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Wirtschaftsentwicklung in der Ulan Bhuho Wüste
  2010-08-18 15:20:34  CRI
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Die zirka 340.000 Hektar große Ulan Bhuho ist eine der acht großen Wüsten in China. In den 1950er Jahren wurde an der östlichen Grenze der Wüste ein Schutzwald gepflanzt. Allerdings schwächten sich im Laufe der Zeit die Schutzfunktionen der Waldfläche ab, es entstand sogar eine mehr als 40 Kilometer lange Lücke. In den vergangenen Jahren veranlassten daraufhin die lokalen Behörden, den Schutzwald wieder aufzuforsten. Der stellvertretende Direktor des Forstwirtschaftsamtes des Kreises Dengkou nahe der Stadt Bayan Nur, Ma Xuexian, sagt dazu:

"Wir haben an der östlichen Grenze der Ulan Bhuho einen zirka 52 Kilometer langen Schutzstreifen aufgeforstet. Nach etwa zehn Jahren Aufbau hat sich die ökologische Umwelt im Kreis Dengkou verbessert, die dortige Landwirtschaft wurde gefördert."

Ein chinesischer Spruch besagt: Wer reich werden will, muss zuerst Straßen anlegen. Ähnliches gilt auch für die Wüstenregulierung. Daher wurden im Kreis Dengkou mehrere Straßen angelegt, um die Aufforstung zu vereinfachen. Die Ulan Bhuho wird seither immer grüner. Eine vernünftige und durchführbare Methode zur Wüstenregulierung konnte so gefunden werden:

"Das Anlegen von Straßen war am wichtigsten. Andernfalls könnte nichts dorthin transportiert werden, und nichts könnte erledigt werden."

Im Hinterland der Ulan Bhuho sind oft Vogelkrähen zu hören. Klare Seen sind zum Habitat von Wasservögeln geworden. Im März dieses Jahres wurden im Kreis Dengkou 100.000 Kubikmeter Wasser vom Gelben Fluss in die Ulan Bhuho umgeleitet. So können einerseits Pflanzen in und am Rande des Trockengebietes mit Wasser versorgt werden, wodurch die Biodiversität gesteigert werden soll, andererseits wurde ein Hochwasserschutz am Unterlauf des Gelben Flusses ermöglicht. Dazu sagt Ma Xuexian:

"Wasser versickert in der Wüste sehr schnell. Es ist für die Landwirtschaft und die ökologische Regulierung der Wüste von äußerst großer Bedeutung. Wir haben durch einen Kanal vom Oberlauf des Gelben Flusses Wasser in die Ulan Bhuho eingeleitet. So wurde der Wassergehalt im Sand erhöht. Dies ist vorteilhaft für Pflanzen, für die ökologische Umwelt und für die ganze Natur. Vögel und Tiere erhielten eine Lebensumwelt und Nahrungsquellen. Jetzt kann man zum Beispiel Vogelkrähen hören. Vorher gab es hier gar keine Vögel."

Nie Zhenhe, ein rüstiger Mann in seinen 70ern, wohnt in der Nähe der Ulan Bhuho. Er ist erstaunt über die Veränderung in der Gegend im vergangenen Jahrzehnt:

"Die Veränderungen sind groß. Der Sandverbreitung wurde verringert, Gras wurde gepflanzt. Das ist der größte Vorteil. Vorher gab es hier weder Bäume noch Gras. Durch den Wind gab es überall nur gelben Sand."

Tatsächlich ist der Schutz vor Wüstenwind nur der erste Schritt zur Regulierung der Ulan-Bhuho-Wüste. Seit 2004 wurden hier Unternehmen mit dem Anbau von Wüstencistanche, einer Schmarotzerpflanze, entwickelt. Die Wüste wurde so zu einem wahren Füllhorn an Schätzen für die umliegenden Bauern. Dazu Ma Xuexian:

"In der Vergangenheit war die Wilde Wüstencistanche sehr wertvoll. 2004 haben wir die Technologie des künstlichen Anbaus der Wüstencistanche eingeführt. Mittlerweile ist die Pflanze auf einer Fläche von mehr als 30.000 Quadratmeter gepflanzt worden. Vorher galt der Pflanzenanbau als eine Maßnahme zum Schutz vor Wüstenwind. Jetzt kann durch den Anbau der Wüstencistanche auch große wirtschaftliche Effizienz gewonnen werden. Damit können die Ausbreitung der Wüste und die Verbesserung des Lebensniveaus gleichzeitig realisiert werden."

Die Wangyedi Wüstencistanche GmbH in der Inneren Mongolei gehört zu den Betrieben, die relativ früh in der Ulan Bhuho eine Geschäftsmöglichkeit entdeckt haben. Die GmbH hat in der Wüste eine Anbaufläche von über 3.000 Hektar errichtet. Gleichzeitig bietet sie Bauern Saatgut und Technologien. Der Generalmanager, Wei Jun, erläutert die Ziele:

"2007 haben wir die ersten Wüstencistanchen erfolgreich gepflanzt. Damals wurden pro Mu (das entspricht einem Fünfzehntel Hektar) 330 Kilogramm geerntet. Der Preis auf dem Markt betrug zehn Yuan RMB pro Kilogramm. So konnte man pro Mu 3.300 Yuan RMB erhalten. In Dengkou gibt es große Wüstenflächen. Der Anbau der Cistanche wird deshalb bestimmt ein Standbein für die Region werden."

Im Kreis Dengkou gibt es mehr als zehn Firmen, deren Geschäftsidee mit dem Anbau der Wüstencistanche verbunden ist. Daraus hergestellter Tee sowie andere Getränke und Pflegemittel sind in der Inneren Mongolei und in Südchina sehr gefragt, manche Produkte werden sogar nach Südkorea und Japan exportiert. Die Ulan-Bhuho-Wüste bietet also nicht nur Sand und Wind, sondern auch Chancen für die Menschen dort.

Übersetzt von: Zhu Qing'an

Gesprochen von: Qiu Jing

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Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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