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Energieeinsparung und Schadstoffreduktion werden groß geschrieben
  2010-12-01 15:32:54  cri
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Die wirtschaftliche Situation in China verbessert sich nach und nach. Die blinde Expansion von Branchen mit hohem Energieverbrauch und eine übermäßige Entwicklung der Produktion wurden bereits wesentlich eingedämmt. In diesem Zusammenhang stellt sich gleichwohl die Frage, ob die festgesetzten Ziele des elften Fünf-Jahres-Plans in den verbleibenden drei Monaten verwirklicht werden können. So zum Beispiel: können alle Zusagen erfüllt werden? Oder können die strengeren Maßnahmen zur Energieeinsparung und Schadstoffreduktion tatsächlich umgesetzt werden? In den folgenden Minuten möchten wir uns mit diesen Fragen befassen.

Anfang 2006 hatte die chinesische Regierung mehrere Ziele zur Energieeinsparung und Schadstoffreduktion vorgegeben. Von vielen wurden diese jedoch als nicht erfüllbar betrachtet. Zu den Zielen gehören unter anderem, bis Ende 2010 den Energieverbrauch pro BIP-Einheit gegenüber 2005 um 20 Prozent zu senken. Die Emission der Hauptverschmutzungssubstanzen soll um zehn Prozent sinken. Energieeinsparung und Schadstoffreduktion wurden mit diesem Vorhaben zu einem Hauptanliegen in der Schwerindustrie und im Alltagsleben der Bevölkerung.

In Beijing wurde zum Beispiel die Kampagne „Eine Energiesparlampe für einen Yuan" gestartet. Viele Beijinger wechselten daraufhin ihre Glühlampen zu Hause, denn gegenüber herkömmlichen Glühbirnen kann mit Energiesparlampen zwischen 60 bis 80 Prozent Strom eingespart werden. Und die Gebrauchsdauer ist vier bis sechs Mal so lange! Allerdings sind solche Lampen relativ teuer, etwa 20 bis 30 Yuan RMB pro Stück. China ist der weltweit größte Produzent und Exporteur von Energiesparlampen, allerdings hinkt die Verbreitung der umweltschonenden Lampe etwas hinterher. Seit 2008 können daher speziell Beijinger Bürger in diesem Bereich ein Angebot der Stadtregierung nutzen, nämlich für nur einen Yuan eine Energiesparlampe erwerben!

Tatsächlich lassen sich in den vergangenen fünf Jahren überall in China die Bemühungen zum Aufbau einer kohlenstoffarmen Gesellschaft finden. In den Fernsehprogrammen von vielen Landesteilen werden die Zuschauer aufgefordert, Energiesparlampen zu verwenden. Manche Handy-Provider versenden sogar gratis Kurznachrichten an Handynutzer und informieren darin über Möglichkeiten zur Energieeinsparung, etwa beim Gebrauch der Klimaanlage. Auf der gerade beendeten Weltausstellung 2010 in Shanghai wurden in fast allen Ausstellungshallen kohlenstoffarme Elemente präsentiert. Die chinesische Regierung hofft nun, dass die Besucher der Expo die Ideen einer kohlenstoffarmen Entwicklung weiter umsetzen.

Offiziellen Statistiken zufolge wurden in Beijing und Tianjin schon Ende 2009 vorzeitig die Ziele zur Energieeinsparung im Rahmen des elften Fünf-Jahres-Plans realisiert. Der stellvertretende Direktor der Abteilung für Ressourceneinsparung und Umweltschutz des Beijinger Komitees für Entwicklung und Reform, Jia Jianting, sagte dazu:

„Wir betrachten die Erhöhung der Effizienz der Energienutzung als Kernaufgabe. In diesem Sinne wird das Modell der wirtschaftlichen Entwicklung aktiv umgewandelt. Bei der Energieeinsparung werden sich alle Bürger daran beteiligen, und zwar auf Basis der Leitung der Regierung und der Förderung des Marktes. Wir wollen umweltfreundliche Produktionsweisen und umweltfreundlichen Konsum beschleunigt etablieren. Nur dann kann eine umfassende, koordinierte und nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft und der Gesellschaft in Beijing gefördert werden."

Jia Jianting fuhr fort, in den vergangenen Jahren sei die Regelung der Branchenstruktur der größte Beitrag für Energieeinsparung und Schadstoffreduktion in Beijing gewesen. So wurde die Herstellungsbranche ausgelagert und mehr Wert auf den Dienstleistungssektor gelegt. Über 100 Unternehmen mit hohem Energieverbrauch und schweren Umweltverschmutzungen wurden geschlossen. Mehr als 80 Prozent der Energieeinsparung und Schadstoffreduktion in der Metropole ist so auf die Branchenumstrukturierung zurückzuführen.

Die Beschränkung von Branchen mit hohem Energieverbrauch sowie der übermäßigen Entwicklung der Produktion gehört zu den Hauptmaßnahmen, die von mehreren Lokalregierungen ergriffen worden sind. Laut dem Ministerium für Industrie und Information ist das Investitionswachstum von sechs großen energieintensiven Branchen von 22,6 Prozent im vergangenen Jahr auf 14,3 Prozent in den ersten drei Quartalen dieses Jahres zurückgegangen. Bis Ende September wurden außerdem landesweit viele Betriebe mit rückständiger Produktion geschlossen. Dazu der Pressesprecher des Ministeriums für Industrie und Information, Zhu Hongren:

„Die blinde Expansion von Branchen mit hohem Energieverbrauch und die übermäßige Entwicklung der Produktion wurden bereits wesentlich eingedämmt. In der ersten Hälfte 2010 ist so der Energieverbrauch pro BIP-Einheit von großen Industrieunternehmen landesweit um 1,3 Prozent gesunken."

Umweltfreundliche Autos werden in China mittlerweile ebenfalls tatkräftig entwickelt. In den vergangenen zwei Jahren hat sich die chinesische Automobilindustrie sprunghaft entwickelt. Allerdings gibt es auf diesem Gebiet auch Grund zu mancher Besorgnis, etwa was Energieverbrauch oder Umweltverschmutzung betrifft. Deshalb hat die chinesische Regierung die Popularisierung von Öko-Autos intensiviert. In fünf Städten, darunter Shenzhen und Shanghai, werden die Bürger in Aktionen dazu ermuntert, Öko-Autos zu kaufen. Die Regierung will dafür Subvention in Höhe von zirka 50.000 Yuan RMB pro Person gewähren. Außerdem wurden 2009 etwa 5.000 schadstoffarme Busse für den öffentlichen Nahverkehr in 13 chinesischen Städten eingesetzt.

Dazu sagte der Pressesprecher des Ministeriums für Industrie und Information, Zhu Hongren, mehrere Ministerien und Kommissionen hätten die Technologien für umweltfreundliche Fahrzeuge erforschen lassen. Dabei seien bereits Einigkeiten erzielt worden:

„Die grundlegende Richtlinie ist, dass elektrisch angetriebene Fahrzeuge die Hauptstrategierichtung bei der Umwandlung der Autoindustrie unseres Staates sind. Schwerpunktmäßig wird die Industrialisierung von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen gefördert. In diesem Sinne sollen Durchbrüche bei Batterien, Elektromotoren und Kontrolltechnik erzielt werden. Nur dann kann eine sprunghafte Entwicklung der chinesischen Autoindustrie realisiert werden. Gleichzeitig soll die Erforschung und die Anwendung von Energiespartechniken bei Autos beschleunigt werden. Öko-Autos werden nach allen Kräften popularisiert."

Bearbeitet von Zhu Qingan

Gesprochen von Chen Yan

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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