Kürzlich hat in der Großen Halle des Volkes die Akademische Konferenz für Gesundheitsprojekte zur Krankheitsvorbeugung stattgefunden. Veranstalter der Konferenz waren der Chinesische Verband für Gesundheitspflege und die Chinesische Gesellschaft für Medizin und Pharmakologie. Zudem wurde die Konferenz vom chinesischen Gesundheitsministerium und dem staatlichen Verwaltungsamt für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) unterstützt.
Auf der Konferenz hat Professor Chen Ming von der TCM-Universität Beijing sechs Prinzipien der TCM für gesunde Ernährung zusammengefaßt. Diese lauten vereinfacht: früh, wenig, warm, langsam, salz- und fettarm sowie weich.
Früh essen heißt, zur rechten Zeit essen. Laut TCM ist der Magenmeridian von sieben bis neun Uhr vormittags am aktivsten. Daher sollte man am besten zu dieser Zeit frühstücken. TCM-Ärzte sagen auch, wenn im Magen eine Disharmonie herrscht, kann man nicht ruhig schlafen. Aus diesem Grund soll man auch abends früh essen, damit Magen und Darm entlastet werden.
Wichtig ist es zum zweiten, dass man nicht zu viel zu sich nimmt. Im alten China hieß es: „Sich zu 80 Prozent satt essen, und man ist selten krank und hat keine Sorgen". Das bedeutet, dass man bei jedem Mahl dem Magen 20 Prozent Platz einräumen soll. In der „Inneren Kunde von Huangdi" wird für „mäßiges Essen" plädiert. Einer Studie aus Australien zufolge nimmt die Lebenserwartung um 20 bis 30 Prozent zu, wenn man sich nicht satt isst und gelegentlich etwas Hunger hat.
In der TCM bilden Milz und Magen die Grundlage für das Leben nach der Geburt. Der Magen lehnt Kälte ab, daher sollte man kaltes Essen, das den Magen reizt, vermeiden. Viel besser sind warme Mahlzeiten, allerdings nicht zu heiß. Denn dies wiederum schadet der Speiseröhre und gilt als eine der Ursachen für Speiseröhrenkrebs.
Langsam essen bedeutet, die Speisen ausreichend zu kauen und vorsichtig zu schlucken. So können alle Nährstoffe aufgenommen werden, Magen und Darm werden geschützt, die Verdauung gefördert. Zudem wird betont, dass das Essen an sich keine eilige, sondern eine angenehme Sache sein soll. Keineswegs soll die Nahrungsaufnahme gar anstrengend sein oder erschöpfend wirken.
Die Gerichte sollten außerdem salz- und fettarm sein und möglichst wenig behandelt werden. Chinesen essen heute meist zu salzig und verwenden bei der Zubereitung zu viel Öl. Die Zahl der Patienten mit hohen Bluttfettwerten und hohem Bluthochdruck nimmt daher stark zu.
Besonders für ältere Menschen ist es ratsam, „weich" zu essen, das heißt leicht verdauliche Speisen zu sich zu nehmen. Zu den „harten Lebensmitteln" gehören neben festen Nüssen auch gebratene, fette, ölige und schwer zu verdauende Lebensmittel.
Die Prinzipien der TCM gehen in der Tat davon aus, der Natur der Lebensmittel und der des menschlichen Körpers entgegenzukommen.
Wissenschaftler haben außerdem die Lebensgewohnheiten von Senioren im hohen Alter untersucht und kamen zu der Schlußfolgerung, dass sie alle ein offenherziges, aufgeschlossenes und möglichst sorgenfreies Leben führen. Einen ausbalancierten Seelenzustand zu besitzen, ist somit die wichtigste Ursache für ein gesundes, langes Leben.
Gesprochen von: Xiao Lan
Bearbeitet von: Qiu Jing