Das Tonglinger Amt für Bodenressourcen war heute Vormittag unsere Anlaufstelle, und dort stellte uns unter anderem der Chef der Firma Yuancheng, Herr Pan Songling, stellvertretend für die metallverarbeitende Industrie in Tongling sein Unternehmen vor.
3.000 verschiedene Werke und Skulpturen aus Bronze wurden von den etwa 40 Mitarbeitern von Yuancheng in der Produktion schon hergestellt, dabei reicht das Spektrum von kleinen Figuren und Kunstgegenständen über Türen und Treppengeländern bis hin zu meterhohen Brunnenfiguren und Wandreliefs. Besonders stolz ist man in dem Betrieb aber auf ein knapp fünf Meter langes Bronzeschwert, das zum 60. Jahrestag der Volksrepublik China angefertigt wurde.
Die Herstellung von kleinen Bronzefiguren konnten wir anschließend bei der Firma Jinwoniu, auf Deutsch „Goldene Schnecke Bronzewaren", mitverfolgen. Der Name der Firma soll dabei den langsamen, aber beharrlichen Weg nach vorne verdeutlichen, wie uns ein Vertreter des kleinen Betriebes mitteilte. In der Fabrikhalle waren die Arbeiter dann auch beharrlich aber durchaus flink damit beschäftigt, beispielsweise aus Wachs Modelle zu formen, etwa von zehn Zentimeter großen Drachen und Pferden oder von 20 bis 30 Zentimeter großen Vasen und Töpfen.
Diese Wachsmodelle werden anschließend mit einer zähflüssigen, weißen Flüssigkeit bemalt, auf der dann eine pulverförmige Spezialmischung gesprüht wird. Nach dem Erhärten dieser Masse wird durch kleine Löcher heiße Luft in das Innere geblasen, wodurch das Wachs erhitzt und schließlich schmilzt. Die Form dient dann als Gussvorlage, das Wachs wird beim Gießen durch geschmolzenes Kupfer ersetzt, der Fachbegriff lautet Wachsausschmelzverfahren.
Das Kunstwerk wird anschließend gereinigt, poliert und nachbearbeitet, bis es dann nach mehreren Arbeitsschritten ins Lager wandert, wo es bis zur Auslieferung an die Kunden aufbewahrt wird. All diese Schritte erfolgen in reiner Handarbeit, zwar erleichtern verschiedene Maschinen die zahlreichen Arbeitsgänge, aber handwerkliches Geschick und künstlerisches Können der Arbeiter sind bei der Herstellung dieser Kunstwerke unerläßlich.
Es war wirklich interessant und wissenswert, nach all diesen theoretischen Ausführungen über die Herstellung von Bronzeskulpturen solch einen Vorgang einmal vor Ort mitverfolgen zu können, die Wertschätzung für diese Leistung ist damit auch bei den begleitenden Kollegen weiter gestiegen.
Text: Christoph Limbrunner
Photos: Lü Xiqian