Zu den diesjährigen Asiatischen Spielen in Guangzhou schickt China eine 900-köpfige Delegation. Sie gilt als die größte Delegation des Landes in der Geschichte der Asiatischen Spiele. Vor dem Spielauftakt sollen die Mitglieder, insbesondere Sportler, Trainer und Beamte, zum Thema Doping-Bekämpfung geschult werden sowie eine Pflichterklärung unterzeichnen. Demnach wird beim Verstoß gegen Anti-Doping-Regeln die Qualifikation für die Asiatischen Spiele entzogen. Wie Duan Shijie, Vizeleiter des Staatlichen Hauptamtes für Sport und Körperkultur kürzlich in Beijing erklärte, habe man ähnliche Präventivmaßnahmen 2008 bei den Olympischen Sommerspielen in Beijing getroffen. Das Hauptaugenmerk der Asiatischen Spiele liegt auf zwei Punkten, so Duan:
Oton 1 Duan Shijie
„Zum ersten wollen wir die Einstellung der Sportler verbessern, denn die Einnahme von Dopingmitteln ist ein Betrug, der nicht nur im Sport, sondern auch in anderen Bereichen und Aktivitäten vermieden werden soll. Zum zweiten sollen die Sportler aufgeklärt werden, wie man eine versehentliche Einnahme von Dopingmitteln vermeiden kann. Neben der Ablehnung von Doping muss man also auf kleine Dinge im Alltag achten. Dies gilt bei der Aufklärungsaktion als weiterer Schwerpunkt."
Die kleinen im Alltag zu berücksichtigenden Dinge beziehen sich zum Beispiel darauf, dass die Profisportler einige Getränke meiden müssen. Sie müssen sich beim Auswärtsessen erkundigen, ob „verdächtige" Zutaten in den Speisen und Getränken enthalten sind. Wichtig ist, dass die Profis zu solchen Ärzten gehen dürfen, die in Bezug auf Anti-Doping geschult worden sind. Nur so könne sich an die Anti-Doping-Regeln gehalten werden.
Es gibt jedoch Unterschiede zwischen den Asiatischen und Olympischen Spielen. Zu den diesjährigen Asiatischen Spielen werden 168 nichtolympische Disziplinen ausgerichtet. Da solche Athleten keine regulären Aufklärungen über Doping-Bekämpfung, wie etwa die Profis, erhalten, könnte es bei ihnen zu Verstößen gegen die Regeln kommen.
Die Vorschriften sind jedoch klar. Ganz gleich ob man absichtlich oder versehentlich Dopingmittel zu sich nimmt, wird man gemäß den internationalen Regeln streng bestraft. Hierzu sagt Duan Shijie:
Oton 2 Duan Shijie
„Wir dulden keine Regelverstöße. Trainer werden lebenslang aus ihrem Beruf verbannt und Sportler je nach Disziplinen bestraft. Das Internationale Olympische Komitee hat ebenfalls vorgeschrieben, im Falle des Dopings die Teilnahmegenehmigung für die kommenden Olympischen Spielen zu entziehen."
Die Anti-Doping-Arbeit der Chinesen wurde beispielsweise vom IOC gewürdigt. Der schwedische Vorsitzende des IOC-Medizinerkomitees Arne Ljungqvist besuchte Ende September China und bezeichnete das Land als Vorreiter im Bereich Anti-Doping-Kampf. Er sagte, wenn China so viel Wert auf die Doping-Bekämpfung lege, werde damit für andere Länder ein gutes Beispiel geboten.
Um Chinas Leistungen zu würdigen, ließ Ljungqvist seine Biographie über jahrzehntelange internationale Anti-Doping-Arbeit auf Chinesisch veröffentlichen.
Übersetzt von: Li Zheng und Silvia Palm
Gesprochen von: Liu Yuanyuan und Zheng'an