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Die chinesische Yue-Oper interpretiert die Welt der Liebe
  2010-12-16 15:42:50  cri
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Die Yue-Oper ist eine traditionelle regionale Oper, die vor allem in der ostchinesischen Provinz Zhejiang verbreitet ist. Das Besondere daran: sie wird nur von Frauen gespielt. Die Melodien der Yue-Oper klingen deshalb besonders zart und schön. Das macht sie bei fast allen Zuschauern in China sehr beliebt. Die Darstellerinnen des berühmten Yue-Opern-Ensembles Xiaobaihua aus Zhejiang überraschen die Zuschauer jedes Mal mit ihren phantastischen Auftritten. Vor kurzem hat das Ensemble im Nationalen Zentrum für Darstellungskünste in Beijing zwei neue Opern aufgeführt, „Liang Shanbo und Zhu Yingtai" und „Chun Qin Zhuan", eine Adaption des japanischen Werkes „Shunkinsho".

In China ist „Liang Shanbo und Zhu Yingtai" eine sehr bekannte Liebesgeschichte. Sie wird auch oft als die chinesische Version von „Romeo und Julia" bezeichnet. Laut Mao Weitao, der Leiterin des Ensembles Xiaobaihua spiele das Stück eine wichtige Rolle dabei, die Kluft zwischen dem westlichen Publikum und der chinesischen Literatur zu überbrücken.

„Die Liebesgeschichte von Liang Shanbo und Zhu Yingtai gibt es seit tausend Jahren. Für die Chinesen symbolisiert sie den Inbegriff von Liebe. Vor mehr als 50 Jahren brachte der damalige chinesische Ministerpräsident Zhou Enlai den ersten chinesischen Farbfilm „Liang Zhu" nach Genf. Er stellte ihn als Chinas „Romeo und Julia" vor. Dadurch fand das Publikum sofort einen Zugang zu der Geschichte. Unser Ensemble ist auch schon in Genf aufgetreten. Als wir damals dieses Stück spielten, merkte ich, dass eine Frau mittleren Alters plötzlich weinend ihren Platz verließ. Nach der Aufführung fragte ich sie, warum sie geweint habe. Sie antwortete, dass es wehtue, wenn man seine Liebe verliert. Dieses Gefühl ist weltweit gleich."

Neben „Liang Zhu" zeigte das Xiaobaihua-Ensemble diesmal auch eine Oper aus Japan. „Chun Qin Zhuan" ist eine Adaption des „Shunkinsho" von Junichiro Tanizaki. Es ist die traurige Geschichte des Dieners Sasuke und seiner blinden Gebieterin Shunkin aus der Edo-Zeit (1603-1867).

Im Vergleich zu anderen Opernwerken, für die man ausländische Literatur adaptiert hat, beließ man „Chun Qin Zhuan" im japanischen Stil. Der Regisseur Guo Xiaonan meint dazu:

„Vor der Aufführung müssen die Darstellerinnen eine halbe Stunde lang kniend sitzen. Sie dürfen sich vor dem Auftritt nicht, wie bei anderen Operstücken üblich, miteinander unterhalten. Sie sollen die Zeit dazu nutzen, ihre Stimmung auf die ruhige Atmosphäre im damaligen Japan einzustellen, damit sie sich bei der Aufführung im richtigen emotionalen Zustand befinden."

Die Melodie der Oper „Chun Qin Zhuan" klingt sehr zärtlich und traurig. Obwohl es Zweifel gibt, dass die Musik wirklich zur traditionellen Yue-Oper passt, ist die Ensemble-Leiterin Mao Weitao zuversichtlich:

„Kann man Literatur aus dem Ausland gut interpretieren, ist das meiner Meinung nach ein Zeichen dafür, dass eine Oper gereift ist und sich erfolgreich entwickelt hat. Das Drehbuch von „Chun Qin Zhuan" hatte ich schon vor zehn Jahren in der Hand. Ich habe immer nach einer guten Gelegenheit gesucht, einen Berührungspunkt zwischen der Yue-Oper und dem japanischen Tanz und Gesang zu finden. Dieses Stück ist ein guter Beweis, dass wir die Fähigkeit haben, in der Yue-Oper auch ausländische Literatur gut interpretieren zu können."

Erwähnenswert ist außerdem, dass die beiden großen Yue-Opern von jungen Darstellerinnen des Ensembles aufgeführt wurden, die alle Anfang 20 sind. Die Leiterin Mao Weitao hofft, dass sie sich durch die beiden Operstücke schnell entwickeln, damit die Yue-Oper auch weiter eine Zukunft hat.

„Die beiden Geschichten sind sehr bewegend. Deshalb habe ich sie für die jungen Darstellerinnen ausgesucht. Sie sollen durch die Stücke mehr Erfahrung bekommen. In der chinesischen Oper sagt man: gute Stücke bringen gute Darsteller hervor; gute Darsteller schaffen gute Stücke. Die jungen Darstellerinnen sind derzeit noch nicht in der Lage, ausgezeichnete Opern aufzuführen. Sie brauchen noch viel Übung. Durch die beiden guten Opern können sie sich schneller entwickeln. Besonders am Stück „Chun Qin Zhuan" zeigt sich die Reform der Yue-Oper. Das ist auch, was die Darstellerinnen meiner Generation über die Yue-Oper nachdenkt."

Verfasst von: Hou Yingshan

Übersetzt von: Liu Xinyue

Gesprochen von: Qiu Jing

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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