Die Eröffnung der 1. Internationalen Kupferskulpturenausstellung in Tongling/China, das war unser Ziel am Vormittag und gleichzeitig der Programmhöhepunkt des heutigen Tages. Die offizielle Zeremonie dazu fand direkt in einem neu angelegten Skulpturenpark statt, wir konnten uns ja gestern Abend noch einen Überblick über die letzten Vorbereitungen vor Ort machen, und obwohl das Wetter heute nicht so richtig mitspielen wollte – es nieselte leicht und war etwas kühler als die vergangenen Tage – waren zahlreiche Journalisten, Kunstinteressierte, Passanten und Studenten vor Ort und verfolgten das Geschehen.
35 Bildhauer aus aller Welt, etwa aus Kanada, Spanien, der Türkei, Rumänien oder Japan, und natürlich auch aus verschiedenen Landesteilen Chinas wurden extra zu diesem feierlichen Ereignis nach Tongling eingeladen. Der Großteil der Künstler konnte diese Gelegenheit auch wahrnehmen und verbrachte im Vorfeld der Eröffnung ein paar Tage in der Region, unter anderem fanden sie auch Zeit für eine Wanderung am Huangshan.
Bürgermeister Li Ming, den wir am Samstag beim Abendessen kennenlernen konnten, hob in seiner Eröffnungsrede angesichts der vielen ausländischen Künstler auch das eigentliche Ziel der Ausstellung hervor: nämlich die Entwicklung der chinesischen und internationalen Bildhauerszene sowie die Förderung der Zusammenarbeit von Künstlern mit unterschiedlichem kulturellen und nationalen Hintergrund.
Der in Kiel lebende Jo Kley war einer der Bildhauer, die persönlich an der Eröffnung teilnahmen. Er hat nach einer Ausbildung zum Steinmetz und Steinbildhauer in Ulm ein Studium der Bildhauerei an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel absolviert. Seit 1995 freischaffender Künstler, hat Jo Kley bereits zahlreiche Skulpturen für den öffentlichen Raum gestaltet und an verschiedenen Symposien in aller Welt teilgenommen. (foto2)Von der Organisation und dem Interesse an der Ausstellung, sei es durch Besucher oder Medienvertreter, zeigte sich Herr Kley positiv überrascht, vor allem die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Chinesen haben es ihm angetan. Gerade diese Freundlichkeit bekam auch seine Frau, Dr. Elisabeth Grunwald, die ihn nach China begleitet hat, zu spüren: während meine Kollegin Lü Xiqian und ich nämlich mit Interviewarbeiten sowie Photo- und Filmaufnahmen beschäftigt waren, wurde sie immer wieder von Passenten um ein Gemeinschaftsphoto gebeten und mit "very beautiful" umschmeichelt.
Auch der zweite aus Deutschland angereiste Künstler, der in Lübeck geborene Graphiker und Bildhauer Wolfgang Gramm, war mehr als erfreut über die Resonanz der Besucher und die Akzeptanz der Ausstellung sowie der Werke. Der Geschäftsführer des Kunst- und Kulturzentrums "Kunst in der Carlshütte (KiC)" in Büdelsdorf in Schleswig-Holstein ist bereits mehrmals nach China gereist und will in Zukunft, auch Dank der positiven Erfahrungen in Tongling, den Austausch und die Zusammenarbeit mit chinesischen Künstlern weiter beibehalten und fördern.
Der große Regen blieb während der Eröffnung der 1. Internationalen Kupferskulpturenausstellung in Tongling erfreulicherweise aus, und zusammen mit den Organisatoren und den vielen Besuchern trug auch dieser Umstand dazu bei, dass die Skulpturen der Künstler aus dem In- und Ausland die gebotene Aufmerksamkeit und die verdiente Wertschätzung gefunden haben.
Mehr über Jo Kley und Wolfgang Gramm erfahren Sie im Anschluß an unsere Reise: beide waren nämlich so freundlich, sich für ein Interview mit CRI Zeit zu nehmen und ihre nun in Tongling stehenden Skulpturen vorzustellen sowie über ihre Eindrücke vor Ort zu sprechen. Auf ihren Internetseiten finden Sie zudem zusätzlich Wissenswertes über Jo Kley und Wolfgang Gramm: www.jokley.de beziehungsweise www.kic-nordart.de .
Text: Christoph Limbrunner
Photos: Lü Xiqian und Christoph Limbrunner