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Chinesische Zeichentrickfilme im Aufwind
  2011-06-27 11:29:48  cri
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Auf dem Ausstellungsgelände des 7. Internationalen Animationsfilmfestivals im Mai in Hangzhou tummelten sich zahlreiche Cartoon-Figuren mit eigenen Charakterzügen und lustigen Namen.

Das Festival lockte dieses Jahr über zwei Millionen Besucher an. Yuan Zhifa hat bereits zum dritten Mal daran teilgenommen. Er ist Drehbuchautor des Zeichentrickfilms „Xiao Niu Xiang Qian Chong", „Kleines Rind, marschiere vorwärts", der gerade im chinesischen Fernsehsender CCTV ausgestrahlt wird. Für ihn und seine Firma war es, aufgrund des zunehmenden Einflusses des Festivals, dieses Jahr sehr schwer, einen Messestand zu bekommen.

„Es gibt immer mehr Leute, die Zeichentrickfilme lieben. Auch die Zahl der Teilnehmer am Hangzhouer Animationsfilmfestival steigt. Daher werde ich nach Ende des Festivals sofort den Stand für nächstes Jahr buchen."

Aber nicht nur der Kampf um die Ausstellungsplätze wird härter, auch bei Produktion und Entwicklung der Animationsfilme wächst die Konkurrenz. 2004 leitete die Regierung Fördermaßnahmen für die einheimische Zeichentrickfilmindustrie ein. Seitdem hat sich die Branche sprunghaft entwickelt. Es wurden zahlreiche herausragende Animationsfilme mit chinesischem Urheberrecht veröffentlicht.

Anfang dieses Jahres bekam der chinesische Trickfilm „Meng Hui Jin Sha Cheng", „Traumfahrt zurück nach Jin Sha" eine Oscar-Nominierung als bester Animationsfilm – eine Überraschung für die chinesischen Produzenten. Aus der Perspektive eines Kindes wird die jahrtausendelange chinesische Geschichte erzählt. „Meng Hui Jin Sha Cheng" ist der erfolgreichste chinesische Animationsfilm der letzten 25 Jahre.

Die Produzentin des Films Su Xiaohong meint:

„Wir haben die höchsten Standards der Welt befolgt und unseren Film nach den Kunstanforderungen vieler großer Filmfestivals produziert. Der Soundtrack wurde vom Shanghaier Sinfonieorchester eingespielt. Und wir haben modernste Dolby-Effekte verwendet. "

Der erste chinesische Zeichentrickfilm „Da Nao Hua Shi", „Chaos im Atelier" entstand im Jahr 1926. Der Film „Tie Shan Gong Zhu", auf Deutsch „Die Prinzessin mit dem Eisenfächer", aus dem Jahr 1942 war nach dem Disney-Film „Schneewittchen und die sieben Zwerge" der zweite lange Zeichentrickfilm der Welt.

Es folgten weitere Filme, wie „Arroganter General", „Der Affenkönig macht Chaos im Himmel" und „Na Zha kämpft gegen den Drachenkönig". Der Film „Kleine Kaulquappen suchen ihre Mutter" wurde sogar komplett mit traditioneller chinesischer Tuschemalerei gezeichnet.

Von 1950 bis in die 80er Jahre wurden über 10 chinesische Zeichentrickfilme mit internationalen Preisen ausgezeichnet. Nichtsdestotrotz überwiegen auf dem internationalen Markt weiterhin Zeichentrickfilme aus den USA, Europa, Japan und Südkorea. Aufgrund des Mangels an herausragenden einheimischen Produktionen hatte China lange Zeit keinen Platz auf der internationalen Animationsfilmbühne.

Die Zeit der primitiven Drehmittel und schweren Bedingungen ist nun vorbei. Qu Jianfang, der Regisseur der in den 1980er Jahren hoch gelobten Zeichentrickfilmserie „Geschichte des Waisen Aventi" sagt, die Produktion der 13 Folgen habe sein Team damals acht Jahre gekostet. Solch lange Zeiträume sind heutzutage nicht mehr denkbar. Zwar können nun, dank technischer Innovationen, viele einst unrealisierbare und unvorstellbare Effekte umgesetzt werden, aber die chinesische Animationsfilmbranche sieht sich vor neue Herausforderungen gestellt.

Wang Ying, der Hauptgeschäftsführer der Abteilung für Zeichentrickfilme bei CCTV erklärt:.

„Früher produzierten wir jährlich nicht einmal 4.000 Minuten Animationsfilm. Im vergangenen Jahr betrug die Gesamtlänge bereits 220.000 Minuten. Das ist ein großer Sprung, kann man es als Wunder bezeichnen. "

Chinesische Animationsfilmproduzenten haben eingesehen, dass nur wettbewerbsfähige Produkte mit eigenem Urheberrecht auf dem internationalen Markt Fuß fassen können. Der berühmte Karikaturist Cai Zhizhong aus Taiwan betreibt schon seit den 1970er Jahren sein eigenes Trickfilmstudio auf Taiwan. Auch in Hangzhou hat er eine Zweigstelle eröffnet. Er glaubt, dass die chinesische Animationsbranche gute Perspektiven hat:

„In der Tat verfügt China bereits jetzt über die Voraussetzungen, um im Osten ein Hollywood für Animationsfilme zu werden. China gehört zu den ersten Ländern, in denen Zeichentrickfilme entwickelt wurden. Ich habe in Hangzhou investiert und hoffe, dass ich zu Lebzeiten noch viel für die Branche tun kann."

Wie Cai Zhizhong setzen auch viele Zeichner, Produzenten, Künstler und Technikforscher hohe Erwartungen in die Entwicklung der chinesischen Animationsfilmindustrie. Bleibt zu hoffen, dass das Motto der chinesischen Zeichentrickfilme „Streben nach dem Wahren, Guten und Schönen, Fleiß, Courage, selbstloser Einsatz und tolerante Lebensphilosophie" das Publikum weiter anziehen.

Text und Gesprochen von Qiu Jing

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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