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Wang Luobin – Der Prinz der Liebeslieder aus dem Westen Chinas
  2011-01-31 20:26:42  cri
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Hört man das berühmte Lied „Mädchen aus der Stadt Daban", kommt man nicht umhin, an Wang Luobin zu denken, der „Prinz der Liebeslieder" aus dem Westen Chinas.

In Xinjiang erfreuen sich die Liebesgesänge von Wang großer Verbreitung. Und wenn man in Xinjiang über Wang spricht, so wird dabei stets auch eines anderen Mannes gedacht, der eine besonders tiefe emotionale Verbindung zu Wang hat. Es handelt sich um Liu Shuhuan, ein Experte in der Wang Luobin-Forschung.

In den letzten zwanzig Jahren bemühte sich Liu Shuhuan stets um die Verbreitung der Werke Wang Luobins und erntete für seine Arbeit gesellschaftliche Anerkennung. Seither haben die chinesischen Medien eine ganze Reihe von Bezeichnungen für ihn entwickelt, darunter „Wang Luobin-Spezialist", „Sänger-Besinger" oder auch „Kulturbotschafter der Wang Luobin-Forschung". Seine Nachforschungen zu Wang konnten inzwischen recht viele Erfolge erzielen.

Basierend auf den verfügbaren historischen Materialien hat Liu Shuhuan bereits knapp 20 Schriften über Wang Luobin veröffentlicht, die in China oder im Ausland als grundlegend anerkannt werden. Sein Ziel besteht darin, die Kultur von Wang Luobin in systematischer und umfassender Weise zu verbreiten und sein Liedgut als immaterielles Kulturerbe zu schützen.

Zudem entwarf und veröffentlichte Liu mehr als 100 Sonderbriefmarken und organisierte das Wang-Luobin-Kunstfestival in den USA sowie ein Konzert im UNO-Hauptquartier. All dies ruft im In- und Ausland sehr positive Reaktionen hervor.

Für Liu Shuhuan stellte die erste Begegnung mit Herrn Wang einen tiefgreifenden Wendepunkt dar. Die liebenswürdige Geisteshaltung, die Eigentümlichkeiten und die hervorragenden musikalischen Leistungen des alten Musikers bewegen ihn bis heute. Beide Männer lernten einander kennen und entwickelten trotz des Altersunterschiedes schnell eine tiefe Freundschaft. Liu Shuhuan schrieb sogar einige Gedichte, für die Wang Luobin dann die Melodien komponierte. Daher verfügt Liu Shuhuan über ein besonders fundiertes Verständnis von Wang. Liu erinnert sich für uns zurück:

„Anfang der 1980er Jahre arbeitete ich für die Armee in Xinjiang in der Öffentlichkeitsarbeit. Im Zuge einer Kampagne sollte ich einen Senioren nach Hause begleiten. Wir beide saßen im Wagen, als im Radio auf einmal das berühmte Lied „Mädchen aus der Stadt Daban" lief. Der Alte lächelte mich an und fragte, ob ich den Urheber des Liedes kennen würde. Ich schüttelte mit dem Kopf. Der Senior lachte, zeigte auf sich selbst und antwortete, dass er das Lied geschrieben habe. Schon in diesem Moment empfand ich große Bewunderung für Wang Luobin. So ein berühmter großartiger Musiker benahm sich so zugänglich und bescheiden, und dann saß er auch noch neben mir. Das war unglaublich! Damals mochte ich es, selbst Liedtexte zu schreiben, und so bat ich Wang, die Melodien für meine Lieder zu komponieren. Unterdessen teilte er mir mit, dass der tiefste Sinn eines Liedes darin liegen müsse, die Menschen zu bewegen. All dies war für mein eigenes musikalisches Schaffen von großer Hilfe. Im Nachhinein erzielte ich durch die Lehren Wang Luobins noch viele Erfolge."

„Ein Lied soll die Menschen bewegen", dieser Satz begleitete Liu Shuhuan fortan durch sein Leben. Den Kontakt zu Herrn Wang hielt er bis zu dessen Tod aufrecht.

Wang Luobin hatte großes Vertrauen in Liu Shuhuan und betraute ihn noch zu Lebzeiten mit vielen wichtigen persönlichen Materialien und Gegenständen.

„Ich habe Herrn Wang bereits damals versprochen, mein ganzes Leben der Sammlung seines Materials zu widmen. Ich erfülle jetzt also nur mein Versprechen aus jener Zeit."

Fragt man nach der ursprünglichen Absicht zur Verbreitung der Werke Wang Luobins, lebt Liu Shuhuan nahezu unmittelbar auf:

„Meines Erachtens gehören die Gesänge von Wang Luobin zu den Volksliedern Westchinas, ja, zur Volksmusik der Seidenstraße. Auch dies stellt einen Teil der chinesischen traditionellen Kultur dar. Wir sollten diese brillanten Kulturleistungen weitertragen und bekannt machen. Ich halte es für meine Pflicht, die Menschen dieser Welt mit den Werken Wang Luobins und mit seinem Leben vertraut zu machen."

In Xinjiang sind die Liebeslieder und der Name Wang Luobin sehr bekannt. Trotzdem hatten nur sehr wenige Menschen Umgang mit dem „Prinzen des Gesangs". Besonders junge Leute kennen zwar alle Lieder, aber nicht mehr ihren Autoren.

Liu Shuhuan hat in Xinjiang schon zahlreiche Aktionen zu seinem ehemaligen Mentoren organisiert. Bei diesen Veranstaltungen lernen immer mehr junge Menschen, Werk und Leben Wang Luobins zu verstehen.

Zhou Ling ist eine Studentin im vierten Studienjahr an der Universität für Finanzwesen und Wirtschaft Xinjiangs. Auf der Gedenkfeier anlässlich des 97. Geburtstags von Wang Luobin am 28. Dezember 2010 äußerte sie sich folgendermaßen:

„Wir hören oft die Lieder von Herrn Wang, wie zum Beispiel „An diesem fernen Ort". Wir alle hören die Lieder besonders gern, wissen aber so gut wie nichts über Herrn Wang selbst. Heute habe ich viel über ihn erfahren. Er musste meiner Meinung nach ein hartes Leben führen. Aber aus seinem Beharren auf die Kunst und aus seinem Optimismus können wir alle etwas lernen."

Durch die Arbeit von Liu Shuhuan werden immer mehr Menschen zu treuen Fans. Der berühmte chinesische Lyriker Wang Yubin, der unter anderem eine Ode auf Wang Luobin verfasste, zeigte sich auch von Liu Shuhuan tief bewegt.

„Im vergangenen Jahrzehnt, besonders aber in den vergangenen zwei Jahren, hat Liu Shuhuan alle Chancen genutzt, um Materialien über Wang Luobin zu sammeln und Veranstaltungen zu organisieren. Dabei arbeitet er stets unentgeltlich. Liu stellt bei seinen Veranstaltungen nicht nur Wang Luobin als Einzelperson vor, sondern vermittelt gleichzeitig auch die Kultur Xinjiangs. Zudem stellt er damit auch noch die Kulturen der verschiedenen Nationalitäten in China vor."

Als ein enger Freund verfügt Liu Shuhuan über die besten Kenntnisse zu Charakter, Leben und Karriere Wang Luobins. Er betrachtet seinen Mentor als komprimierte Kunst, die es verdient, von allen Leuten besser verstanden zu werden.

„Wir haben in den vergangenen Jahren die Errungenschaften von Wang Luobin verbreitet. Herr Wang ist eine Rarität unter den chinesischen Volksliedautoren und ein Schatz für die ganze Welt. Daher halte ich es für unsere Pflicht, sein Werk zu schützen und zu verbreiten. Um diese Aufgabe werde ich mich mein ganzes Leben bemühen."

Übersetzt von Zheng An

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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