Hause oder unterwegs. An seiner Grundschule trat er einem Verein für traditionelle chinesische Musik bei.

Nach seinem Schulabschluss arbeitete Lu Chunling als Kraftfahrer und Kutscher, um Geld zu verdienen. Trotzdem gab er das Flötespielen nicht auf. Nach der Gründung der Volksrepublik China wurde Lu ein professioneller Musiker. Er sagt, er habe viel Ungerechtigkeit und Schmerz erleben müssen. Deshalb sei er heute besonders zufrieden mit seinem Leben.

„Bis jetzt habe ich 83 Jahre lang Flöte gespielt. Ich bin in über 70 Ländern aufgetreten. Dies hätte ich mir früher gar nicht vorstellen können. Vor der Gründung der VR China wurde auf Menschen, die Flöte oder Erhu spielten, herabgeblickt. Aber heute bin ich sehr stolz, Volksmusik zu präsentieren."

Lu Chunling beherrscht alle Facetten des Flötenspiels. Seine Melodien haben eine reine und satte Färbung. In den vergangenen Jahren hat er eigene Stücke komponiert, wie beispielsweise „Jinxi", „Xibao" oder „Jiangnanchun".

„Jinxi", auf Deutsch etwa „Früher und Heute" war Lus erstes selbst komponiertes Musikstück. Mit der Melodie schildert er sowohl seine Erinnerung an die schmerzhafte Vergangenheit als auch seine Freude über sein neues Leben.

Darüber hinaus komponierte Lu auch viele Werke über wichtige Ereignisse in China. Anlässlich der Rückgabe Hongkongs und Macaos schaffte er das Werk „Putiantongqing". Auch die Rettungsarbeiten nach dem verheerenden Erdbeben in Sichuan hat er musikalisch verewigt.

Außerdem schrieb er viele traditionelle chinesische Flötenstücke um, darunter „Zhegufei", also „Zhegu fliegt". Zhegu ist ein kleiner Vogel, der in Südchina lebt und nicht sehr hoch fliegen kann. In seiner neuen Fassung werden die Wünsche der Menschen nach Freiheit und Glück mit dem Fliegen des Vögelchens verglichen.

Seit 1954 reist Lu Chunling oft ins Ausland, um aufzutreten und die chinesische Kultur zu präsentieren. Er spielte sogar vor der britischen Königin. Aber auch auf dem Jakarta-Platz in Indonesien vor 100.000 Zuhörern und auf einem über 4000 Meter hohen Alpengipfel.

Lu Chunling kann sich nicht mehr genau erinnern, wie viele Schüler er hatte. Trotz seines hohen Alters unterrichtet er immer noch. Sogar Grundschülern ist der Profi ein gewissenhafter Lehrer. Er freut sich über jeden noch so kleinen Fortschritt seiner Schüler.

Der Künstler, eigentlich in der traditionellen chinesischen Volksmusik zuhause, respektiert auch Popmusik und westliche Musik.

„Popmusik ist auch eine gute Form. Wir können sie gut mit der Volksmusik kombinieren und gemeinsam weiterentwickeln. Chinesische Musik und westliche Musik soll man nicht vergleichen. Jedes Land hat seine eigene Volksmusik. Volksmusik soll weiter vererbt werden. Die Musiker sollen sich mit der ganzen Welt austauschen."

Lu Chunling hat einen großen Wunsch. An seinem 90. Geburtstag möchte er ein Solo-Konzert veranstalten und die Einnahmen spenden. Oft sagt er, dass er bis zu seinem Lebensende Flöte spielen wolle.

Übersetzt und Gesprochen von Lü Xiqian

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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