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Heimat der Roten Schleife–ein Zuhause der HIV-Infizierten und AIDS-Kranken in Beijing
  2010-09-07 09:58:50  cri
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F: Im Beijinger Ditan-Krankenhaus gibt es eine große Halle, die mit zahlreichen roten Schleifen dekoriert ist. Dort werden viele Dankbriefe, Pokale und Auszeichnungen ausgestellt. Die Halle ist ein Teil der Beijinger Heimat der Roten Schleife, ein Zuhause für HIV-Infizierte und AIDS-Kranke. Seit ihrer Gründung wurde sie von vielen Menschen besucht und von vielen internationalen Gesundheitsorganisationen ausgezeichnet.

M: Die Heimat der Roten Schleife wurde Anfang 1999 von Professor Xu Keyi, einem AIDS-Experten initiiert. Kurz nach seiner Rückkehr aus den USA bemühte er sich aktiv um die Gründung einer Institution, die HIV-Infizierten und AIDS-Kranken hilft. Professor Xu sagt, der Umgang mit AIDS sei in China damals rückständiger gewesen als in den entwickelten Ländern, die bereits zehn Jahre zuvor mit entsprechenden Maßnahmen begonnen hatten. Damals gab es in China keine spezielle Organisation für AIDS-Kranke.

„HIV-Infizierte und AIDS-Kranke brauchen im Verlauf ihrer Erkrankung neben ärztlicher Fürsorge auch andere Hilfe. Deshalb haben wir die Heimat der Roten Schleife gestartet. In den USA heißt eine solche Institution „Club gegen AIDS". Unser Ziel ist es, den Infizierten und Kranken zu helfen."

F: Die Beijinger Heimat der Roten Schleife hat sich in den vergangenen zehn Jahren schnell entwickelt. Heute wird dort medizinische und psychische Betreuung sowie gesetzliche Hilfe angeboten. Außerdem bemühen sich die Mitarbeiter um Vorbeugung und Aufklärung rund um AIDS. Die Institution wird von vielen Menschen und Organisationen aus dem In- und Ausland beachtet. Chinas Staatspräsident Hu Jintao, Ministerpräsident Wen Jiabao, UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, die schwedische Königin und andere internationale Prominente haben sie besucht.

M: Momentan bietet die Heimat der Roten Schleife täglich dutzenden HIV-Infizierten und AIDS-Kranken medizinische Betreuung oder psychische Beratung an. Über 600 Patienten werden langfristig medizinisch behandelt. Alle medizinischen Behandlungen und Arzneimittel sind gratis, sagt die Mitarbeiterin Han Jing.

„Beijinger und Menschen, die seit über zwei Jahren in Beijing leben, erhalten eine kostenlose Therapie gegen den HI-Virus, darunter vier Viruslast-Untersuchungen pro Jahr. Ohne diese Unterstützung wären die medizinischen Kosten für die Patienten zu teuer."

F: Neben der Regierung setzen sich immer mehr Organisationen und Menschen für Aufklärung und Schutz der Rechte und Interessen der AIDS-Kranken ein. In der Heimat der Roten Schleife helfen oft ehrenamtliche Mitarbeiter, unter ihnen Studenten, Senioren und sogar Schüler. Liu Xing aus der Chinesischen Volksuniverstität kommt in ihren Sommerferien täglich, um zu helfen. Durch die ehrenamtliche Arbeit hat sie mehr über die Krankheit und die Betroffenen erfahren. Daher versucht sie, in ihrer Uni über AIDS aufzuklären, um Missverständnisse zu beseitigen.

„Ich finde, man soll mehr über diese Krankheit wissen. Dadurch kann man Missverständnisse vermeiden und eine harmonische Atmosphäre schaffen."

M: Die Hilfe aus der Gesellschaft ermutigt die Betroffenen, gegen diese Krankheit zu kämpfen. Bei Xu Dong (Name geändert) wurde im Jahr 2000 AIDS diagnostiziert. Dann kam er in die Heimat der Roten Schleife, um medizinisch behandelt zu werden und psychische Hilfe zu bekommen. Seit Jahren bemüht er sich neben seiner Behandlung darum, anderen Patienten zu helfen. Heute ist Xu Dong Leiter der Gruppe für gegenseitige Hilfe von AIDS-Kranken und ein ehrenamtlicher Berater.

„Wir erhalten hier gute ärztliche Betreuung. Es ist fast wie ein Zuhause für uns. Die Ärzte und Krankenschwester sind freundlich zu uns. Sie lächeln uns zu, drücken uns die Hand und essen mit uns zusammen. Sie erinnern uns immer daran, die Medikamente pünktlich einzunehmen. Von ihnen bekommen wir sowohl psychische Beratung als auch familiären Trost."

F: Xu Dong findet, die Stimmung für HIV-Infizierte und AIDS-Kranke in China habe sich in den letzten Jahren verbessert.

„Die Diskriminierung gegen HIV-Infizierte und AIDS-Kranke hat in letzter Zeit abgenommen. Das ist jedoch ein weltweites Phänomen. Um die Diskriminierung völlig zu beseitigen, braucht man noch eine lange Zeit. Für China ist das eine wichtige Frage. Spitzenpolitiker wie Hu Jintao und Wen Jiabao haben mehrmals das Ditan-Krankenhaus besucht. Im Jahr 2006 ist eine Vorschrift zur AIDS-Vorbeugung und –Behandlung erlassen worden, die eine wichtige Rolle beim Kampf gegen AIDS spielt."

M: Dank der AIDS-Aufklärung in China haben viele Menschen mehr über diese Krankheit erfahren. Wang Haitao arbeitet beispielsweise in einer ausländischen Firma in Beijing. Er sagt, jeder Mensch soll einen AIDS-Kranken ganz normal behandeln.

„AIDS ist eine schwere Krankheit. Viele Menschen haben große Angst davor. In den vergangenen Jahren ist AIDS mehr in das Bewusstsein der Bevölkerung vorgedrungen. Immer mehr Menschen zeigen Verständnis für diese Krankheit und die Patienten. Würde jetzt ein AIDS-Kranker vor mir stehen, würde ich ihn ganz normal anlächeln und ihm die Hand drücken."

Moderatoren: Xu Wei, Lü Xiqian

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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