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Doktor Tsamyoi – Tibets lebende Glücksblume
  2011-03-28 14:33:35  cri
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Das Autonome Gebiet Tibet ist ein mystischer Ort voller Legenden. Eine Legende besagt, wer die achtblättrige Kelsang-Blume findet, der findet auch das Glück. Es überrascht daher nicht, dass die Kelsang-Blume von den Tibetern als heilig betrachtet wird. „Kelsang" ist das tibetische Wort für „Glück". Heute erzählen wir Ihnen die Geschichte von Tsamyoi, einer Viehexpertin, die in Tibet als lebende Kelsang-Blume verehrt wird.

In den Weiten der Changtang-Steppe haben bereits die ersten Vorboten des Winters Einzug gehalten. Obwohl die kälteste Jahreszeit unmittelbar bevorsteht, sieht man noch unzählige Schafe und Yaks friedlich auf den Weiden grasen. Der Kreis Amdo in der Changtang-Steppe ist die Heimat von Tsering Chodron. Die Hirtin hält gerade eine Kanne mit frisch gemolkener Milch in der Hand:

„Wir haben allein durch die Viehzucht unseren Lebensunterhalt verdienen können. Schneestürme rafften meine Rinder und Schafe in großer Zahl dahin. Die Schäden waren jeweils enorm. Seit uns Doktor Tsamyoi eine neue Viehzuchtstechnik beigebracht hat, sind unsere Tiere fetter und robuster geworden. Und sie geben mehr Milch. Allein durch den Verkauf der Milch können wir jedes Jahr mehrere tausend Yuan verdienen."

Die von der Hirtin Tsering Chodron erwähnte Frau Doktor Tsamyoi arbeitet an der Landwirtschaftlichen Akademie Tibets in Lhasa und ist Expertin für die Viehzucht. Ihr Forschungsschwerpunkt gilt der Zucht von Milchkühen und Schafen. Mit ihrer Forschungsarbeit hat Doktor Tsamyoi bereits einen großen Beitrag zur Erhöhung der Milchproduktion und damit der Einnahmen der tibetischen Bauern und Hirten geleistet.

Doktor Tsamyoi stammt aus einem Dorf in Xigaze, einem Ort, wo die Bauern trotz ihrer harten Arbeit nur geringe Ernteerträge einfahren. Schon früh suchte sie daher nach Möglichkeiten, die Lebenssituation ihrer Landsleute zu verbessern.

Im Alter von 19 wurde Tsamyoi von der Abteilung für Viehzucht an der Nordwestlichen Agrarwirtschaftlichen Universität in Yanglin in der Provinz Shaanxi aufgenommen. Vier Jahre später schloß sie ihr Studium ab und begann ihre Tätigkeit als Dozentin an der veterinärischen Abteilung der Tibetischen Hochschule für Landwirtschaft und Viehzucht. Im Jahr 1995 schließlich nahm sie ihre Arbeit im Tibetischen Forschungsinstitut für Viehzucht und Veterinärwesen auf.

Während einer Inspektionsreise durch die ländlichen Regionen Tibets fiel Tsamyoi auf, dass es bei der tierischen Ernährungswissenschaft noch eine große Forschungslücke gab. Die inzwischen 31-Jährige entschied sich daher für ein Nachdiplomstudium. Im Jahr 2004 erhielt sie von der Universität für Landwirtschaft in Beijing den Doktortitel im Fach Ernährungswissenschaft für Tiere. Nach Abschluss ihres Doktorstudiums kehrte Tsamyoi an ihr Forschungsinstitut zurück, wo sie sich von nun an mit dem Aufbau eines Labors für die Untersuchung von Tiernahrung befasste. Bei ihren Kollegen wie Qu Guangpeng genießt sie großen Respekt:

„Doktor Tsamyoi macht im Labor oft Überstunden. Sie hat Materialien nachgeschlagen, Statistiken zusammengefasst und Proben analysiert. Und sie hat uns ihr Wissen direkt weitergegeben. Sie ist wirklich ein Vorbild für uns."

Der eher ernüchternden momentanen Situation zum Trotz ist Tsamyoi vom landwirtschaftlichen Potenzial und den Entwicklungsmöglichkeiten ihrer Heimat überzeugt:

„Der Unterschied zwischen der Viehzucht in Tibet und jener im chinesischen Binnenland ist noch verhältnismäßig groß. Das Produktionsniveau der Viehzucht, von dem die tibetischen Bauern und Hirten seit langem abhängig sind, ist noch ziemlich niedrig. Im technologischen Bereich gibt es noch einen großen Nachholbedarf. Ich bin mir bewusst, dass ich als Forscherin vor großen Aufgaben stehe und viel Verantwortung tragen muss."

Für ihren Beitrag zur Erhöhung der Produktion von Kuhmilch hat Tsamyoi von der Regierung des autonomen Gebiets die Auszeichnung dritter Klasse für wissenschaftliche und technische Fortschritte erhalten. Die direkten Profiteure der Forschungstätigkeit von Doktor Tsamyoi sind die Bauern und Hirten. Kein Wunder also, dass sie bei ihnen hohes Ansehen genießt. Ihre Kollegen wie Dondrup Gyaltsen vergleichen sie gar mit einer Kelsang-Blume:

„In unseren Augen ist Doktor Tsamyoi eine bewundernswerte Viehexpertin. Sowohl für uns Kollegen als auch für die Bauern und Hirten ist sie wie eine Kelsang-Blume, die nie verwelkt."

Text von Zhu Qingan

Gesprochen von Xu Wei

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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