Chinesische Studenten, die selbständig werden möchten, können ab nächstem Jahr drei Jahre lang eine Steuerermäßigung in Anspruch nehmen. Dies geht aus einer Mitteilung des Staatlichen Hauptamtes für steuerliche Angelegenheiten heraus.

Nach dem aktuellen Beschluss genießen Studenten, die gleich nach Studienabschluss eigene Privatbetriebe eintragen lassen, ab dem ersten Januar 2011 für drei Jahre lang jährlich eine Steuerermäßigung von maximal 8.000 Yuan. Es handelt sich dabei um die erste wirkliche steuerliche Ermäßigung für Hochschulabsolventen.

Nach Studienabschluss am Huanghuai-Institut in der zentralchinesischen Provinz Henan ging Pan Yong nach Shenzhen. Dort entwickelte er gemeinsam mit seinem älteren Bruder eine Software namens „Ping Guo Pi". Damit kann man den Musikplayer IPOD mit der Funktion eines Mobiltelefons aufrüsten, so dass er wie ein IPHONE funktioniert. Das kleine Ding erfreut sich speziell bei den Jugendlichen großer Beliebtheit.

Das Institut Huanghuai lud Pan Yong zu einem Vortrag ein und verlieh ihm einen Fond im Wert von 100.000 Yuan RMB. Dem ehemaligen Studenten des Instituts wurde zudem ein Büroplatz kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ein Tutor und drei herausragende Studierende sollen Pan Yong bei der Forschung und Entwicklung unterstützen.

Wie der Institutsleiter Jie Xiaolei mitteilte, startete das Institut im März 2009 das Programm zur Anregung der Studentenbetriebe. Jährlich stellt ein spezieller Fond dafür Geldmittel in Höhe von 200.000 Yuan RMB bereit.

Um die Studentenbeschäftigung anzukurbeln, versuchen lokale Behörden in der Provinz Henan auch, Hochschulabsolventen zu einer Arbeit in den Landgebieten zu motivieren. Bislang sind in der Provinz über 50.000 Hochschulabsolventen zu Posten in den Landgebieten vermittelt worden. Bald sollen in der Provinz die zehn besten Studenten, die in Dörfern selbständig arbeiten, gewählt werden. Weiters werden die 100 besten Studenten gekürt, die als Dorfbeamte fungieren.

In diesem Jahr werden mindestens 400.000 Studenten in der Provinz Henan das Studium absolvieren. Dazu kommen jene, die in den letzten Jahren das Studium absolviert und noch keine Beschäftigungsplätze gefunden haben. Dadurch werden 500.000 Hochschulabgänger einen Job suchen, was einen neuen historischen Rekord aufstellt.

Nach Schätzungen können bis Ende 2010 80 Prozent der diesjährigen Hochschulabgänger einen Job finden.

Die Lokalverwaltung bemüht sich zurzeit, Schwerpunktprojekte in der Industrie zu fördern, damit sie zur Studentenbeschäftigung beitragen können.

Die Universitäten und Hochschulen haben inzwischen Kurse für die Gründung eigenständiger Studentenbetriebe eingerichtet, um mehr Studenten zu motivieren, nach ihrem Studium selbständig eine Karriere zu starten.