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Das Waisenkind aus der Familie Zhao
  2011-03-02 15:35:49  cri
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Die Zeit vom 8. bis zum 5. Jahrhundert v.Chr. wird in China als Zeit der Frühlings- und Herbstannalen bezeichnet. Damals gab es viele Fürstentümer und kleinere Lehen, zu denen auch das Reich Jin gehörte. In Jin gab es zwei mächtige Minister: Zhao Dun, der dem Hof treu ergeben war, und seinen Rivalen Tu Angu, der mit Zhao Dun auf Kriegsfuß stand und ihn aus dem Weg haben wollte.

Tu Angu ersann alle möglichen Ränke, um Zhao Dun zu Fall zu bringen. Schlussendlich schaffte er es, den Herrscher von Jin davon zu überzeugen, dass Zhao Dun ein untreuer Beamter sei. Der Regent beschloss, die gesamte Familie Zhao, einschließlich der Diener, töten zu lassen. Einzig Zhuang Ji, Zhao Duns Schwiegertochter überlebte, da sie eine Prinzessin aus dem Herrscherhaus war. Sie wurde im väterlichen Palast gefangen gehalten.

Zhuang Ji war hochschwanger und brachte kurz darauf einen Sohn zur Welt. Er wurde „Waisenkind aus der Familie Zhao" genannt. Die Prinzessin hoffte, dass ihr Sohn groß und stark werden würde, um als Erwachsener seine Familie rächen zu können. Als Tu Angu von der Geburt erfuhr, schickte er Soldaten vor das Palasttor, um das Waisenkind töten zu lassen.

Zhao Dun hatte einen alten Freund, den Arzt Cheng Ying, der den Jungen in Sicherheit bringen wollte. Er ging unter dem Vorwand, einen Patienten behandeln zu wollen in den Palast, versteckte das Kind in seinem großen Arztkoffer und wollte es aus dem Gebäude schmuggeln. Am Tor jedoch entdeckte General Han Jue den Säugling. Da er großes Mitleid für Zhao Dun und seine Familie empfand, ließ er Cheng Ying mit dem Waisenkind passieren und beging daraufhin Selbstmord.

Als Tu Angu davon erfuhr, gab er den Befehl, alle Kinder unter einem Jahr zu töten, falls das Waisenkind nicht innerhalb von drei Tagen wieder auftauchen sollte.

Als Cheng Ying dies hörte, suchte er Rat bei Gongsun Chujiu, einem weiteren Freund Zhao Duns. Sie berieten sich und kamen zu dem Schluss, dass das Waisenkind aus der Familie Zhao und die anderen Babys in Jin nur dann gerettet werden könnten, wenn sich ein Mann mit einem Säugling ertappen und festnehmen lassen würde. Cheng Ying hatte einen Sohn, der so alt wie das Waisenkind war. Schweren Herzens übergab er ihn Gongsun Chujiu. Dann machte er sich auf den Weg zu Tu Angu und erzählte, er wisse, dass Gongsun Chujiu das Waisenkind versteckt halte. Gongsun Chujiu und das Kind wurden daraufhin getötet.

Tu Angu dachte, dass er die Familie Zhao nun ein für alle Mal aus dem Weg geschafft habe und war sehr zufrieden. Cheng Ying, der seinen eigenen Sohn geopfert hatte, adoptierte das Waisenkind. Es fehlte ihm an nichts, und es wurde in Kampfsport ausgebildet.

Alle Leute in Jin glaubten, der Arzt Cheng Ying sei durch seinen Verrat für den Tod des Waisenkindes verantwortlich. Es wurden Vorwürfe laut und bald galt Cheng Ying im Volk als undankbarer Verräter. Dieser erduldete die Schmach und versuchte nicht, sich zu rechtfertigen.

15 Jahre später kehrte Wei Jiang, ein General des Reiches Jin, von einem Grenzfeldzug heim. Auch er war ein treuer Freund des ermordeten Zhao Dun. Als er erfuhr, dass dieser mitsamt seiner ganzen Familie ermordet worden war, war er sehr bestürzt. Noch mehr entsetzte und entzürnte es ihn jedoch, als er hörte, dass aufgrund von Cheng Yings Verrat auch das Waisenkind der Familie Zhao ermordet worden war. Der General war so erbost, dass er Chen Ying eigenhändig bestrafen wollte und ihn ordentlich verprügelte.

Cheng Ying machte keine Anstalten, sich zu wehren. Je stärker Wei Jiang auf ihn einschlug, desto sicherer fühlte sich Cheng Ying. Er dachte bei sich, wenn Wei Jiang so viel Hass auf die Hofbeamten hat, werde er sicher auch dem Waisenkind dabei helfen, seinen Vater zu rächen. Als Wei Jiang von ihm abließ, offenbarte Cheng Ying ihm die Wahrheit über die Rettung des Waisenkindes. Wei Jiang war tief gerührt und sofort bereit, seinen Freund und dessen Familie zu rächen.

Cheng Ying malte zu Hause die ganze Geschichte auf. Dadurch erfuhr sein Adoptivsohn, dass er nicht Cheng Yings richtiger Sohn, sondern das Waisenkind der Familie Zhao war. Je älter er wurde, desto mehr wuchs in ihm der Drang, den Mörder seiner Familie zu bestrafen.

Übersetzt von Zhong Xi

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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