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Wang Zhongmin und seine Skulpturen aus Lehm
  2011-01-29 16:40:12  cri
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Beim ersten Treffen mit Wang Zhongmin trug er langes krauses Haar und einen Bart. All dies ließ ihn als Künstler erscheinen.

Wang Zhongmin hat eine Werkstatt in der Qifang-Straße der Xinjianger Hauptstadt Urumqi. Auf seinem schlichten Schreibtisch in seiner Werkstatt liegen mehrere charakteristische und lebhafte Skulpturen aus Lehm. Die reizvollste Skulptur stellt die aus Lehm gemachte alte Stadt entlang der Seidenstraße, Loulan, dar. Die altmodischen mystischen Gebäude innerhalb der Stadt spiegeln die prächtige Fata Morgana in der Wüste wider. Damit ist Loulan durch die Arbeit von Wang Zhongmin auf eine gewisse Art und Weise wieder auferstanden.

„Das sind die Topographie in Toyuk und die hochgelegenen Landhäuser in Turfan. Die volkstümlichen Altbauten sind überall entlang der Seidenstraße zu finden. Diese Bauten wurden von den älteren Generationen in Turfan vererbt und mittels natürlicher Materialien aufgebaut. Ich glaube, vor allem die alten und billigen Dinge, die mit dem Leben sehr eng verbunden werden, sind von großer Bedeutung. Ich will nur die originalen Dinge in Xinjiang vorzeigen. Je älter, desto urtümlicher und realer für mich."

Die Landhäuser haben dicke und hohe Lehmwände. In die Wände sind bereits große oder kleine Fenster eingebaut. Auf dem Dach gibt es ein kleines Zimmer, in dem man die Trauben trocknet. Die Belüftungslöcher reihen sich an den Wänden des Zimmers aneinander.

Während wir die Kunstwerke von Wang Zhongmin begutachten, kommen zwei Touristen herein. Eine davon heißt Li Min. Sie sagt:

„Die von Wang hergestellten Skulpturen beeindrucken mich sehr. Ich komme jede Woche hier her, um zu sehen, ob es neue Kunstwerke gibt."

Die andere Touristin ist Wang Lili. Sie sagt:

„Als ich hier vorbei ging, habe ich überlegt, ob ich hineingehen sollte. Ich wollte die Kunstwerke anschauen und mit dem Künstler gemeinsam darüber sprechen. Die Arbeit ist wirklich mühsam."

Wang war Soldat. Der Optimismus, die Arglosigkeit, Hartnäckigkeit und der Fleiß der Soldaten haben ihn sehr beeindruckt:

„Die Hartnäckigkeit haben die Soldaten von unserer Vatergeneration geerbt. Sie sind standhaft und ungezwungen, und machten die Wüstengebiete in Xinjiang zu fruchtbarem Boden. Die Soldaten, die die Wüste zur Oase machten, sind die tatsächliche Seele und eine Rarität Xinjiangs."

Genau diese Mentalität in der Armee bildete später den standhaften Charakter von Wang Zhongmin. Mit seiner Liebe zu Xinjiang schuf er später zahlreiche wunderschöne Kunstwerke wie die Figurskulptur des Prinzen der Liebegesänge Wang Luobin, und die Figuren, die Tambura spielen.

Ein gewöhnliches Stück Schlamm wird nach Wangs feiner Bearbeitung zu Leben erweckt. Die 13 nationalen Minderheiten in Xinjiang sind Themen von Wangs Kunstwerken. Er veranschaulicht die originale Kultur und die Sitten in Xinjiang durch die Figurgestaltung der traditionell chinesisch bemalten Skulptur. Dies begünstigt nicht nur den Schutz des Kulturerbes in Xinjiang, sondern begünstigt zudem den Tourismusmarkt.

Wang Zhongmin fertigte aus dem gewöhnlichen Schlamm eine Reihe großartiger Kunstwerke, die nicht nur umweltfreundlich, sondern auch spirituell inspirierend sind. Diese Skulpturen aus Lehm und Wasser in Xinjiang veranschaulichen die unterschiedlichen einheimischen Sitten und Bräuche.

Wang begann von seiner Schulzeit an, heimlich malen zu lernen. Die Tafelzeitung an der Schule diente ihm zum damaligen Zeitpunkt als Plattform für die Umsetzung seiner Fantasie. 1988 wurde Wang von der Kunstabteilung des Pädagogeninstituts Xinjiang aufgenommen, was später einen Wendepunkt seines Lebens darstellte.

1997 errichtete Wang seine Werkstätte für Werbegestaltung. Die Kunden kamen hauptsächlich aus den Bereichen Schaufensterdekoration in Hotels, Fassadenanzeigen und Weihnachtsdekorationen. In den anschließenden drei Jahren lernte Wang viel dazu:

„Damals führte ich ein besonders schönes Leben. Es war genau so, wie ich es gern wollte. Jeder Tag war für mich unglaublich abwechslungsreich."

In den vergangenen Jahren kam es in Xinjiang zu großen Veränderungen. Die Skulpturen und Aushängeschilder mit Xinjianger Prägung locken zahlreiche Touristen an. Wang Zhongmin ist bereits in vielen Touristenorten in Xinjiang gewesen und hat zudem viel über einheimische Sitten und Gebräuche erfahren:

„Kann ich meine eigene Kunst mit der Xinjianger Kultur kombinieren, um genauso wie die Skulpturen oder Aushängeschilder der Xinjianger Städte einheimische Kunstwerke zu schaffen? Damit verbreite ich nicht nur die Schönheit Xinjiangs, sondern bereite auch den Touristen Freude."

Im Jahr 2005 unternahm Wang eine Forschungsreise nach Quanzhou und Xiamen in der südostchinesischen Provinz Fujian. Später kehrte er nach Xinjiang zurück und brachte Maschinen und Materialien mit. Am 1. Mai desselben Jahres wurde Wangs Skulpturenwerkstatt offiziell in Betrieb genommen. Die ersten Erzeugnisse entstanden und überraschten uns mit ihrer beeindruckenden Figurengestaltung.

Heute ist Wang Zhongmin Mitglied des Skulpturenausschusses des chinesischen Kunstgewerbevereins und Ratsmitglied des Xinjianger Kunstgewerbevereins. Er ist der Beste auf dem Gebiet der Lehmskulpturenbearbeitung in Xinjiang. Momentan beschäftigt er sich mit Lehmskulpturen nebst Xinjiang-Merkmalen, die so genannte Toyuk- Reihe. Die ländlichen Kulturen in Toyuk faszinierten ihn schon immer sehr. Wang sagt:

„Die Leute in Toyuk erhalten Lehm als Naturprodukt und errichten damit umweltfreundliche Lehmbauten. Genau das möchte ich zeigen."

An diesem Prinzip hält Wang stets in seiner Kunstausübung fest. Nun lehrt er Kindern die Herstellung von Lehmskulpturen kostenlos. Wenn er die verschiedenen Gestaltungen der Kinder betrachtet, ist er äußerst zufrieden:

„Kinder sind die Zukunft des Landes. Ich bringe ihnen gern die Herstellung von Lehmskulpturen bei. Ich möchte nicht, dass sie täglich Online-Spielen verfallen."

Genau dieser gewissenhafte Wang Zhongmin wollte seine Kunst mit Xinjiang-Prägung vielen Menschen beibringen. Er zielte darauf ab, eine stärkere künstlerische Atmosphäre zu schaffen und die einheimische Kultur Xinjiangs zu verbreiten.

Übersetzt von Zheng An

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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