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Tang Lei – der kanadische Lei Feng
  2011-03-02 15:38:18  cri
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Seit September 2001 unterrichtet Tang Lei Englisch an der Sanitätsschule im ostchinesischen Wuxi. Der 64-jährige Kanadier leitet zudem als erster ausländischer Freiwilliger den English Corner, eine Veranstaltung im Freien, wo sich Englischlernende aller Altersklassen zum unverbindlichen Gedankenaustausch treffen. Jeden Sonntagvormittag, egal bei welchem Wetter, nimmt der Kanadier mit chinesischen Wurzeln am English Corner teil. Nebenbei ist er der Verantwortliche für die Vereinigung der ausländischen Freiwilligen in Wuxi.

Der vor einem halben Jahrhundert verstorbene Soldat Lei Feng gilt in China auch heute noch als Symbol für Selbstlosigkeit und Bescheidenheit. In Anlehnung an sein hilfsbereites Wesen wird Tang Lei von seinen Freunden respektvoll „ausländischer Lei Feng" genannt. Im Gegensatz zu seinem berühmten Namensvetter, der nie die Möglichkeit zum Studium hatte, besitzt der kanadische „Lei Feng" neben einem Bachelor in Literaturwissenschaft und Pädagogik noch einen Master of Business Administration.

Getrieben von der Sehnsucht nach chinesischer Geschichte und Kultur zog es Tang Lei im Jahr 2001 nach Wuxi. Die alte Handelsstadt in der ostchinesischen Provinz Jiangsu gefiel ihm auf Anhieb:

„Ich kam im September 2001 erstmals nach Wuxi. In Kanada habe ich Menschen aus aller Welt unterrichtet. Ich interessiere mich für die Vielfalt der Kulturen. Und mir gefällt der Lehrerberuf. Ich hoffe natürlich, dass ich durch meinen Beruf viele Gelegenheiten habe, mehr über die chinesische Kultur zu erfahren."

Neben seiner Lehrtätigkeit amtete Tang Lei in Kanada auch als Koordinator zwischen den dort lebenden Chinesen und den lokalen Behörden. Der Kontakt mit den Auslandschinesen in seiner Heimat weckte in Tang Lei das Interesse an China. Allmählich reifte in ihm die Idee, mit den eigenen Augen zu sehen, wie die Menschen im sich rapide verändernden Milliardenreich leben.

Tang Lei ist jüdischer Abstammung. Anderen Menschen zu helfen, erfüllt ihn mit Genugtuung. Seine soziale Ader hat Tang Lei vom Vater geerbt:

„Mein Vater ist der Leiter des Wohnviertels. Zum Wohle der Bewohner dieses Wohnviertels organisiert er mit den Schulen in der Nachbarschaft immer wieder Aktivitäten verschiedenster Art. Sein soziales Wesen hat mir von klein auf imponiert."

Schon kurz nach seiner Ankunft in Wuxi begann Tang Lei als Freiwilliger zu arbeiten. Jeden Donnerstagabend half er bei der Durchführung eines English Corners in einem bekannten Hotel:

„Es gibt viele gute Gründe, einen English Corner zu veranstalten. So erhalten zum Beispiel alle Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Mündlichkenntnisse zu verbessern."

Xiao Wu arbeitet für eine ausländische Firma, in der Englisch gesprochen wird. Zur Verbesserung seiner Sprachkenntnisse nimmt er schon seit vielen Jahren regelmäßig am English Corner von Tang Lei teil:

„Mein mündliches Englisch hat sich schon stark verbessert. Tang Lei ist sehr freundlich. Er unterrichtet uns voller Leidenschaft."

Tang Leis größte Befriedigung ist es, Menschen eine Freude zu bereiten – vor allem Menschen, denen es nicht so gut geht, oder Menschen, die nicht so privilegiert sind. Besonders gerne besucht Tang Lei das Waisenhaus in Wuxi, um den Kindern etwas Wärme und Geborgenheit zu vermitteln. Er spielt dann jeweils mit den Kindern oder bringt ihnen einfache englische Lieder bei. Die Kinder kennen Tang Lei inzwischen und nennen ihn liebevoll „Großvater".

Hu Linghan ist die Frau von Tang Lei. Sie ist sehr stolz auf ihren Gatten und die Anerkennung, die ihm durch seine Freiwilligenarbeit in Wuxi zuteil geworden ist.

Tang Lei selbst betrachtet sein soziales Engagement als Selbstverständlichkeit. Wie der bekannte chinesische Mustersoldat Lei Feng ist er einfach nur froh, etwas Nützliches für das Gemeinwohl tun zu können. An wie vielen gemeinnützigen Veranstaltungen und Aktivitäten er in seinen neun Jahren in Wuxi schon teilgenommen hat, weiss Tang Lei nicht. Über die zahlreichen Auszeichnungen, die er für sein soziales Engagement bereits erhalten hat, spricht er nur ungern. Viel lieber betont er, welch wichtige Rolle die Stadt Wuxi in seinem Leben inzwischen spielt:

„Wuxi ist zweifellos zu meiner zweiten Heimat geworden. Ich habe mich hier schon total eingelebt. Im Bus oder unterwegs auf der Straße fühle ich mich nicht als Ausländer, sondern als vollwertiger Bürger."

Übersetzt von Zhong Xi

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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