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Was bringen Tai-Chi-Übungen?
  2010-12-20 20:00:18  cri
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Die Tai-Chi-Expertin Tian Jingmiao Mitglied des Beijinger Forschungszentrums für Chen-Tai-Chi. Im Folgenden gab sie uns einen kurzen Einblick in die Grundlagen und Theorien sowie die Wirkung des Tai-Chi.

Die Bewegungsabläufe des Tai-Chi, das auch Tai-Chiquan genannt wird, zählen zu den edelsten und anmutigsten. Darüber hinaus fördern sie die Gesundheit. Daher erfreut sich das bereits über 300 Jahre alte Tai-Chi mittlerweile weltweit großer Beliebtheit. Das Wort Tai-Chi kann man als Ursprung allen Seins verstehen. Die theoretischen Grundlagen des Tai-Chi bilden die "Yin-und-Yang-Theorie" aus dem jahrtausende alten chinesischen "Buch der Wandlungen", "Yijing", die Methoden von Laotse, der Gründer des Taoismus, zur gesunden Lebensführung und die Theorie der Traditionellen Chinesischen Medizin über Energieleitbahnen und Meridiane. Hinzu kommen noch Kampftechniken auf Basis des Kriegsbuches des bekannten Strategen Sunzi.

Die Tai-Chi-Expertin Tian Jingmiao ist Mitte fünfzig. Sie unterrichtet derzeit zahlreiche in- und ausländische Schüler nach dem Chen-Stil. Zur Frage, was Tai-Chi bringen möge, erklärt die Expertin:

"Nach Tai-Chi-Übungen fühlt man sich entspannter und ruhiger. Tai-Chi fördert nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch die geistige. Bei Tai-Chi-Übung geht es auch darum, die Person, das Herz und den Charakter zu beruhigen. Tai-Chi regt das Atemsystem, das Verdauungssystem und den Kreislauf an und trägt zur Verbesserung der Knochenstruktur bei. Dadurch werden das Yin und Yang im Körper wieder ins Gleichgewicht gebracht. Das eigene Yin und Yang stehen in Balance und auch deine Beziehungen zur Umgebung, zu Familienangehörigen und zu den Mitmenschen werden harmonischer. Du wirst von den anderen nicht allzu viel fordern, sondern du möchtest dich jetzt mehr hingeben. "

Das Yin kann man als weibliches und das Yang als männliches Element verstehen. Das so genannte Yin-Yang-Prinzip hat das traditionelle chinesische Denken tief geprägt. Wahrlich jeder Bereich der chinesischen Zivilisation wurde von diesem Prinzip beeinflusst, denn gemäß der chinesischen Philosophie geht alles auf diese beiden Urkräfte zurück, die sich stetig in ihren Gegenpol umformen.

Auch die Bewegungen des Tai-Chi beruhen auf dem Yin-Yang–Prinzip, da sie sich ständig ändern. Alle Bewegungen, seien sie hart oder weich, schnell oder langsam, sanft oder kraftvoll, impulsiv oder ruhig, sich öffnend oder sich schließend, bedingen einander und entstehen als Folge ihrer entsprechenden Polaritäten. Die Bewegungen gehen fließend ineinander über. In der Ruhe liegt bereits die Bewegung, und in der Bewegung die Ruhe. So wechseln sie einander nicht nur unentwegt ab, sondern unterstützen einander auch. Frau Tian Jingmiao betont:

„Wichtig dabei ist, die Gedanken mit den Bewegungen und der Atmung zu verbinden. Das Innen und das Außen soll eine Einheit bilden. Das innere Qi muss von den Gedanken gelenkt werden und im Körper fließen. Bei Anfängern ist die Entspannung das Wichtigste. Alle Gelenke und Muskeln müssen sich entspannen und stets locker bleiben. Beim Öffnen und Schließen der Hände soll man das Qi fühlen können. Das ist das innere Qi, das von den Gedanken gelenkt wird. Die Bewegungen dürfen besonders bei Anfängern nicht schnell ausgeführt werden, sondern je sanfter, desto besser. "

Eine spürbare Wirkung zeigt Tai-Chi normalerweise erst nach etwa einjährigem Üben. Tai-Chi stimuliert den Bewegungsapparat, das Gewebe und die Organe. Auch der Stoffwechsel kann dadurch verbessert werden. Bei Schlaflosigkeit, Müdigkeit oder Rückenschmerzen hat Tai-Chi eine lindernde Wirkung. Die Expertin sagte, wenn man jeden Tag zwischen 40 Minuten und einer Stunde Tai-Chi Übungen macht, werde man Jahr für Jahr gesünder.

Tai-Chi hat verschiedene Stile. Der älteste Tai-Chi-Stil ist der Chen-Stil. Uns erklärt die Tai-Chi -Expertin:

"Tai-Chi im Chen-Stil ist der älteste Faustkampfstil. Auf dessen Basis wurden später der Yang-, Wú-, Wǔ- und Sun-Stil entwickelt. Zwar unterscheiden sich die fünf Schulen von einander, aber ihr Prinzip und das Ziel bleiben gleich. Der Yang-Stil ist mit nur 24 Bewegungsabläufen der einfachste. Es dauert nur fünf Minuten, um die Bewegungen durchzuführen. Man braucht ein Jahr, um den Yang-Stil zu beherrschen. Besonders für ältere Leute, die nicht viel Bewegung brauchen, ist der Yang-Stil geeignet. Der Chen-Stil hingegen verfügt über mehr Faustkampftechniken und ist daher komplizierter. Man braucht auch länger, um ihn zu beherrschen. Da dieser Stil aggressiver ist, wird er von jüngeren Leuten bevorzugt."

Um Tai-Chi, egal in welchem Stil, wirklich zu beherrschen und gesundheitlich davon zu profitieren, brauche man jedenfalls Ausdauer und nicht zuletzt einen guten Lehrer, betont die Tai-Chi-Expertin.

Gesprochen von: Lu Ming

Verfasst von: Qiu Jing

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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