Henan, früher auch als Zhongyuan bekannt, kann auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken. Mit reicher Kultur und Naturressourcen zählte Henan jedoch lange Zeit zu einer der armen und rückständigen Provinzen Chinas. Damit die Bevölkerung der Armut entkommen kann, hat sich die Provinz den Aufbau einer zentralchinesischen Wirtschaftszone zum Ziel gesetzt. Mit der Wirtschaftszone als Grundlage will Henan dem aufstrebenden Zentralchina neue Impulse verleihen. Guo Gengmao, Provinzgouverneur Henans, bezeichnet den Schritt als vorteilhaft sowohl für die Entwicklungsorientierung Henans als auch die Wirtschaftsentwicklung Zentralchinas.

„Der Bau einer zentralchinesischen Wirtschaftszone wird sowohl Henan als auch dem Land zugute kommen. Die Verteilung der Wirtschaft des Staates soll somit vervollständigt und die wissenschaftliche Entwicklung Zentralchinas gefördert werden."

Der niedrige Öffnungsstandard schränkte lange Zeit die Wirtschaftsentwicklung Henans ein. Um die Situation zu verändern, versuchte man sich in Henan in den vergangenen fünf Jahren verstärkt nach außen zu öffnen. 2010 lag das tatsächlich genutzte ausländische Kapital Henans bei sechs Milliarden US-Dollar. Die Zahl übertraf die der anderen zentralchinesischen Provinzen.

Mit einer großen Bevölkerungszahl ist Henan ein riesiger potenzieller Markt, so Guo Gengmao.

„Der Markt bildet den bedeutendsten Entwicklungsvorteil Henans. Weitere Voraussetzungen für die Entwicklung können ersetzt werden. Die Entwicklung des Marktes und die Entstehung der Nachfrage sind jedoch nicht so einfach."

Auch die ausreichenden Arbeitskräfte und die günstige geographische Lage ziehen ausländische Investoren nach Henan. Derzeit gibt es in der Provinz mehr als 67 Millionen Menschen im arbeitsfähigen Alter. Die tatkräftigen Berufsausbildungen vor Ort verbessern zudem die Qualität der Arbeitskräfte. In Zentralchina gelegen gilt Henan darüber hinaus als wichtiger Verkehrsknotenpunkt sowie als Zentrum für Logistik und Informationen. Die nahezu vollständige Infrastruktur hat dabei ebenfalls zur Entwicklung Henans beigetragen.

Heute haben mehr als 70 der 500 Top-Unternehmen weltweit in Henan investiert. Zu den Investoren zählen bekannte Unternehmen wie Pepsi und Busch Inbev.

Moderne Wirtschaftssektoren wie etwa der Tourismus und die Finanzbranche konnten sich in den letzten Jahren ebenfalls über eine rapide Entwicklung freuen. Die Hightech- Industrie spielt dabei eine immer größere Rolle. Im Vergleich zum Jahr 2009 hat sie im Jahr 2010 30 Prozent mehr zum Bruttoinlandsprodukt Henans beigetragen.

2010 belief sich Henans Bruttoinlandsprodukt auf 2,2 Billionen Yuan RMB. Gegenüber 2009 entsprach dies einem Anstieg von 12 Prozent.

Trotz der auffallenden Leistungen hat die zentralchinesische Provinz noch weitere Entwicklungspläne für die nächsten fünf Jahre, wie Guo Gengmao berichtet.

„Das BIP-Wachstumstempo Henans soll in den kommenden fünf Jahren ein bis zwei Prozentpunkte höher als das durchschnittliche Niveau des Landes sein. Wichtige wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungsindikatoren müssen das durchschnittliche Niveau der zentralchinesischen Provinzen erreichen können."

Bis zum Jahr 2020 will Henan zur wirtschaftlich führenden Provinz Chinas werden, so der große Wunsch des Provinzgouverneurs Guo Gengmao.

Übersetzt von Hu Hao

Gesprochen von Zhu Liwen