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Umweltbedenken führt zu eingeschränkter Gewinnung von Seltenen Erden
  2011-03-01 10:45:52  cri
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Der Sammelbegriff der Seltenen Erden umfasst insgesamt 17 Elemente. Allerdings ist ihr Name etwas irreführend. Denn die Seltenen Erden sind durchaus nicht selten. Jedoch können sie nur sehr schwer in reiner Form aus den Erzen extrahiert werden, in denen sie vorkommen. Zudem enthalten die entsprechenden Erze häufig Uran und Thorium. Ohne fachgerechte Entsorgung dieser Nebenprodukte kann die Gewinnung von Seltenen Erden daher zu schweren Umweltschäden führen. Aufgrund der großen Ähnlichkeiten im chemischen Aufbau sind Seltene Erden nur sehr schwer voneinander zu trennen und benötigen bei der Extraktion erheblich größere Mengen an Hilfsmitteln als andere Metalle.

Für die High-Tech-Branche, das Militär oder auch die Chemie sind Seltene Erden unverzichtbar. Wegen ihrer enormen Bedeutung werden sie daher auch als „Vitamine der Industrie" bezeichnet.

Gegenwärtig befinden sich auf chinesischem Territorium 36 Prozent der weltweit erschlossenen Reserven, mit denen zirka 90 Prozent des globalen Bedarfs an Seltenen Erden bedient wird. Da die Förderung und Extraktion der Erden zu extremen Umweltverschmutzungen führen können, wurden im vergangenen Jahr standardisierte Vorschriften für ihre Gewinnung festgelegt. Die Bedeutung dieser Vorgaben für den Umweltschutz und die Ressourcen selbst sind kaum zu unterschätzen.

Denn zum einen gilt es, langfristig tragbare und nachhaltige Formen der Verwendung dieser wertvollen Rohstoffe zu entwickeln. Zum anderen musste China enorme Umweltbelastungen erleiden, während es die Nachfrage der globalen Wirtschaft befriedigte. In einigen Abbaugebieten wurden komplette Trinkwasserbestände verseucht, während Nutztiere nach dem Verzehr kontaminierter Pflanzen verendeten.

Prof. Lu Xiaodong von der Zhongshan-Universität macht deutlich, welchen Preis China für die Förderung dieser Rohstoffe zahlen musste:

„Die Förderung der Seltenen Erden hat enorme Umweltverschmutzung mit sich gebracht. Das Einschmelzen und die Extraktion bedeuten extreme Belastungen für die Umwelt. Das ist übrigens auch der Hauptgrund, warum andere Länder die Förderung nicht im eigenen Land vornehmen wollen."

Im Juli des vergangenen Jahres legte ein energiepolitischer Analyst in den USA einen Bericht vor, nach dem China 2009 über einen geschätzten Bestand von 36 Millionen Tonnen Seltener Erden verfügte. Dies entspricht knapp 36 Prozent der weltweiten Vorkommen. Die jährliche Fördermenge hingegen habe sich auf 120.000 Tonnen und damit 97 Prozent der globalen Produktion belaufen. Aus diesen Zahlen wird ersichtlich, dass der Großteil der Reserven in anderen Ländern kaum ausgebeutet wird. Nach Ansicht Professor Lu Xiaodongs ist dies auf die große Menge an Schadstoffausstößen zurückzuführen, die bei der Förderung und Extraktion der Seltenen Erden anfallen.

„Bei der Extraktion der Seltenen Erden werden große Mengen von Schwefelsäure benutzt. Im Laufe dieser Prozesse werden großflächige Gebiete geschädigt und die Luft verschmutzt."

Aus umwelttechnischen Bedenken heraus hat die chinesische Regierung daher entschieden, die Förderung und Ausfuhr von Seltenen Erden zu reduzieren. Zudem wurden Maßnahmen zur Drosselung der Ausbeutung und Produktion ergriffen. Beispielsweise sank der Förder- und Produktionsumfang 2010 im Vergleich zum Vorjahr um jeweils 25 und 23 Prozent. Für das laufende Jahr setzte das Handelsministerium Chinas eine Exportquote von 14.500 Tonnen an, 11,4 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Außerdem fällt bei der Ausfuhr von Seltenen Erden ein Zoll von 15 bis 25 Prozent an.

Des Weiteren befinden sich nun viele Produkte, deren Herstellung Seltene Erden benötigt, auf einer Schwarzliste, die die Lohnveredelung bestimmter Waren in China verbietet.

China werde den Export von Seltenen Erden nicht blockieren und sei sich darüber bewusst, dass die internationale Wirtschaft auf globale Kooperationen angewiesen sei, so der Pressesprecher des chinesischen Handelsministeriums, Yao Jian. Allerdings hoffe man auch, dass auch andere Länder die Ausbeutung ihrer Reserven vorantreiben könnten. Auf diesem Wege könne die Versorgung des weltweiten Bedarfs und die damit einhergehende Verantwortung unter verschiedenen Nationen aufgeteilt werden. Darüber hinaus sei China bereit, bei der Suche nach alternativen Ressourcen sowie bei der Erhöhung des Nutzungsgrades von Seltenen Erden mit anderen Ländern zusammenzuarbeiten.

„Durch internationale Kooperationen müssen alternative Ressourcen gefunden werden. Die chinesischen Reserven an Seltenen Erden umfassen 30 Prozent der weltweiten Vorkommen, die momentan 90 Prozent des Bedarfs befriedigen müssen. Ich hoffe, dass dieses Verhältnis bald ausgewogener sein wird. In Zukunft sollte eine gemeinsame und internationale Förderung vorangetrieben werden. Neue Vorkommen sowie bereits geschlossene Minen sollten in Betrieb genommen werden, um zumindest die grundlegenden Bedürfnisse der globalen Industrie zu erfüllen."

übersetzt und Gesprochen von Xi Jing

 

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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