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China geht das Kleingeld aus - Zu wenig Münzen in chinesischen Supermarktkassen
  2011-03-23 09:47:29  cri
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Auf die Frage, ob er Kleingeld für spätere Einkäufe aufheben würde, meint ein Kunde im Supermarkt:

„Ich nehme die Münzen selten mit. Wenn, dann werfe ich sie einfach so auf den Tisch. Ich habe nie nachgerechnet, wie viel ich hatte, weil es für mich einfach keine Rolle spielt."

Experten sagen, genau diese Angewohnheit verringert die Möglichkeit, dass Münzen wieder zurück in den Kreislauf gebracht werden.

Professor Cong Yi von der Tianjin Universität für Wirtschaft und Finanzen sagt, solche Verhaltensweisen würden die Inflation hochtreiben:

„Grundsätzlich gehören 1-Yuan-Scheine, 5-Yuan-Scheine und bis zu 50- und 100-Yuan-Noten zu den wichtigsten Zahlungsmitteln. Zusätzliche Geldscheine, die früher noch dazu gehörten, waren solche mit einem Wert von unter einem Yuan, wie die Münzen. Tatsächlich werden 1-Yuan-Scheine immer mehr als Kleingeld betrachtet. Wahrscheinlich wird auch der 5-Yuan-Schein in Zukunft in diese Kategorie fallen – ebenfalls ein Anzeichen für eine hohe Inflation. Wenn immer weniger Kleingeld auf dem Markt zirkuliert, wird sich die Inflation noch verschlimmern."

Gleichzeitig sind im Zuge des Konsumentenpreisindexes auch die Produktionskosten für die kleinen Scheine und Münzen gestiegen. Geldscheine sind nicht so beständig wie Münzen, aber der Druck einer gleichwertigen Note kostet heute fast zehn Eurocent.

Auch durch die höheren Preise für Nickel und Alnico-Legierungen muss die Regierung bei der Münzprägung tiefer in die Tasche greifen. Deshalb wird heute einfach weniger in Auftrag gegeben.

Liu Xin managt einen Carrefour-Supermarkt in Tianjin. Es sei für einen Supermarkt blamabel, kein passendes Wechselgeld rausgeben zu können:

„Wir brauchen dringend 1-Yuan-Scheine oder Münzen. Jedes Mal, wenn wir versuchen, bei der Bank welche zu holen, sagen sie uns, es gäbe keine. Manchmal müssen wir Schokoriegel im Wert von einem Yuan als Wechselgeld an Kunden geben."

Viele Kunden beschweren sich auch über die lustlose Einstellung der Banken bezüglich der Herausgabe von Kleingeld. Professor Cong Yi plädiert auf Kartenzahlung:

„Die fundamentale Lösung dieses Problems ist die großflächige Bewerbung von Kartenzahlung. Damit hätte sich die Herausgabe von korrektem Wechselgeld erübrigt. Ich glaube, Banken könnten außerdem einen speziellen Service für Kleingeld entwickeln. Sie könnten diesen über eine Art Gebühr finanzieren und Leute dazu ermutigen, ihr Münzgeld gegen einen kleinen Bonus zurück zur Bank zu bringen, um den ganzen Kreislauf in Schwung zu halten."

Experten machen auch die Banken mit ihrem Unwillen, Geld weiter kostenlos zu tauschen für den Mangel an Kleingeld verantwortlich. Mittlerweile hat sich dadurch ein neuer Markt für professionelle Kleingeld-Dealer entwickelt. Viele Supermarkt-Manager sagen, sie seien gezwungen, sich an diese Leute zu wenden, wenn die Banken kein Kleingeld rausgeben.

Übersetzt und Gesprochen von Marie Bollrich

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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