Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Chinas Wirtschaft aus globaler Perspektive
  2010-10-13 18:00:06  cri
Seite Drucken    

Wird sich Chinas Markt für ausländische Investitionen angesichts mehrerer instabiler Faktoren aus weltwirtschaftlicher Perspektive tatsächlich verschlechtern? Wird Chinas Wirtschaft nach einem sprunghaften Anstieg in den letzten 30 Jahren zurückgehen?

Mitte September fand die Jahrestagung der New Champions 2010 des Weltwirtschaftsforums in der nordchinesischen Küstenstadt Tianjin statt. Das Motto der Tagung lautete „Förderung nachhaltiger Entwicklung". Im Mittelpunkt stand die Umwandlung des wirtschaftlichen Entwicklungsmodells in China. Die Teilnehmer der Jahrestagung sagten, langfristig gehöre China nach wie vor weltweit zu den Ländern mit größter Vitalität. Der Vorstandsvorsitzende des deutschen Konzerns Metro, Eckhard Cordes, sagte, als die weltweit drittgrößte Einzelhandelsfirma werde seine Gesellschaft Investitionen in China kontinuierlich ausbauen.

„Ich bin hundertmal nach China gereist. Die Szene dort ist immer begeisternd gewesen, gerade wie alle gesehen haben. Im Jahre 1996 sind wir in den chinesischen Markt eingetreten. Bis Ende des Jahres 2010 werden wir dort 50 Filialen haben. Innerhalb dieses Jahres werden wir zudem in Shanghai das erste Elektro-Geschäft errichten. Andere Vorstandsmitglieder und ich sind zuversichtlich über Chinas Entwicklungsperspektive."

Isländische Unternehmen beispielsweise leiden schwer unter der Finanzkrise. Jedoch haben sie in China neue Möglichkeiten gefunden, einschließlich der Projekte hinsichtlich grüner Energien, darunter auch die Erdwärme. Der isländische Präsident Olafur Ragnar Grimsson hat während des Sommer-Davos-Forums auf einem speziellen Symposium über erfolgreiche bilaterale Kooperationsprojekte gesprochen.

„Island ist ein fernes, kleines Land. Unser Staat hat mit China in vielen wichtigen globalen Fragen kooperiert. So haben wir zum Beispiel die Zusammenarbeit bei grünen Energien und Erdbebenüberwachung gepflegt. Reform und Optimierung in einer neuen, dynamischen Welt lassen sich in der Kooperation zwischen Island und China finden."

Die von Grimsson erwähnten grünen Energien gelten gerade als eine neue strategische Branche, die China in der Zukunft tatkräftig entwickeln wird. In einem Richtliniendokument der chinesischen Zentralregierung dieses Jahres über die Nutzung ausländischer Investitionen wird klar festgelegt, dass Öffnungssektoren ausgebaut werden sollen. Ausländische Investoren würden unterstützt, in neue strategische Branchen zu investieren, darunter beispielsweise in die Energieeinsparung, den Umweltschutz und die neue Informationstechnik. Gleichzeitig würden gemäß Chinas Entwicklungszielen Projekte mit hohem Energieverbrauch, schweren Umweltverschmutzungen und überschüssiger Produktionsfähigkeit streng eingeschränkt.

Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao sagte bei einem Gespräch mit Unternehmern im Rahmen des Sommer- Davos- Forums, China setze sich nach wie vor für die Schaffung eines offenen, fairen Umfelds für ausländische Investoren ein und lege stets großen Wert auf den Schutz geistigen Eigentums.

„Alle gemäß chinesischen Gesetzen in China registrierten Unternehmen sind chinesische Unternehmen. Die von ihnen hervorgebrachten Produkte sind „Made in China". Die von ihnen entwickelten erneuerten Produkte sind „Innovationen made in China". Die in China registrierten ausländischen Firmen genießen die gleiche Rechte und die chinesischen. Nicht zuletzt nimmt China bei einem Regierungsankauf eine gleichberechtigte Haltung gegenüber Produkten ein, die von ausländischen und chinesischen Firmen in China hergestellt worden sind."

Wen Jiabaos Stellungnahme hat die Zuversicht der ausländischen Investoren gestärkt. Partner und Vorstandsmitglied der Boston Consulting Group, David Jin, sagte, es gebe keinen Beweis dafür, dass die Investition der multilateralen Konzerne in China geschwächt worden sei.

„Ministerpräsident Wen Jiabao hat Chancen und Herausforderungen der chinesischen Wirtschaft in der Vergangenheit und Zukunft klar analysiert. Wir sind zuversichtlich hinsichtlich des chinesischen Marktes. Die Investitionen ausländischer Firmen in China sind nicht geschwächt worden. Ganz im Gegenteil haben ausländische Gesellschaften ihre Investitionen in China stetig aufgestockt. Langfristig wird der chinesische Markt für ausländische Unternehmen von äußerst großer Bedeutung sein."

Tatsächlich haben Statistiken die Ansicht von David Jin bestätigt. Bereits mehr als 470 der 500 Top-Unternehmen weltweit haben sich in China niedergelassen. Bis Ende Juli hat China ausländische Investitionen in Höhe von 1,05 Billionen US-Dollar aufgenommen. Damit liegt China unter den Entwicklungsländern seit 18 Jahren kontinuierlich auf dem ersten Platz.

In den künftigen 10 Jahren gelte der Aufschwung der neuen Marktstädte als eine wichtige Chance der globalen Wirtschaftsentwicklung. Diese Meinung vertritt David Michael, Senior-Partner und Generalmanager der Boston Consulting Group.

China sei eine unübersehbare Kraft. Urbanisierung und Stimulierung der Inlandsnachfrage würden zahlreiche Handelschancen schaffen.

„Generell betrachtet hege ich große Zuversicht über eine stetige Entwicklung der chinesischen Wirtschaft. Chinas Wirtschaft wird nach wie vor von der ausbalancierten Entwicklung sowie Konsumsstimulierungspolitik angekurbelt. Mittlerweile macht der Inlandskonsum nur zirka 36 Prozent des gesamten Konsums aus. Dies bedeutet eine große Kluft gegenüber dem Niveau von 60 Prozent in mehreren Ländern weltweit. So wird Chinas Inlandskonsum bei der künftigen ausgewogenen wirtschaftlichen Entwicklung eine wichtige Rolle spielen. Natürlich gibt es auch Herausforderungen. Dazu gehören Reformen bei Sozialabsicherung und Sozialwohlfahrt, vor allem in ländlichen Gebieten. Dahingehend sind wir zuversichtlich. Wir sind der Ansicht, dass das künftige Wirtschaftswachstum auf neue Marktstädte zurückzuführen sein wird. Wenn man bei der Geschäftsführung erfolgreichen sein will, sollte man in Zukunft nicht auf Großstädte sondern vielmehr auf mittelgroße und kleine Städte setzen."

Bearbeitet von Zhu Qingan

Gesprochen von Zhu Liwen

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
Meistgelesene Artikel
• Keine Lebenszeichen vom gesunkenen indischen U-Boot
• Snowdens Vater erhält Visum für Russland
• Getötete Chinesen: Afghanistan bekundet Beileid
• Vermittlungsversuche in Ägypten gescheitert
• Gipfel abgesagt: Russland enttäuscht von USA
Fotos
Luxusausstellung 2013 in Beijing eröffnet
Fotoausstellung „Chinesischer Traum - Schönes China" in Brüssel
Wiederaufbau neuer Wohnhäuser nach Erdbeben in Min
Lujiagou: Ein neues Wohngebiet mit günstigen Lebens- und Verkehrsbedingungen
© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China