Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Chinas Rolle in der WTO
  2010-09-08 15:13:52  cri
Seite Drucken    

Nach 15 Jahren harter Verhandlungen wurde China 2001 in die Welthandelsorganisation (WTO) aufgenommen. In den vergangenen neun Jahren ist China zu einem standhaften Befürworter des freien Handels und multilateralen Handelssystems geworden. Hat China seine Zusagen für den WTO-Beitritt erfüllt? Vor kurzem bewertete WTO-Generalsekretär Pascal Lamy in einem Exklusivinterview mit Phoenix TV Chinas Position in der WTO:

„China ist für die WTO sehr wichtig. Das Land spielt heute im Welthandel eine äußerst bedeutende Rolle. Kurz gesagt: China hat seine Versprechen beim Eintritt in die WTO erfüllt."

Prof. He Weiwen arbeitet im Forschungszentrum für chinesisch-amerikanischen Handel an der Universität für Außenwirtschaft in Beijing. Hinsichtlich Chinas Versprechen an die WTO würden die Tatsachen für sich sprechen:

„Man muss die Tatsachen beurteilen. Aktionen sind immer stärker als Worte. Bezüglich der Agrar-Produkte hat China zugesagt, bis 2010 die durchschnittlichen Importszölle der landwirtschaftlichen Produkte auf 15 Prozent zu senken. Dies ist bereits geschehen. Die Exportssubventionen für Agrar-Produkte wurden schon bei Chinas WTO-Beitritt aufgehoben. China hat 2005 auch alle Autoimportkontingente abgeschafft. Entsprechende Einfuhrzölle sind bereits auf 30 Prozent gesunken."

Laut Professor He Weiwen durften ausländische Banken in China bereits vor Chinas WTO-Beitritt probeweise Transaktionen in der Landeswährung Renminbi tätigen. Heute gibt es keine diesbezüglichen Beschränkungen mehr. Einschränkungen bei der Errichtung von Baugesellschaften mit ausländischer Kapitalbeteiligung wurden bereits 2006 aufgehoben.

Vor dem WTO-Beitritt herrschte in China große Besorgnis über die nationale Wirtschaft. Manche Leute fürchteten, dass die Senkung der Zölle inländische Unternehmen unter Druck setzen würde. Wie sich mittlerweile herausstellte, waren die Sorgen unberechtigt. Während der globalen Finanzkrise verzeichnete Chinas Wirtschaft 2009 immer noch ein Wachstum von 8,7 Prozent. Laut Prof. He Weiwens Analyse hatten die Zollreduzierungen nicht nur keine negativen Auswirkungen auf die inländische Wirtschaft. Stattdessen hätten sie chinesische Betriebe auf dem internationalen Markt konkurrenzfähiger gemacht. Prof. He Weiwen:

„Hier spielen zwei Faktoren eine Rolle. Zum einen wurde die chinesische Wirtschaft allmählich globalisiert. Sie ist von einem großen Im- und Exportvolumen geprägt. Das Land hat sich den Einflüssen des internationalen Markts bereits angepasst. Zum anderen haben die Zollsenkungen die Industrie des Landes erstarken lassen. Vorher waren inländische Industriebranchen unter dem Schutz hoher Zölle sehr schwach und nicht konkurrenzfähig. Die Tatsachen haben bewiesen, dass eine Senkung der Zölle dem Land zugute kam."

Wie soll es nun für China wirtschaftlich weitergehen? Gegenwärtig gilt die Doha-Runde als ein neuer Weg zur Förderung des Welthandels. Dabei handelt es sich um die 9. Runde von WTO-Verhandlungen über multilateralen Handel mit den meisten Teilnehmern. Sie wird für die Schaffung einer offeneren, faireren, internationalen Handelsumwelt und die Wiederbelebung beziehungsweise nachhaltige Entwicklung der Weltwirtschaft eine wichtige Rolle spielen.

Als WTO-Mitglied hat sich China nicht nur an bestehende Regeln gehalten, sondern auch an der Erarbeitung neuer Regeln beteiligt. Prof. He Weiwen würdigt Chinas Leistung:

„China hat die WTO-Regeln eingehalten und seine Zusagen erfüllt. Außerdem hat sich China auch an der Erarbeitung eines neuen Regelkatalogs beteiligt. Das Land hat bei der neuen Doha-Verhandlungsrunde über multilateralen Handel eine positive Rolle gespielt. Besonders auf der Genfer Konferenz im Juli 2008, wo die Verhandlungen beinahe gescheitert wären, wirkte China als aktiver Vermittler."

China hat sich umfassend um ein Vorankommen der Verhandlungsrunde bemüht. Das Land hat über 100 Anträge vorgelegt und weitere substanzielle Beiträge geleistet. Zudem hat China nötige Zusagen über Zollsenkungen gemacht. Auch Chinas Dienstleistungsbranchen haben eine weitere Öffnung versprochen.

Übersetzt von Zhu Qing'an

Gesprochen von Lü Xiqian

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
Meistgelesene Artikel
• Keine Lebenszeichen vom gesunkenen indischen U-Boot
• Snowdens Vater erhält Visum für Russland
• Getötete Chinesen: Afghanistan bekundet Beileid
• Vermittlungsversuche in Ägypten gescheitert
• Gipfel abgesagt: Russland enttäuscht von USA
Fotos
Luxusausstellung 2013 in Beijing eröffnet
Fotoausstellung „Chinesischer Traum - Schönes China" in Brüssel
Wiederaufbau neuer Wohnhäuser nach Erdbeben in Min
Lujiagou: Ein neues Wohngebiet mit günstigen Lebens- und Verkehrsbedingungen
© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China