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Pfirsichfest am himmlischen See in Xinjiang
  2011-04-21 19:06:54  cri
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Jedes Jahr am Ende des Sommers und zu Beginn des Herbstes versammeln sich berühmte Maler und Kaligraphen aus dem Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang am himmlischen See auf dem Tianshan- Berg. Zu diesem Anlass zeichnen sie die Szenerien der schönen Landschaft. Auch die Schülerinnen und Schüler aus dem Kreis Fukang nehmen daran teil und malen mit ihren Farbpinseln die bezaubernde Landschaft rund um Tianchi.

Nach einer altchinesischen Legende veranstaltete die Göttin Xiwangmu jährlich ein Pfirsichfest. Zu diesem Anlass lud sie sämtliche Göttinnen und Götter ein. Der himmlische See „Tianchi" diente dabei als Veranstaltungsort für das Fest. Denn laut Legende stellte der Tianchi- See die Residenz der Göttin Xiwangmu dar. An genau diesem See tranken die Götter zum damaligen Zeitpunkt ausgezeichneten Wein und genossen die Pfirsiche, die die Menschen nach Verzehr unsterblich machen sollten. Mystische Legenden regten die Menschheit seit jeher zu unbegrenzter Phantasie an. Und mittlerweile kann man diese Phantasie verwirklichen. Das irdische Pfirsichfest durch die Behörden in Fukang veranstaltet, bietet uns die Gelegenheit, den Genuss wie einst die Götter zu erleben.

Auf dem Weg zum Tianchi- See erzählt uns die Reiseleiterin Wang Shuyu die Geschichte über die Göttin Xiwangmu und den Mu-Kaiser der Zhou-Dynastie.

„In der chinesischen Geschichte war der Mu-Kaiser, Ji Man, der fünfte Kaiser der Zhou-Dynastie. Er fuhr mit einer Kutsche, vor die acht Rösser gespannt waren. Er nahm Spezialitäten seiner Heimat und fuhr zur Residenz von Xiwangmu am Tianchi- See. Am See lebten die beiden für 36 Tage zusammen. Dabei entdeckten sie ihre Liebe füreinander. Trotzdem war der Mu-Kaiser der Kaiser des Staates und hatte aus diesem Grund zahlreiche staatliche Angelegenheiten zu erledigen. Somit musste er den Tianchi- See verlassen und in seine Heimat zurückkehren. Aber der Mu-Kaiser kehrte niemals zum See zurück und hinterließ uns eine unvollkommene Liebesgeschichte."

Der Legende nach ist der 18. Juli nach dem chinesischen Mondkalender der Geburtstag der Göttin Xiwangmu. Am selben Tag eines jeden Jahres feierte sie das Pfirsichfest. Während des Pfirsichfestes haben sich Xiwangmu und der Mu-Kaiser möglicherweise getroffen.

Wie sich das Pfirsichfest am Tianchi gestaltete, wissen wir heute leider nicht mehr. Aber im Yaochi- Garten am Fuße des Tianshan- Berges können wir uns einen Eindruck darüber verschaffen. Hunderte Dienstmädchen stehen auf beiden Seiten und begrüßen mit ihren schönen Trachten Freunde aus aller Welt. In dem Yaochi- Garten sind viele Pavillons und Brücken altchinesischen Stils zu sehen. All dies lässt uns wie eine Zeitreise in die Vergangenheit erscheinen.

Die Hauptattraktion des irdischen Pfirsichfests, die großartige kulturelle Darbietung „Treffen am Yaochi", fand hier im Yaochi- Garten statt. Die Darbietung besteht aus drei Teilen und stellt sowohl die Naturlandschaft im Kreis Fukang als auch die Legende der Göttin Xiwangmu vor.

Eben noch tanzen die Dienstmädchen auf der Bühne und plötzlich bringen sie schon Teller mit Pfirsichen und laden die Zuschauer zum probieren ein. Wenn man die köstlichen Pfirsiche isst und die wunderbaren kulturellen Darbietungen anschaut, fühlt man sich dann nicht wie bei dem himmlischen Pfirsichfest der Göttin Xiwangmu?

Nach der Legende wird man ewig leben, wenn man die Pfirsiche von Xiwangmu gegessen hat. Mit diesem Wunsch aßen die Menschen während der kulturellen Darbietung fröhlich die irdischen Pfirsiche.

Die zum Fest gereichten Pfirsiche stammen aus Fukang. Man kann sie in China in mehreren Provinzen und Autonomen Gebieten finden. Die Xinjianger flachen Pfirsiche zählen bezüglich der Qualität, der Farbe und des Geschmacks zu den besten ihrer Gattung. Gegenwärtig kann man am Tianchi- See knapp einhundert Hektar an Pfirsichgärten vorfinden. Im Frühling entfalten sich die Pfirsichblüten und im Herbst tragen die Bäume ihre Früchte.

Die Legende von Xiwangmu ist in China landesweit bekannt. In Xinjiang selbst verbreiten verschiedene nationale Minderheiten die mystische Legende. Nun beschäftigen sich Kulturforscher aus Fukang mit der Geschichte und Legende von Xiwangmu. Sie planen, bis zum Jahr 2012 die Legende von Xiwangmu zum immateriellen Kulturerbe der Welt werden zu lassen. Liu Shikun ist eine der Forscherinnen.

„Die Kultur von Xiwangmu ist in Fukang sehr verbreitet. Viele Ortsnamen hier haben mit der Xiwangmu- Kultur zu tun. Unseren Untersuchungen nach verfügt nicht nur die Han- Nationalität über die Legende von Xiwangmu, sondern auch die Uiguren und Kasachen. Dies zeigt, dass die Xiwangmu- Kultur offen und tolerant ist. Auch die Kulturen in Westchina sind von diesen Besonderheiten geprägt. Nur eine offene und tolerante Kultur verfügt über eine starke Lebenskraft."

Der Pfirsich ist in China ein kulturelles Symbol für Glück. Die Chinesen verfügen seit langem über eine Pfirsichkultur. Den Wunsch nach Langlebigkeit stellt vor allem die Pfirsichkultur dar. Zudem hat der Pfirsich eine mystische Funktion in China: Das Fernhalten der bösen Geister. Zum Beispiel diente das Pfirsichbrett (Tao Fu) früher als Spruchband für Neujahrsglückwünsche.

Chi Wenjie ist der Direktor der Xinjianger Verwaltungsorganisation für den Tianchi-See. Er erklärte die Absicht der Veranstaltung des Pfirsichfests.

„Wir wollen durch die Veranstaltung eines solchen Pfirsichfests die Inhalte der integrierten pluralistischen Kulturen Chinas verbreiten. Die Kultur von Xiwangmu stellt Menschenliebe, Frieden und Toleranz dar."

Übersetzt von Zheng An

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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