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Aromatische Reise im chinesischen Teemuseum
  2010-11-19 15:03:24  CRI
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Gehen Sie am schönen Westsee Xihu in Richtung Westen, sehen Sie auf einer Teeplantage eine Reihe von Gebäuden mit roten Dächern und weißen Wänden – das chinesische Teemuseum. Es wirkt auf ersten Blick leicht zugänglich, da es keine umlaufende Mauer hat. Statt der üblichen Zäune und Mauern sind an bestimmten Stellen dichte Pflanzen angebaut. So bilden Museum und Teeplantage eine natürliche Einheit.

Wang Jianrong, der Leiter des chinesischen Teemuseums, erklärte uns:

,,Unser Teemuseum ist seit dem Jahr 1991 offiziell zugänglich. Die permanente Ausstellung präsentiert die Teegeschichte und -kultur, den Zusammenhang zwischen Tee und Gesundheit sowie die berühmten Teearten Chinas. Jedes Jahr finden außerdem mehr als zehn Sonderausstellungen statt. Bei der jüngsten Sonderausstellung ging es um Zishahu, antike Teekannen aus Ton. Zurzeit besuchen jährlich 500.000 Menschen unser Museum, davon sind 60.000 bis 70.000 ausländische Gäste. Der Tee ist eine der Grundlagen der chinesischen Kultur und er ist sehr beliebt bei Besuchern aus allen Ländern."

Weiter erläuterte Wang Jianrong, dass die ganze Ausstellung aus sechs Teilen bestehe, in denen unter anderem die Geschichte des Tees, die Gebräuche um den Tee herum und verschiedene Teegeschirre gezeigt werden. So werde die glanzvolle Teekultur in ihren verschiedenen Facetten präsentiert.

,,Unser Museum möchte auch die Geschichte widerspiegeln, nämlich wie man den Tee entdeckt hat und wie wir ihn früher getrunken haben. China ist die ursprüngliche Heimat des Tees. Der Tee ist zuerst in China entdeckt und erst später direkt oder mittelbar in andere Länder der Welt verbreitet worden. Mehr als 1.200 erstklassige Teesorten sind in China namentlich bekannt. Über 200 davon sind in unserem Museum ausgestellt. Man kann hier 20 bis 30 Sorten probieren."

Am beeindruckendsten im Ausstellungsraum sind die vielgestaltigen Teesitten der einzelnen Regionen Chinas. In lebhaften Szenen wird das Alltagsleben der unterschiedlichen chinesischen Nationalitäten nachgezeichnet. Beispielsweise können die Besucher genau erfahren, wie man den Buttertee der tibetischen nationalen Minderheit zubereitet. Interessierte haben die Möglichkeit, es selbst auszuprobieren. Schaut man im Licht der Abendsonne auf die Stofffahne mit dem chinesischen Schriftzeichen „Cha" für Tee, die sanft im Wind weht, fühlt man sich zurückversetzt in die Zeit um 1900. Auf einer Seite des Teehauses fand gerade die traditionelle Teezeremonie „Chadao" statt. Eine ernste elegante Dame zeigte den Besuchern, wie man guten Tee zubereitet. Nicht nur der feine Duft des Tees, sondern auch ihre graziösen Bewegungen hatten alle Besucher herbeigelockt. Xu Zemei, die Leiterin der Teezeremonie-Gruppe des Museums erklärte uns, für das Teegeschirr brauche man unterschiedliche Werkzeuge. Es gebe zum Beispiel Chachi und Chabo, mit denen man die Teeblätter aus den Schachteln löffelt. Zum Spülen der Teetassen nehme man eine Teeklammer, Chajia genannt, um die Tassen zu befestigen.

Begeistert setzten auch wir uns, um den erstklassigen Tee zu probieren. Xu Zemei hatte für uns Dahongpao gewählt. Als sie geschickt den Tee vorbereitete, erläuterte sie uns ein Prinzip bei der Teezubereitung: Je älter die Teeblätter sind, desto höherer muss die Wassertemperatur sein:

„Dahongpao gehört zu der Teeart Oolong. Seine Blätter sind dicker und älter als die des grünen Tees. Jedes Mal gieße ich ihn mit gekochtem sprudelndem Wasser auf. Beim Teetrinken sollte man sich zuerst die Teefarbe ansehen und dann den Teeduft genießen. Erst dann trinkt man den Tee."

Wer sich umfassend über den Tee informieren möchte, sollte unbedingt den Ausstellungsraum Chacuiting besuchen. Hier sind mehr als 300 Teeexponate zu sehen, die zu den sechs Teearten, dem grünen Tee, dem schwarzen Tee, dem Oolong-Tee, dem Baicha, dem Huangcha und dem Heicha gehören. Über einen Kopfhörer erhält man ausführlich Auskunft über die Teeblätter. Zudem sind den Besuchern verschiedene Arten von Teeblättern direkt zugänglich. Das kleinste Teeblatt hat einen Durchmesser von ein bis zwei Zentimetern, das Größte wiederum von über ein Meter. Wenn Sie Lust haben, können Sie die Blätter berühren und ihren jeweiligen Duft aus der Nähe genießen.

Zum Teemuseum gehört außerdem ein einzigartiger Teegarten namens Jiamuyuan, in dem man über 100 verschiedene Teebäume besichtigen kann. Im Bereich Peixiangyi innerhalb des Gartens zeigen die Angestellten während der Zeit der Tee-Ernte auch, wie die Teeblätter geröstet und verarbeitet werden.

Darüber hinaus bietet das Teemuseum zusätzlich spezielle Ausbildungen in der Teezeremonie an. Die Touristen können sich, je nach Bedarf, einen halben Tag oder länger Zeit nehmen, um daran teilzunehmen. Dieses Programm ist bei den Touristen sehr beliebt. Der Leiter Wang Jianrong erklärte, dass mit der Erhöhung des Lebensstandards in den letzten Jahren unter den Ausbildungsteilnehmern allmählich eine Veränderung eingetreten sei.

„Vor ein paar Jahren nahmen die meisten Leute an der Ausbildung teil, um in diesem Bereich zu arbeiten, zum Beispiel um ein Teehaus zu eröffnen. In den letzten Jahren hat sich das geändert. Neben diesen Leuten sind viele Liebhaber gekommen, Lehrer und Studenten der Unis zum Beispiel. Das ist eine sehr große Veränderung."

Übersetzt von: Liu Yuanyuan

Gesprochen von: Xu Wei

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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