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Lange Haare und traditionelle Tänze in Longji
  2010-12-31 09:25:29  CRI
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Was fällt Ihnen ein, wenn Sie dieses Lied hören? Ein Berg, der weit in der Ferne liegt, oder ein abgelegenes Dorf, wo man gemütlich und glücklich lebt? Dann liegen Sie richtig! Das sonst selten zu hörende Volkslied wurde gesungen von den Damen der chinesischen Yao-Nationalität, die im Dorf Huangluo Yaozhai wohnen. Huangluo Yaozhai gehört wie die anderen Dörfer der nationalen Minderheiten in der Umgebung zum großen Landschaftsgebiet Longji. Dieses liegt 75 Kilometer von der Stadt Guilin des südchinesischen Autonomen Gebiets der Zhuang-Nationalität Guangxi entfernt. In Longji leben zwei nationale Minderheiten, größtenteils die Zhuang-Nationalität und in geringer Zahl auch die Yao-Nationalität. Huangluo Yaozhai ist eine Siedlung der Hongyao, einem Zweig der Yao-Nationalität. Hier leben 60 Haushalte beziehungsweise 400 Menschen. Alle Damen hier haben schwarze glanzvolle lange Haare. Mit den längsten Haaren von 1,81 Metern wurde Huangluo Yaozhai als „Dorf der Langen Haare" in das Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen. Auf unsere Frage, wie die Hongyao-Damen ihre Haare so schön pflegen, hat unser Reiseleiter Lei Bin geantwortet:

„Hongyao ist berühmt für die langen Haare. Insgesamt gibt es im Dorf mehr als 80 Damen mit besonders langen Haaren. Im Durchschnitt liegt die Haareslänge zwischen 1,50 und 1,70 Metern. Sie waschen die Haare nie mit Shampoo. Es gab nämlich bis vor dem Jahr 1997 keine Straßenverbindungen zur Außenwelt und daher auch keine Shampoos. Bisher haben sie ihre Haare mit dem Wasser gewaschen, mit dem sie den Reis gereinigt haben. Heutzutage sehen wir viele über 80jährige Damen im Dorf, die kein einziges graues Haar haben. Das spezielle Wasser ist gut für die Haare. Aber man müsste das ganze Leben lang daran festhalten."

Wenn Sie Huangluo Yaozhai erreichen, kommen Ihnen freundliche Hongyao-Mädchen in einzigartigen Trachten entgegen. Mit schönen Volksliedern begrüßen sie jeden Tag herzlich ihre Gäste aus der ganzen Welt. Ihre speziellen Tänze wie Changguwu kann man ganz aus der Nähe betrachten. Beim Tanz Changguwu spielt die Trommel eine besondere Rolle. Die von der Yao-Nationalität benutzten Trommeln Changgu sind zirka 0,8 bis ein Meter lang. In der Mitte sind sie ganz dünn, erst an ihren beiden Spitzen lassen sie sich als „Trommel" erkennen. Der Durchmesser ihrer beiden Enden liegt zwischen 0,1 und 0.2 Meter. Ein Hongyao-Mädchen stellt uns diese Tanzart vor:

„Die langen Trommeln der Yao-Nationalität Changgu haben eine sehr lange Geschichte. Den Geschichtsbüchern zufolge hatte die Yao-Nationalität in der Tang-Dynastie, also vor mehr als 1.100 Jahren schon die Sitte, in Begleitung dieser Trommeln zu tanzen. Damals tanzte man den Changguwu aber nur zu religiösen Opferzeremonien. Seit der Ming- und Qing-Dynastie ist er weit verbreitet und findet an wichtigen Feiertagen statt."

Befindet man sich im Landschaftsgebiet Longji, sollte man sich die Longji Titian, die Terrassenfelder von Longji, nicht entgehen lassen. Die Terrassenfelder wurden in der Yuan-Dynastie erschlossen und Anfang der Qing-Dynastie fertig gestellt. Unser Reiseleiter weiß mehr darüber:

„Longji Titian wurde vor mehr als 600 Jahren, also in der Yuan-Dynastie von den einheimischen nationalen Minderheiten erschlossen. Ursprünglich machten sie das natürlich nicht, um den Tourismus zu fördern, sondern um sich zu ernähren. Denn die Felder auf dem flachen Boden an den Bergen waren im Besitz der Han-Nationalität. Das größte Feld hat bloß eine Fläche von unter 667 Quadratmetern. Und auf dem kleinsten kann man nur einen Wasserreissetzling anpflanzen. Aber die Gesamtfläche ist landesweit am größten. Auf diesen Feldern werden wegen der Lage keine Maschinen oder Tiere eingesetzt. Der Ackerbau wird also völlig manuell betrieben. Longji Titian ist sozusagen ein Beweis für die unerschöpfliche Kraft der Menschheit."

Es gibt zwei Panorama-Plattformen, wo man den großartigen Ausblick genießen kann. Überblickt man von dort diese Terrassenfelder, sehen sie wie unzählige Ketten oder Gürtel aus, welche die Berge umkreisen und zu riesigen Schnecken verwandeln. Manche Felder sind wiederum wie halb entfaltete Fächer. Am berühmtesten sind die sieben Wasserreisfelder. Da sie mit Wasser gefüllt sind, glänzen sie tagsüber im Sonnenschein und auch nachts unter dem Mond. Deshalb haben sie den schönen Namen „Qixing Banyue" bekommen. Auf Deutsch heißt das: Sieben Sterne begleiten den Mond. Wenn Sie Glück haben, können Sie auch dem Gesang der Einheimischen lauschen. In jeder Jahreszeit ist die Farbe der Felder anders: im Frühling silbern, im Sommer grün, im Herbst golden und im Winter weiß.

Wenn Sie auf dem Rückweg von der Bergspitze noch Lust und Zeit haben, können Sie noch ein Dorf der Zhuang-Nationalität besuchen. Dort bieten Ihnen die gastfreundlichen Einwohner die vier Schätze von Longji an: Teeblätter, Peperoni, duftender Klebreis und damit gebrauter Reiswein. Der Besuch lohnt sich nicht nur wegen der schönen Trachten und den Traditionen der Minoritäten, sondern wegen der Einfachheit und Bodenständigkeit der Einheimischen. Für die australische Touristin Waris Anderson ist dieser Besuch in Longji zweifelsohne voller Überraschung. Mit großer Begeisterung sagt sie uns:

„Es ist ein wunderschöner Ort. Ich finde alles hier sehr interessant, die Terrassenfelder, die Trachten der Einwohner, das leckere Essen und nicht zuletzt die Kultur. Es ist ja ein Kulturschock für alle Leute, die aus den entwickelten Ländern kommen."

Geschrieben und gesprochen von: Liu Yuanyuan

 

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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