Die ostchinesische Provinz Zhejiang im Süden des Jangtse-Deltas ist eine der privatwirtschaftlich besser entwickelten Provinzen Chinas. Seit Beginn der Reform und Öffnung vor dreißig Jahren wachsen die Privatunternehmen in Zhejiang in einem raschen Tempo. Derzeit bemühen sie sich darum, die Entwicklungstendenzen nach der Wirtschaftskrise beizubehalten. Ein Beispiel hierfür ist der Elektrokonzern General Protecht Group in Wenzhou.
Was passiert, wenn Sie aus Versehen Wasser auf eine Steckdose schütten? Ist der Laptop dann kaputt oder gar das Leben in Gefahr? Keine Angst, die jüngst von General Protecht Group entwickelte elektrische Schutzeinrichtung lässt alle Sorgen vergehen.
Chen Wusheng ist Präsident des in Wenzhou ansässigen Unternehmens. Als er einer Journalistengruppe von Radio China International seine funkelnagelneuen Produkte präsentierte, war sein Enthusiasmus deutlich zu spüren.
Die General Protecht Group ist das erste chinesische Unternehmen, das in den USA einen Urheberrechtsprozess gewonnen hat. Im Juni 2008 hat ein US-Gericht den Streit zwischen der General Protecht Group und dem US-amerikanischen Unternehmen Leviton beigelegt. Dabei wies das Gericht den Vorwurf der Verletzung des geistigen Eigentums von Leviton zurück.
Die General Protecht Group ist bislang der einzige ausländische Hersteller auf dem US-Markt, der Fehlerstromschutzschalter produziert - ein Gerät, das Menschen im Haushalt vor Stromschlägen schützen kann. Zu dem Gerichtsprozess in den USA sagt Firmenchef Chen Wusheng:
„Unternehmen, die im Ausland expandieren wollen, werden hin und wieder auf Probleme stoßen. Schließlich handelt es sich um Märkte anderer Länder. Trotz aller Schwierigkeiten bin ich fest davon überzeugt, dass sich unsere internationalen Operationen bewähren, solange wir am Schutz des geistigen Eigentums beziehungsweise an unserer Markenstrategie festhalten. "
Privatunternehmen wie die General Protecht Group spielen bei der wirtschaftlichen Entwicklung in der Provinz Zhejiang heutzutage eine entscheidende Rolle. Ihnen konnten über 70 Prozent des lokalen BIP, über 60 Prozent der Steuereinnahmen, 76 Prozent des Exportvolumens und 90 Prozent der neu geschaffenen Arbeitsplätze zugeschrieben werden.
Doch es gibt auch eine Kehrseite der Medaille: Der WTO-Beitritt Chinas, die wirtschaftliche Globalisierung und die damit immer größer werdende in- und ausländische Konkurrenz machen Zhejianger Privatunternehmen zu schaffen. Zu den grundlegenden Problemen zählen neben der Erhöhung der Rohstoffpreise und der Beschränkung staatlicher Kredite vor allem die gravierenden Auswirkungen der globalen Wirtschaftsentwicklung seit 2008.
Laut Chen Wusheng musste sein Unternehmen im Jahr 2008 einen Exportrückgang von 20 Prozent hinnehmen. Dennoch gelang es dem Konzern 2009 sich wieder einigermaßen zu erholen. Das Exportgeschäft ist sogar um zehn Prozent auf 300 Millionen Yuan RMB gestiegen. Chen Wusheng ist zufrieden, auch wenn der Zuwachs bei weitem nicht so umfangreich ausfalle wie in früheren Jahren. Schließlich befinde sich die US-Wirtschaft immer noch in der Rezession. Zu hohe Erwartungen seien unrealistisch:
„Durch die Weltwirtschaftskrise ist die Nachfrage unmittelbar zurückgegangen. Vor zwei Jahren blickten viele exportorientierte Zhejianger Unternehmer in eine düstere Zukunft. Ich persönlich sehe in der Krise eher eine neue Geschäftschance. Die Tatsachen sprechen für sich. In den vergangenen zwei Jahren haben wir zahlreiche neue Kunden gewonnen. Da unsere Produkte im Vergleich zu amerikanischen Herstellern weitaus günstiger sind, haben sich viele Kunden während der Wirtschaftskrise für uns entschieden. Auch im so genannten High-End-Segment sind die Preise unserer Produkte überaus konkurrenzfähig. Ich bin mir sicher, dass wir, wenn wir an unserer Innovations- und Markenstrategie festhalten, noch mehr neue Kunden von uns überzeugen können."
Der Ausweg aus der Krise liegt also in technischer Innovation, Markenstrategie und im Schutz des geistigen Eigentums. Das haben viele Zhejianger Unternehmen, die auf die Exportwirtschaft angewiesen sind oder sich auf die Weiterverarbeitung spezialisiert haben, inzwischen eingesehen. Die Bemühungen haben sich teilweise bereits bezahlt gemacht. Heute gibt es 24.000 international registrierte Marken aus Zhejiang. Eine davon ist die Energiesparlampe der General Protecht Group. Firmenchef Chen Wusheng:
„Energiesparlampen kommen heutzutage in fast allen Haushalten flächendeckend zum Einsatz. Unser Schwerpunkt liegt bei Leuchtdioden - LEDs. Wir haben festgestellt, dass LEDs Glühlampen in zahlreichen Bereichen immer mehr verdrängen. Eine LED-Lampe verbraucht weniger Energie bei gleicher Lichtmenge, erzeugt weniger Wärme und hat eine hohe Lebensdauer. China will Energie sparen. Wir müssen mit der Entwicklung Schritt halten und unsere technischen Innovationen in diesem Bereich verstärken."
Bearbeitet von Xu Wei
Gesprochen von Xiao Lan