Weiter ging es mit dem Bus nach Tongling, wo wir uns die nächsten Tage aufhalten werden; zweieinhalb Stunden ging es dazu auf einer wenig befahrenen Autobahn vorbei an Wiesen, Mais- oder Reisfeldern und kleineren Ortschaften in Richtung Süden. Der Blick durch die Busscheiben war dabei beruhigend und gleichzeitig auch etwas einschläfernd, ganz offensichtlich hat der Kontrast von Stadt und Land entspannende Wirkung. Nach einem Plausch mit dem Sitznachbarn – insgesamt sind 16 Kollegen von CRI mit dabei, darunter aus den USA, Spanien, Tschechien und Japan – oder einem kleinen Nickerchen kamen wir gegen Abend schließlich ans Ziel. Tongling hat eine drei Viertel Million Einwohner, liegt am südöstlichen Ufer des Jangtse und ist ein Zentrum der metallverarbeitenden Industrie. Die Erzvorkommen in der Region haben die Stadt über die Jahrhunderte reich gemacht, insbesondere die Kupferminen haben zur großen wirtschaftlichen Bedeutung Tonglings beigetragen.
Doch davon mehr die nächsten Tage. Heute blieb nur noch Zeit für eine kurze Stadtrundfahrt auf den Weg zu unserem Hotel, wobei natürlich am Stadtrand allein an den Schornsteinen oder den vereinzelt zu sehenden großen Kühltürmen der Fabriken zu erkennen war, dass die Tongling ein Industriezentrum ist. Auf der Fahrt ins Zentrum änderte sich jedoch das Stadtbild, mehr und mehr moderne Bauten und Einkaufszentren dominieren hier, und der Verkehr erscheint im Vergleich zu Beijing direkt angenehm ruhig.
Der Bürgermeister gab sich dann am Abend noch die Ehre und lud uns zum Abendessen in ein nahegelegenes Restaurant ein. Zusammen mit anderen Vertretern der Stadt hieß uns Herr Li Ming willkommen und gab uns gleich den Tip, doch unedingt Fisch aus dem nahen Jangtse zu probieren: frisch zubereitet und in verschiedenen Variationen serviert, sei dies eine wahre Köstlichkeit! Und was soll ich sagen: recht hat er, der Herr Bürgermeister! Wenn unser Aufenthalt hier in Tongling genau so ein Erfolg wird, wie das Abendessen, dann stehen uns schöne Tage bevor!
Text: Christoph Limbrunner
Photo: Liu Zheng