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Ningboer Hafen im Ausbau
  2010-10-20 11:13:03  cri
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Der Ningboer Hafen ist einer der ältesten Häfen in China und er weist viele geographische Vorteile auf. Die Umschlagskapazität von Transportcontainern lag in Ningbo 2009 unter den ersten acht weltweit. Nach Angaben von Huang Weiping, einem Vertreter der Ningboer Hafen AG ist die Umschlagskapazität von Transportcontainern im ersten Halbjahr 2010 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 38 Prozent gestiegen.

Ningbo, das bedeutet auf Deutsch so viel wie „ruhige Welle". Ningbo ist eine Küstenstadt in der ostchinesischen Provinz Zhejiang, die Stadt befindet sich im Süden des bevölkerungsreichen Yangtze-Deltas und liegt gegenüber dem Ostchinesischen Meer. Nach Angaben von Huang Weiping, Vertreter der Ningboer Hafen- AG, war Ningbo bereits vor unserer Zeitrechnung eine Hafenstadt:

„Ningbo ist eine alte Stadt mit einer langen Hafentradition von mehr als 2000 Jahren. Wir haben hier also einen alten und zugleich modernen Hafen. Unser Hafen wird seit 2005 fortwährend ausgebaut. Der Ausbau wird insgesamt 1,05 Milliarden US-Dollar kosten. Dadurch ist Ningbo schon jetzt einer der größten „natürlichen" Tiefwasserhäfen der Welt, und wir werden den jährlichen Umschlag auf knapp 10 Millionen TEU aufstocken. In TEU rechnen wir die Anzahl für 20-Fuß-Container. "

Der Hafenausbau ist Teil eines groß angelegten Projekts, mit dem man die Zahl der Tiefwasserliegeplätze von 20 auf 30 erhöhen will. Ningbo will damit versuchen, dem Ausbau des Hafens in Shanghai zu folgen. Der Shanghaier Hafen ist nach der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong und nach Singapur der drittgrößte Hafen der Welt ist und schickt sich an, in den nächsten Jahren die Nummer eins zu werden. Um sich weitere Markanteile in China zu sichern, beteiligt sich der Hongkonger Hafenbetreiber Hutchison Whampoa Wharf Holdings China Merchants, COSCO sowie CSX deswegen schon heute an den Ausbauprojekten in Ningbo.

Auch die im Jahr 2006 erfolgte Fusion mit dem benachbarten Zhoushan-Hafen hat maßgeblich zum Hafenausbau beigetragen.

Am 1. Januar 2006 hat man dem Projekt den Namen „Ningbo-Zhoushan -Hafen" gegeben, die beiden Häfen sind seitdem offiziell zusammengeschlossen. Gegenüber dem ostchinesischen Meer lagen Ningboer Hafen und Zhoushaner Hafen nebeneinander und waren beide reich an Tiefwasserküstenlinie. Trotz der geografischen Nähe gehörte der Ningboer Hafen bislang der Stadt Ningbo, während der Zhoushaner Hafen der Inselstadt Zhoushan unterstand.

Zur Begründung des vor vier Jahren erfolgten Zusammenschlusses sagte Huang Weiping von der Ningboer Hafen AG:

„Die Integration der beiden Häfen ist ein wichtiger Schritt der Provinzregierung Zhejiang und auf folgende Punkte zurückzuführen. Der Ningboer Hafen war finanzkräftig und besaß vergleichsweise viel Know-how für die künftige Hafenentwicklung, während der Zhoushaner Hafen kaum Geld hatte und nur unzureichend erschlossen war. Wir wollten die Umschlagskapazität des Ningbo-Zhoushan-Hafens enorm steigen. Wir möchten den Ningbo-Zhoushan-Hafen in absehbarer Zukunft zu einem der drei größten Häfen in der Welt ausbauen."

Tiefes Wasser, fließende Strömung, kein Frost und Schlamm, weites Hinterland und perfekte geografische Lage haben den Ausbau des Hafens an der ostchinesischen Küste beflügelt. Bislang unterhält der Ningboer Hafen Schiffverbindungen mit 518 in- und ausländischen Häfen. Davon gibt es regelmäßige Container-Schifffahrtlinie nach Japan, Korea, Hongkong, Singapur, den USA, Europa. Bereits jetzt ist ein globales See-transportnetz entstanden. Huang Weiping:

„Geografisch gesehen liegt unser Hafen genau in der Mitte zwischen dem Einzugsgebiet des Yangtze und der ostchinesischen Küste. So haben wir ein dynamisch wachsendes Hinterland. Die sieben Provinzen und zwei regierungsunmittelbare Städte entlang des Yangtze erwirtschaften mehr als 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts des gesamten Landes. Ningbo liegt also nah an den internationalen Seefahrtrouten und fungiert als wichtiger Umschlagshafen. Transitcontainer, die aus Nordamerika kommen, werden von Ningbo aus nach Südostasien weitertransportiert. Gleiches gilt für den umgekehrten Seetransport. So müssen wir den Transitumschlag erweitern. In der Tat haben wir bereits mit dem Ausbau der Terminalinfrastruktur begonnen."

Mittlerweile ist in der Ningboer Wirtschaftlich-Technischen Entwicklungszone- einem kompletten Industriepark- bereits ein vertikales Sammel-, Verteilungs- und Transportsystem mit Wassertransport, Straßen- und Luftverkehr entstanden. Die Autobahnen und Nationalstraßen verlaufen in alle Richtungen, so verläuft die Hangzhou-Ningbo-Autobahn direkt in diese Entwicklungszone. Die Autofahrt von Ningbo nach Shanghai dauert lediglich eine Stunde. Auch der Ningboer Flughafen unterhält bereits Verbindungen in mehr als 30 in- und ausländische Städte, darunter Hongkong, Macau, Taipei, Kaohsiung, Shanghai und Fukuoka.

Auch der Binnenschiffverkehr bei Ningbo wurde ausgebaut. Mittlerweile beträgt die dortige Wasserstraße 1262 km. Der 252 km lange Hangzhou-Ningbo- Kanal schließt sich an den Großen Kanal zwischen Hangzhou und Beijing an, auf dem 40 Tonnen Schiffe fahren können.

Bearbeitet von Xu Wei

Gesprochen von Xiao Lan

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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