In der jüngsten Vergangenheit wurden auf den Bühnen im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang eine ganze Reihe von bekannten Gesangs- und Tanzdramen aufgeführt. Zu den gezeigten Stücken gehören unter anderem das Drama „Unser Xinjiang ist ein guter Ort", das Musical „Gäste auf dem Eisberg", das Sprechtheater „Ein alter Hof im Hutong Mashi", die traditionelle Tanzshow „Frühling der Muqam-Kunst" oder auch die Musik- und Akrobatikshow „Hallo, Afanti". Alle Bühnenstücke stießen beim Publikum auf ein äußerst positives Echo.

Der mongolische autonome Kreis Bayingolin liegt im Herzen von Xinjiang. Die Theatergruppe dieses Kreises führte das Drama „Die Heimat von Sawurdeng" auf. Die traditionelle Tanzkunst der mongolischen Nationalität zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Aufführung. Das Stück „Die Heimat von Sawurdeng" handelt von einem Mann, der mit der mongolischen Kultur aufwächst und nach und nach zu einem Grasland-Helden wird. Mehr dazu erzählt uns Sun Hu, ein Mitarbeiter des Ensembles:

„Das Drama „Die Heimat von Sawurdeng" gehört zu den Gesangs- und Tanzepen. Beim Sawurdeng handelt es sich um eine besondere Tanzform der mongolischen Nationalität, die einst nach Westen nach Xinjiang gezogen ist. Eigentlich ist die Kunst bereits in Vergessenheit geraten. Dank der Mithilfe der alten Volkskünstler ist es uns aber gelungen, diese Kunstform wieder zum Leben zu erwecken. Zudem haben wir bereits einen Antrag gestellt, damit die Sawurdeng-Kunst bald in die Liste des immateriellen chinesischen Kulturerbes aufgenommen wird."

Frau Tang aus Urumqi, dem Hauptort von Xinjiang, ist ein großer Fan von uigurischem Gesang und Tanz. Sie hält Aufführungen wie den Sawurdeng-Tanz wichtig zur Identitätsbildung:

„Derartige Shows helfen der Bevölkerung und den Kindern in Xinjiang beim kulturellen Erwachsenwerden. Einheimische sollten die eigene Kultur und Tradition kennenlernen. In Xinjiang leben mehrere Nationalitäten. Wir sollten Xinjiang von Grund auf kennenlernen."

Seit Januar 2009 präsentiert die Xinjianger Akrobatentruppe ihre atemberaubende Musik- und Akrobatikaufführung „Hallo, Afanti". Afanti ist eine erfundene Figur, er soll ein prominenter Humorist und Geschichtenerzähler im gesamten Raum von Balkan bis nach Zentralasien sein.

Das Akrobatikspektakel „Hallo, Afanti" erfreut sich in allen Gesellschaftskreisen großer Beliebtheit, weil es viele unterschiedliche Kunstformen wie traditionelle uigurische Gesänge und Tänze, Elemente aus der Welt des Musicals sowie spektakuläre Akrobatikeinlagen miteinander verbindet.

Die aufgeführten Stücke aus Xinjiang hätten die einheimischen Künstler ermutigt, noch mehr Stücke auf die Bühne zu bringen, erklärt Xu Liang, ein Sprecher des Kulturamts des Uigurischen Autonomen Gebietes Xinjiang. Er hoffe, so Xu Liang, dass die kulturelle Vielfalt Xinjiangs eines Tages weit über Xinjiang hinaus auf Anerkennung stoßen wird:

"Früher wurden in Xinjiang nur wenige Bühnenstücke aufgeführt. Nur Einheimische konnten sich damals unsere Dramen anschauen. Wegen der Reform des Kultursystems müssen nun zahlreiche Kunstensembles vermarktet werden. Xinjiang befindet sich diesbezüglich noch in einer Aufbauphase. Unser Ziel ist es, Vorbereitungen für die zukünftige Vermarktung zu treffen."