Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Cyber-Models in China gefragter denn je
  2011-02-25 11:23:50  cri
Seite Drucken    

 

Immer mehr Chinesen gehen inzwischen dazu über, ihre Waren im Internet zu kaufen, um auf diesem Wege Geld zu sparen. Im Zuge der Entwicklung des Online-Shoppings kam auch ein neuer Beruf auf – die Amateurmodels. Diese Models tragen im Dienste von Internetverkäufern deren Waren zur Schau. Auf Chinesisch nennt man sie „Wangmo", was wörtlich übersetzt „Cyber-Model" heißt.

Gute Models können in dieser Sparte bis zu 2.000 Yuan pro Tag verdienen. Mit einem täglichen Einkommen von umgerechnet 200 Euro stellen sie damit viele Büroangestellte mit Leichtigkeit in den Schatten.

Wei Min ist eine hübsche junge Frau Anfang 20. Sie hat zwar nie eine professionelle Ausbildung zum Model absolviert. Aber nichts desto trotz steht sie bei einem Internetversandhandel für Bekleidung unter Vertrag. Für ihren Arbeitgeber lässt sie sich in den verschiedensten Kleidungen ablichten.

„Mein Arbeitgeber findet, dass mein Stil sehr gut zu ihren Kleidern passt. Also haben wir vereinbart, dass ich ausschließlich für sie als Model tätig bin. Ein- oder zweimal die Woche lasse ich mich in 30 verschiedenen Outfits ablichten. Mein tägliches Einkommen beträgt 2.000 Yuan."

Freie Arbeitszeiten, kostenlose Anprobe der neuesten Kleider und ein hohes Gehalt – das klingt nach der perfekten Arbeit für junge Frauen. Aber ist es denn einfach, ein Cyber-Model zu sein?

„Eigentlich sind die Anforderungen an ein Cyber-Model nicht hoch. Man muss nicht besonders groß sein oder lange dünne Beine haben wie die professionellen Models. Selbstbewusstsein und ein einzigartiger persönlicher Stil sind viel wichtiger."

Wei Min arbeitet schon seit einiger Zeit in diesem Gewerbe. Sie weiß recht gut, wie sie sich in Pose werfen muss, damit die Produkte in gutem Licht erscheinen. Neueinsteiger erhalten aber oft nicht mehr als 300 Yuan pro Tag. Die meisten von ihnen sind Universitätsstudenten, die im Nebenjob modeln. Infolge des Aufstiegs der Internetgeschäfte und der zunehmenden Arbeitslosigkeit entscheiden sich nun viele dieser Studenten, ihren Nebenjob zum langfristigen Hauptverdienst zu machen.

Shen Qiuping aus der Provinz Zhejiang ist eine von diesen Studentinnen.

„Als ich das erste Mal die Möglichkeit hatte, habe ich an einem Model-Wettbewerb teilgenommen. Danach konnte ich als Cyber-Model arbeiten. Ich mag die Arbeit wirklich gerne. Inzwischen habe ich viel Erfahrung damit, wie man ein Produkt aus verschiedenen Blickwinkeln für die Kamera zur Schau trägt. Nach meinem Abschluss würde ich gerne weiter als Model arbeiten."

Das erste, was dem Besucher eines Internetgeschäfts ins Auge fällt, sind die Bilder der Produkte. Zu einem gewissen Grad sind es diese Bilder, die darüber entscheiden, ob man die Ware kauft oder nicht. Aus genau diesem Grund geben die Betreiber dieser Websites bereitwillig ein Vermögen für gute Models und Fotografen aus.

Zhang Jing ist Besitzerin eines Online-Versandhandels. Kurz, nachdem sie auf ihrer Homepage ein Stellenangebot für Models veröffentlicht hatte, erhielt sie zahlreiche Bewerbungen mit Fotos. Zhang Jing entschied sich für Amateurmodels. Sie glaubt, dass sich der Normalverbraucher Cyber-Models wie Wei Min und Shen Qiuping viel näher fühlt.

„Die Models, die ich anstelle, sind meist um die 1,65 Meter. Sie sind jung und schick, schließlich sind junge Studenten meine Zielgruppe. Die Fotografen machen Bilder von ihnen, wenn sie wie zufällig auf der Straße laufen. So können die Kunden sich viel besser vorstellen, wie sie selbst in diesen Kleidern aussehen würden. Anders als bei den professionellen Models sehen die Amateurmodels aus wie sie selbst."

Zhang Jing teilt uns noch mit, dass die meisten Geschäfte Models anstellen, die ihre Kunden am besten repräsentieren können. Das gilt insbesondere für jene Anbieter, die sich auf ältere, größere Menschen oder ähnliche Zielgruppen spezialisiert haben.

Yao Jiankang betreibt einen Versandhandel für Pelzkleidung. Er zweifelt nicht eine Sekunde daran, dass sich ein Kleidungsstück besser verkauft, wenn es von einem passenden Model getragen und beworben wird.

„Anfangs hatte ich meine Angestellten darum gebeten, unsere Kleider anzuziehen und sich fotografieren zu lassen. Ich habe diese Bilder ins Netz gestellt, aber ich selbst fand sie nicht sonderlich attraktiv. Dann habe ich ein Amateurmodel angestellt, die sich auf Fellkleidung spezialisiert hat. Die Umsatzsteigerung war mehr als deutlich."

Die zunehmende Masse an Internetgeschäften wirkt wie ein Signal, dass Cyber-Model eine verheißungsvolle Karriere ist. Selbst ausländische Amateure haben sich schon unter ihre Reihen gemischt. Daher wurden bereits Agenturen für Cyber-Models eingerichtet, die zwischen den Models und den Geschäften vermitteln und für jeden geglückten Vertrag eine Provision erhalten.

Luo Xiaoyan ist Karriereberater und erklärt uns, dass Cyber-Models in Hinblick auf ihre Zukunft sehr flexibel sind.

„Sie können zum Beispiel in der Textilindustrie arbeiten. Vielleicht möchten sie als Berater für Mode oder Farbtypen tätig werden. Das sind alles anspruchsvolle Tätigkeiten. Und natürlich können sie auch als Agenten für die neuen Models arbeiten."

Übersetzt von Lucas

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
Meistgelesene Artikel
• Keine Lebenszeichen vom gesunkenen indischen U-Boot
• Snowdens Vater erhält Visum für Russland
• Getötete Chinesen: Afghanistan bekundet Beileid
• Vermittlungsversuche in Ägypten gescheitert
• Gipfel abgesagt: Russland enttäuscht von USA
Fotos
Luxusausstellung 2013 in Beijing eröffnet
Fotoausstellung „Chinesischer Traum - Schönes China" in Brüssel
Wiederaufbau neuer Wohnhäuser nach Erdbeben in Min
Lujiagou: Ein neues Wohngebiet mit günstigen Lebens- und Verkehrsbedingungen
© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China