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Australische Studenten „outsourcen" ihre Hausaufgaben in die Schwellenländer
  2011-01-06 11:16:24  cri
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Eine verblüffende Nachricht wurde neulich von den australischen Medien gemeldet. Immer mehr australische Gymnasiasten und Studenten setzen sich nach der Schule nicht mehr an ihren Schreibtisch, sondern betreiben „Outsourcing" von Schulaufgaben. Sie bezahlen ausländische Studenten aus Schwellenländern wie Indien, Pakistan oder Ägypten, damit diese die ihnen zugedachten Arbeiten erledigen. Eine Matheaufgabe kann dabei schon für zwei australische Dollar (ca. zwei US-Dollar) gelöst werden.

Berichten der australischen Zeitung Sunday Telegraph zufolge gibt es momentan spezielle Internetseiten in Indien, Pakistan und Ägypten, die die Vermittlerrolle übernehmen. Man kann entweder festgelegte Preise für bestimmte Aufgaben bezahlen oder über längerfristige Projekte verhandeln. Gemacht werden sie dann meistens von einheimischen Lehrern oder Hochschulabsolventen.

Die Sunday Telegraph hat sich mit einem dieser Dienstleister getroffen. Der 23-jährige Ali Khan Mohammed aus der pakistanischen Hauptstadt Islamabad schreibt Aufsätze und Thesenpapiere für Gymnasiasten und Studenten, die ihm dafür zwei australische Dollar pro 100 Wörter zahlen. „Das ist mein Nebenverdienst!" sagte er. „Ich erledige die Hausaufgaben der Schüler und Studenten aus aller Welt, den USA, Großbritannien und auch Australien. Meistens sind es Thesenpapiere und Seminararbeiten." Der Preis für einen etwa fünf Seiten langen Schulaufsatz beträgt zehn australische Dollar. Matt Barrie, Gründer einer indischen Webseite für Freiberufler, sagt: „Unsere Webseite bekommt immer mit solchen Gesuchen in Berührung. Und manche indische Studenten nehmen für solche Aufgaben sehr wenig Geld. Ich habe gesehen, dass manche Matheaufgabe schon für zwei australische Dollar erledigt wurde."

Das Bildungsministerium des australischen Bundesstaats New South Wales warnte bereits Studenten davor, die Arbeiten von anderen anfertigen zu lassen und sie als ihre eigenen abzugeben. Wer betrügt und erwischt wird, muss mit Konsequenzen rechnen. Doch tun sich die Schulen schwer, den Betrug aufzudecken. So sind Aufsätze auf die einzelnen Schüler maßgeschneidert und können nicht von einer Anti-Plagiat-Software entdeckt werden.

Das Outsourcing von Arbeitsplätzen in Niedriglohnländer ist in der Industrie und Wirtschaft ein beliebtes Verfahren, um Arbeitskosten zu senken und Gewinne zu erhöhen. Nun greift es jedoch auch auf Schulen und Universitäten über. Australische Lehrkräfte beginnen sich bereits über einen akademischen Ausbeutungsbetrieb Sorgen zu machen. „Wir nehmen die Lage sehr ernst, doch leider ist diese Entwicklung keine Überraschung," sagte der Vizedekan der University of Western Sydney, Craig Ellis. „In den vergangenen fünf Jahren ist die Anzahl von Webseiten explodiert, auf denen man bereits gelöste Aufgaben herunterlanden konnte. Nun kann man maßgefertigte Aufsätze für wenig Geld erwerben. Es wird sehr schwierig sein, dies zu unterbinden."

Doch beteiligen sich nicht nur ausländische Seiten an dem Outsourcing. Eine australische Webseite bietet an, in zwei Monaten für 16,79 australische Dollar pro Seite Thesenpapiere für Mittelschüler anzufertigen. Für eine Doktorarbeit wären 54 Dollar pro Seite fällig. Laut den Angaben der Betreiber wurden die Anfragen von 1.000 australischen Schülern und Studenten bereits erledigt.

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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