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Neue Wohnungen, neues Leben – soziale Wohnungsprojekte in Tibet
  2011-03-28 14:24:51  cri
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Auf der tibetischen Hochebene imponiert nicht nur die majestätische Landschaft, auch die vielen neuen Häuser und Wohnungen der Bauern und Hirten an den Straßenseiten locken die Blicke der Touristen an.

Lange Zeit waren Zelte die „beweglichen Häuser" der Bauern und Hirten in Tibet. Menschen und Tiere wohnten dabei oft unter einem Dach. Allerdings sind Zelte oft auch unsicher und unbequem. Und das enge Zusammenleben mit Nutztieren kann sich auch negativ auf die Gesundheit auswirken.

Um Hirten und Bauern in Tibet ein besseres Leben zu bieten, hat die tibetische Lokalregierung 2006 ein gewaltiges Bauprojekt ausgearbeitet. Bis Ende 2011 will die Regierung das Ziel verwirklichen, 219.000 Hirten und Bauern eine sichere und feste Wohnung zu bieten. Liu Li, Leiterin der Landwirtschaftsabteilung der tibetischen Finanzbehörden, sagt dazu:

„2006 haben wir mit der Umsetzung des Bauprojekts begonnen. Wir respektieren vor allem den Willen und die Gewohnheiten der Bauern und Hirten. Wenn sie selbst neue Wohnungen bauen möchten, stellen wir ihnen 10.000 bis 25.000 Yuan zur Verfügung. Dadurch werden sie gefördert, Wohnungen für sich selbst zu bauen."

Bis Ende 2010 haben insgesamt 2.748 Haushalte - 1,4 Millionen Menschen - von dem Bauprojekt profitiert. Die Wohnfläche pro Person ist damit um etwa vier Quadratmeter auf 23,6 Quadratmeter gestiegen, die Freude über diese Entwicklung ist natürlich groß.

Gyaltsen und seine Familie sind vor kurzem in ein neues zweistöckiges Haus umgezogen:

„Es war einfach lange undenkbar, dass wir für uns selbst ein Haus bauen, und die Regierung dafür bezahlt. Nun wohnen wir aber in solch einem wunderschönen Haus, ich hätte das nie geträumt!"

Das gewaltige Bauprojekt verändert das Leben der Bauern und Hirten, und die Lokalregierung in dem autonomen Gebiet arbeitet weiter daran, die Lebensbedingungen der Bevölkerung zu verbessern.

Kuhfladen zum Beispiel werden in Tibet schon seit langem als Brennstoff verwendet. Doch ist es eine anstrengende Arbeit, ausreichend Kuhfladen dafür zu sammeln. Und der Rauch schadet leider auch den Menschen. 2008 begann man in Tibet verstärkt damit, dieses Problem zu lösen, und bis Ende 2010 hatten 740.000 mehr Tibeter Zugriff auf Strom. Auch wurden 952.400 mehr Menschen mit Leitungswasser versorgt, und die meisten Dörfer verfügen seitdem auch über Radio- und Fernsehanschluß. Und über 135.000 Bauern und Hirten nutzen nun Biogas statt Kuhfladen, wie diese Tibeterin erzählt:

„Biogas vereinfacht mein Leben. Nun brauche ich nicht mehr Kuhfladen zu sammeln. Mit Biogas ist das Wasser schon in fünf bis sechs Minuten abgekocht, viel schneller und sauberer als mit Kuhfladen. "

Das kulturelle Leben der Bauern und Hirten zu ergänzen, gilt als ein weiterer Schwerpunkt des Bauprojekts. Unterhaltungszentren, Leseräume und Sportplätze werden daher immer beliebter. Bis Ende 2010 wurden in tibetischen Dörfern 5.261 Unterhaltungszentren errichtet,

Mit dem Bauprojekt haben Bauern und Hirten auch zahlreiche Möglichkeiten zur Steigerung ihres Einkommens erhalten. Einer Studie zufolge erbringt jeder Yuan RMB, der durch Subvention der Regierung fließt, Investitionen der Bauern und Hirten in Höhe von 4,5 Yuan. Neben einer Verbesserung der Wohnverhältnisse wird auch die Konsumnachfrage gesteigert, was wiederum zu einer Einkommenserhöhung führt.

Bei der Umsetzung des Projekts wurden üblicherweise die Arbeitskräfte aus den jeweils angrenzenden Dörfern eingestellt. Bauern und Hirten beteiligten sich an Transport, Bau und Holzverarbeitung und konnten so ebenfalls Geld verdienen.

Die Tibeterin Dawa nutzte sogar die Möglichkeit und baute ihr Haus 2008 zu einem Familienhotel um. Jedes Jahr übernachten nun etwa 600 Touristen bei ihr:

„Ich habe im Fernsehen gesehen, dass viele Dorfbewohner mit dem Tourismus Geld verdienen. Also hatte ich die Idee, mein Haus zu einem Familienhotel umzubauen. Nun kommen fast jeden Tag Touristen aus dem In- und Ausland hierher. Allein im vergangenen Jahr habe ich damit mehr als 14.000 Yuan verdient, also um ein Vielfaches mehr als früher."

Vor der demokratischen Reform in Tibet 1959 wurde ein Großteil der Tibeter nur abwertend behandelt. Mehr als 90 Prozent von ihnen hatten damals keine eigene Wohnung und nur ein minimales Einkommen. Heute aber leben 950.000 Bauern und Hirten in neuen, sicheren und bequemen Wohnungen. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 2010 im Schnitt 3.170 Yuan pro Jahr.

Dank des Bauprojekts und des Einsatzes der Bauern und Hirten sieht man also in Tibet zuversichtlich in die Zukunft.

Übersetzt von Hu Hao

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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