Kürzlich hat das chinesische Zentrum für Krankheitsvorbeugung und -kontrolle eine Umfrage über Tabakkonsum in China veröffentlicht. Danach rauchen 52,9 Prozent der Männer und 2,4 Prozent der Frauen. Näheres im folgenden Beitrag:
Die Befragung in China ist Teil einer globalen Tabakkonsum-Umfrage in 14 Nationen. Aus den Ergebnissen ergibt sich, dass die Situation in einem der größten Tabakkonsumländer der Welt kritisch sei. Viele Chinesen wissen sehr wenig über die Gefahren des Rauchens beziehungsweise des Passiv-Rauchens.
Über die Hälfte der Männer in China raucht. Rund 54 Prozent der 15- bis 69-Jährigen greifen regelmäßig zur Zigarette. Im Vergleich zu 2002 sind die Zahlen leicht zurückgegangen. Auch unter den Frauen ist der Glimmstengel beliebt, mit 13 Millionen chinesischen Raucherinnen allerdings nicht so beliebt wie bei den Männern. Menschen mit einem niedrigeren Bildungsniveau rauchen eher als Studierte. Dadurch erklärt sich wohl auch, dass die Raucherrate in Dörfern höher ist als in Städten. Ob Stadt oder Land - die meisten Raucher gibt es in Westchina.
In China haben vor allem die Passivraucher zu leiden. An Plätzen, wo offiziell Rauchverbot herrscht, wird trotzdem rücksichtslos gequalmt. Mindestens 72 Prozent der chinesischen Nichtraucher haben derartige Zustände bereits erlebt. 38 Prozent müssen gar jeden Tag damit zurechtkommen. 88,5 Prozent der Befragten berichteten, in Nichtraucher-Restaurants Menschen rauchen gesehen zu haben, während 58,4 Prozent der Befragten gleiches in Verwaltungsgebäuden beobachteten.
Die Gefahren, die durch Rauchen und Passiv-Rauchen entstehen, sind immer noch weitgehend unbekannt. 77 Prozent der Chinesen sind die durch Tabak bedingten gesundheitlichen Risiken nicht bewusst. Nur etwa 23 Prozent der Befragten wissen, dass Rauchen zu Schlaganfällen, Herzerkrankungen und Lungenkrebs führen kann. Nur 24,6 Prozent sind sich darüber im Klaren, dass passives Rauchen bei Erwachsenen Herzkrankheiten und Lungenkrebs und bei Kindern Lungenkrankheiten verursachen kann.
Die These, dass ein niedriger Teergehalt weniger Gefahr bedeutet, ist längst von Wissenschaftlern widerlegt worden. Doch viele wissen das noch nicht. 35,8 Prozent der befragten Chinesen halten die falsche These für richtig. Die Hälfte kennt die richtige Antwort nicht. Die meiste Zustimmung für diese Fehl-Annahme kommt von Ärzten, Lehrern und anderen gebildeten Chinesen. Wissenschaftsrat Yang Yan vom staatlichen Büro für Rauchkontrolle wies noch dazu darauf hin, dass der in die Lungen eingeatmete Teergehalt sogar höher ist, als die Angabe auf der Zigarettenpackung. Weniger Teer bedeutet nicht, dass die Gefahr für Krebs und Herzkreislaufkrankheiten reduziert ist.
Gesprochen von: Zhang Chen
Übersetzt von: Qiu Jing