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Jiangsu – IT-Standort der Zukunft
  2010-11-10 18:06:23  cri
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China, Indien, Irland und Israel besitzen rund 20 Prozent der Anteile am globalen Software-Markt. Oft werden diese vier Länder auch als „Software-Giganten" bezeichnet. In Nanjing, dem Hauptort der Provinz Jiangsu, haben die vier Staaten im vergangenen Jahr eine Erklärung zur strategischen Zusammenarbeit unterzeichnet. Seither spricht man in Fachkreisen von der „Nanjing-Deklaration" und von der „C+3I". „C+3I" steht für China und die drei IT-Riesen Indien, Irland und Israel. Auf der sechsten Software-Messe in Nanjing haben die vier Länder nach neuen Möglichkeiten gesucht, ihre Zusammenarbeit weiter auszubauen.

Auf der sechsten internationalen Software-Messe in Nanjing wurden einige chinesische Städte offiziell zu „Software-Städten" ernannt. Diese Auszeichnung wurde auch Nanjing zuteil. Alan Buckley, der irische Handelsrat in China, will die sich bietenden Synergien zwischen Irland und China in Zukunft noch stärker nutzen:

„Zuerst möchte ich Nanjing zur Wahl einer „bekannten chinesischen Software-Stadt" gratulieren. Irland ist in der Software-Branche eines der führenden Länder. Wir wollen in diesem Bereich weiter mit Nanjing und der übrigen Provinz Jiangsu zusammenarbeiten. Irland hat nur eine Bevölkerung von vier Millionen. In der Software-Industrie sind lediglich 28.000 Leute beschäftigt. Ich nehme an, dass in Nanjing dreimal so viele Leute in der Software-Industrie beschäftigt sind wie in Irland."

Mit 7,5 Millionen leben in Israel etwa gleich viele Menschen wie in Nanjing. Trotz seiner verhältnismäßig kleinen Bevölkerung ist Israels IT-Industrie genauso bekannt wie die amerikanische oder indische. Wie die Iren sind auch die Israelis sehr an einem weiteren Ausbau der IT-Zusammenarbeit mit China interessiert.

Jaun Cohen war lange Zeit als israelischer Industrie- und Handelsminister tätig. Mittlerweile ist er der Vorsitzende der israelischen Handelskammer in Asien. Für den erfahrenen Strategen liegt der Schlüssel zum Erfolg in der Zusammenarbeit:

„Ein gemeinsamer Nutzen kann nur durch eine intensivere Zusammenarbeit zwischen China, Indien, Israel und Irland erzielt werden. Israel verfügt über das notwendige technische Know-how und zahlreiche hervorragende Wissenschaftler. Zudem ist auch die Marktsituation in Israel ganz gut. Dies allein genügt allerdings nicht. Das Gleiche gilt für China. China verfügt über einen großen Markt und ausreichend Kapital für die wissenschaftliche Forschung. Wissenschaftliche und technische Erfolge genügen aber genauso wenig wie Innovationen. Nur wenn wir zusammenarbeiten, können wir mit der Konkurrenz in den USA, Europa und Japan mithalten."

Laut Cohen hat Israel weltweit eine ganze Reihe von Forschungsprojekten am Laufen, die bereits weit fortgeschritten sind. Um langfristig erfolgreich zu sein, strebt Israel eine intensivere Zusammenarbeit und einen engeren Erfahrungsaustausch mit anderen Ländern an.

Seit Gründung des „C+3I"-Treffens vor einem Jahr konnten bei der internationalen technischen Zusammenarbeit beträchtliche Fortschritte erzielt werden. Amilam Saul, der Vorsitzende der israelischen Software-Vereinigung, hat in Nanjing bereits die gesuchten Kooperationspartner gefunden. Mit ihnen zusammen will er schon bald die ersten Projekte in Nanjing in Angriff nehmen:

„Ein Projekt bezieht sich auf die Telekommunikation. Dank Plastik-Lichtfasern ist ein Datentransport von bis zu zehn G möglich. Beim anderen Projekt geht es um die mobile Bezahlung. Das heißt, das Handy kann als Kredit- oder Bankkarte eingesetzt werden. In naher Zukunft soll noch ein Kooperationsprojekt zur Entwicklung eines akustischen GPS-Systems initiiert werden. Durch die Eingabe beim gegenwärtigen GPS-System wird einem das System dann akustisch den Weg weisen. Später soll gar eine einfache Kommunikation mit dem System möglich sein."

Indien ist ein weiterer Software-Gigant. Auf dem Subkontinent gibt es momentan über 8.000 Software-Firmen. Im Jahr 2007 begann Indien mit dem Outsourcing. Inzwischen konnten bereits beachtliche Erfolge erzielt werden, erklärt Rajesh von der indischen Handelskammer in China. Die Software-Messe in Nanjing hält Rajesh für eine hervorragende Gelegenheit für indische IT-Unternehmen, um neue Geschäftspartner zu finden. Die vielen Erfolgsbeispiele würden belegen, dass die Zusammenarbeit zwischen indischen und ausländischen Software-Firmen der richtige Weg sei, meint der Vertreter der indischen Handelskammer in China. Besondes erfolgsversprechend hält er die Zusammenarbeit mit Unternehmen aus Jiangsu:

„Die Software-Industrie in Jiangsu entwickelt sich sehr gut. Die in Jiangsu angesiedelten Firmen haben mehrere Möglichkeiten, mit ausländischen Unternehmen, darunter auch aus Indien, zusammenzuarbeiten. Das Umfeld in Jiangsu eignet sich hervorragend zur Entwicklung der Software-Industrie. Das dortige Bildungswesen ist von hohem Niveau. Die vielen hochqualifizierten Absolventen von bekannten Universitäten wie der Nanjing-Universität helfen der Entwicklung der Software-Industrie von Jiangsu ungemein."

Auch Zhang Yi, der Vorstandsvorsitzende des Nanjinger Software-Industrieparks Yuhua, hält das „C+3I"-Treffen für eine vielversprechende Austauschplattform:

„In Nanjing wird in erster Linie die Grundlage zur Umsetzung der wissenschaftlichen Erfolge Chinas und Israels geschaffen. Ein weiteres Gesprächsthema ist die Errichtung eines chinesisch-indischen Software-Industrieparks. Parallel dazu soll ein Fonds zur finanziellen Unterstützung von Kooperationsprojekten zwischen China und Israel errichtet werden. Eine entsprechende Rahmensvereinbarung ist bereits unterzeichnet worden. In einem nächsten Schritt werden wir über die konkrete Umsetzung dieser Rahmenvereinbarung verhandeln."

Langfristig soll die „C+3I" ausgebaut werden. Neue Länder sollen hinzukommen und eine internationale Organisation zur Zusammenarbeit in der IT-Branche geschaffen werden. Das Treffen der „C+3I" soll dannzumal turnusmäßig veranstaltet werden und aus Vertretern von Software-Firmen aus aller Welt bestehen.

Jin Xiaoming, der Direktor der Abteilung für internationale Zusammenarbeit im chinesischen Ministerium für Wissenschaft und Technik, bezeichnete das „C+3I"-Treffen jüngst als innovative Kooperations- und Austauschplattform. Laut Jin Xiaoming fördert das „C+3I"-Treffen nicht nur die internationale Zusammenarbeit in Produktion und Forschung, sondern auch den Technik-Transfer. Die Veranstaltung erlaube zudem eine effizientere Ressourcennutzung und werde daher eine führende Rolle bei der Entwicklung der internationalen High-Tech-Industrie einnehmen. Als führende Software-Stadt Chinas werde Nanjing seinen Teil zum Erreichen dieses ehrgeizigen Zieles beitragen, so Jin Xiaoming vom chinesischen Ministerium für Wissenschaft und Technik überzeugt.

Bearbeitet von Zhu Qingan

Gesprochen von Huang Gang

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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