Industrialisierung und Urbanisierung Hand in Hand, die nordostchinesische Stadt Tieling zeigt, wie es geht. Auf einem ehemaligen Feuchtbiotop gegründet und mit einer Fläche von cirka 30 Quadratkilometern, entsteht hier derzeit eine neue Stadt, die Neue Stadt Tieling. Künftig soll sie das Zentrum für Verwaltung, Kultur, Unterhaltung und Erholung von ganz Tieling stellen.

Skyline der Neuen Stadt Tieling.

In die Neue Stadt Tieling integriert ist zudem die so genannte Logistikstadt Nordostchina (NLC). Sie bildet die Achse des Industriekorridors der Städte Shenyang und Tieling, durch den zugleich eine optimierte Anbindung vom Norden mit dem Süden erfolgt. Die Logistikstadt bietet Ausstellungs- sowie Verkaufsräume für Hersteller aus allen Regionen Chinas und ist neben dem nationalen sowie nordostasiatischen auch für den internationalen Handel von Bedeutung.

Modellbau der Logistikstadt Nordostchina (NLC).

Neben Kohle- und chemischer Industrie nimmt zudem der Wirtschaftszweig für Automobilindustrie eine besondere Stellung ein. Auf diesem Gebiet werden in Tieling Karosserieteile für Kraftfahrzeuge gefertigt.

Blick in eine Halle für Karosseriebau in Tieling.

Wer sich in Tieling auf die Suche nach Kunst und Kultur begibt, wird in jedem Fall fündig. Berühmt ist die Stadt zum einen für die Kunst des Fingermalens, die durch Gao Qipei in der Qing- Dynastie (1644-1911) hervorgebracht wurde. Ein Museum befindet sich in der Neuen Stadt Tieling.

Künstlerin beim Vorführen der Technik des Fingermalens.

Zum anderen ist Tieling Ausgangsort von Comedy- Unterhaltung, die sich von hier aus über den gesamten Nordosten des Landes verbreitet hat. Darüber hinaus befindet sich die Schule des vormaligen Premierministers der VR China, Zhou Enlai, der 1910 im Alter von 12 Jahren mit seinem Onkel für mehr als ein Jahr nach Tieling kam, in der Altstadt.

Klassenraum von Zhou Enlai und seinen Mitschülern.

Nächste und letzte Station der Reise: Fuxin.

Text: Silvia Palm
Fotos: Zhong Xi