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Bauernmalerei – die Blume von Huangzhong
  2011-04-20 10:01:56  cri
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Man kann nicht über die Bauernmalerei von Huangzhong sprechen, ohne den Namen Dan Zheng zu erwähnen. Der knapp siebzigjährige Dan Zheng hat vor seiner Pensionierung als der Direktor des Kulturbüros des Kreises gearbeitet. Man spricht von ihm auch als den Begründer der Volkskunst in Huangzhong.

„1976 haben wir angefangen, im ganzen Kreis Huangzhong Kurse für bildende Kunste anzubieten. Doch waren die Bedingungen damals ziemlich schlecht. Aber es kamen immer mehr Menschen in die Klassen, auch das Niveau der Bilder wurde immer besser. 1983 wurde eine nationale Kunstausstellung für Bauernkunst veranstaltet. Wir haben vier Bilder hingeschickt, davon haben drei den zweiten Preis gewonnen. Wir haben im ganzen Land für Aufsehen gesorgt."

Voller Träume und Hoffnungen hat Dan Zheng sein Kunststudium am Nordwestlichen Institut für nationale Minderheiten abgeschlossen. Inspiriert von der Bauernmalerei aus dem Kreis Hu in Shaanxi ging er aufs Land, um unter den Bauern nach Maltalenten zu suchen. Mit seinem jugendlichen Eifer hat er viele Bauern zum Malen animiert. Mit der Zeit wurde in dem Dorf Qingfeng eine Kunst-Abendschule gegründet. Die Maler aus Qingfeng hatten einen großen Einfluss auf die umliegenden Gemeinden. Die Generation für Generation von körperlicher Arbeit lebenden Bauern begannen Farben und Pinseln in die Hände zu nehmen und ihr eigenes Leben darzustellen.

1988 erreichte der Duft der Erde vom Qinghai-Tibet-Plateau die nationale Kunstszene des Landes. Im März dieses Jahres wurde im Beijinger Nationalem Kunstmuseum die Ausstellung „Volksmalerei aus Huangzhong" durchgeführt. Im selben Jahr hat das Kulturministerium Huangzhong den Titel „Moderne Volksmalerei-Gemeinde Chinas" verliehen.

Die Bauernmalerei aus Huangzhong trat in eine neue Phase ein. Mittlerweile beschäftigen sich in Huangzhong über ein hundert Menschen mit Malerei. Vor dem Auge des Betrachters erscheinen Bergdörfer und Felder, das alltägliche Leben und die Arbeit der Bauer. Die Künstler haben einen eigenen, besonderen Standpunkt, bei dem die innige Verbundenheit mit dem Boden immer deutlich spürbar ist.

Han Fulan und Qiao Yingju sind zwei Berühmtheiten der lokalen Kunstszene. Auf Nachfrage können beide mehrere Preisurkunden für ihre Werke vorzeigen. Ganze sechs Bilder von Han Fulan wurden früher im Nationalen Kunstmuseum ausgestellt und drei sind Teil der Sammlung des Nationalen Museums für Volkskunst. Und die aufgeweckte Qiao Yingju kann sich mit dem Titel „Volkskünstlerin der Provinz Qinghai" schmücken.

Wir fragen die lebenslustige Bäuerin Han Fulan über ihr Bild.

- „Welchen Titel hat dieses Bild?"

- „Den Yak antreiben"

- „Aber ein Yak ist doch normalerweise schwarz. Warum haben Sie ihn rot gemalt?"

- „Weil man in der Bauernmalerei bei den Farben und bei der Ausführung der Bilder ziemlich offen ist. Es gibt keine Beschränkungen bei der Farbe, man kann alle benutzen, die man will. Hauptsache, die Menschen bekommen das Gefühl, es ist was echtes, was schönes."

Die Bauernmalerei aus Huangzhong zeichne sich durch ihre Intensität und leuchtende Farben aus, erklärt Han Fulan weiter. Die Farbkomposition sei sehr harmonisch, nicht wie im wirklichen Leben. Deswegen sollte auch der Yak nicht in seiner wirklichen Farbe gemalt werden. Die Farben seien ebenfalls von den tibetischen Stickereien und Wandmalereien beeinflusst, der romantische Ton einer volkstümlichen Kunst ist sehr deutlich spürbar.

„Unsere Malerei hat lokale Besonderheiten, sie ist direkt und die Farben sind strahlend. Der Einfluss von nationalen Minderheiten ist sehr stark. Sie gibt viel von der Landschaft, den Menschen und dem Charme der Hochebene wider."

Der Ursprung und die Fertigung der Bauernmalereien aus Huangzhong und aus dem Kreis Hu in Shaanxi sind auf eine vielfältige Weise miteinander verwandt und verbunden. Aber es gibt auch viele Unterschiede. Die Malerei aus Huangzhong hat die Besonderheiten der ethnischen Minderheiten in dem Kreis aufgesogen. Die wesentlichen Elemente aus der Kultur der Tibeter, der Han und der Hui sind allesamt in ihr vertreten. Sie ist ein Schmelztiegel der nationalen und lokalen Kulturen und der Malkunst des Volkes.

Dan Zheng war in den vierzig Jahren vom Anfang bis zur Blütezeit der Huangzhong-Malerei dabei.

„Huangzhong hat eine lange kulturelle Geschichte. Es gab hier immer viele Menschen, die gemalt haben. Das liegt natürlich am Kumbum-Kloster. Um diesen heiligen Ort gab es immer ein reichhaltiges kulturelles Leben. Es kamen Buddhisten, Maler, Bildhauer, unter ihnen waren recht viele sehr talentierte Leute. Die Kunst spiegelt das multinationale Leben auf dem Qinghai-Tibet-Plateau wider. Die Thangka, die Butterschnitzen und Wandmalereien – sie sind alle der Inbegriff der Kultur von Qinghai, sie alle drücken die besondere Lebensweise in Qinghai aus. Und das macht die Kunst aus Huangzhong auch so besonders."

Die besonderen Farben und Traditionen der lokalen Bevölkerung ermöglichen es der Bauernmalerei aus Huangzhong, die Landschaft sowie Sitten und Gebräuche der Region auf eine besonders umfassende und reichhaltige Weise abzubilden. Die farbenprächtigen Bilder führen dem Betrachter das Leben auf dem Land lebendig vor Augen. Die Szenen der Arbeit über alle vier Jahreszeiten hindurch erzählen von einem unermüdlichen Streben nach einem neuen Leben und dem Traum von einer besseren Zukunft.

2007 wurde die Bauernmalerei aus Huangzhong in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Provinz Qinghai aufgenommen. Bereits jetzt ist die Volksmalerei zu einem unersetzlichen Souvenir beim Besuch des Kumbum-Klosters geworden. Ihre Schönheit und die hohe künstlerische Qualität haben es mit der Zeit zu einem beliebten Objekt für Sammler oder Geschenk für Freunde gemacht.

Übersetzt von Jörg Pensin

Gesprochen von Lu Ming

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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