Die chinesische Fußballnationalmannschaft der Frauen, einst weltweit Nummer 1, konnte sich nicht für die Endrunde der Frauen-WM 2011 in Deutschland qualifizieren. Ende Mai verloren die Damen in diesem Jahr das Halbfinale im Asiencup gegen Japan mit 0:2 – zugleich das schlechteste Abschneiden der chinesischen Frauen in den vergangenen 24 Jahren in diesem Wettbewerb. Dieses schlechte Abschneiden bedeutete ebenso das Aus für die WM 2011 in Deutschland.
Keiner in China hatte erwartet, dass sich die Männer für die WM 2010 in Südafrika qualifizieren könnten, doch das Aus der Frauenmannschaft hat viele Fans enttäuscht.
In China war Frauenfußball im internationalen Vergleich betrachtet ziemlich früh populär. Genau deswegen hat die Fifa auch das Austragungsrecht der ersten WM der Frauen an China vergeben, der Wettbewerb fand 1991 in der südchinesischen Stadt Guangzhou statt.
Ihren Höhepunkt erreichte der Frauenfußball in China bei der WM 1999 in den USA. Die Chinesinnen waren mit ihrem schnellen, präzisen Zuspiel und zügigen Angriffen Favorit auf den Titel. Leider verlor China aber das Finale gegen das Team der Gastgeber im Elfmeterschießen. Trotzdem wurde diese Mannschaft von den chinesischen Fans sehr geschätzt, die Spielerinnen bekamen anerkennend den Beinamen „zähe Rosen"!
Seit dem Millenniumswechsel ging es jedoch mit der Mannschaft langsam bergab. In den folgenden Weltmeisterschaften kamen die Chinesinnen nicht über das Viertelfinale hinaus, und nun sind die Fußballerinen aus China nicht einmal in der Endrunde in Deutschland dabei!
Wie konnte es dazu kommen? Beim genaueren Hinsehen offenbaren sich genügend Gründe für all die Pleiten. Obwohl die Fußballerinnen anfänglich sehr gute Leistungen erzielt haben, wurde der Entwicklung des Frauenfußballs von der Sportadministration des Landes nicht der gebührende Wert nahegelegt. Männerfußball hingegen wurde immer populärer, Profis sind heiß begehrt und werden fürstlich entlohnt, auch wenn sie schon manchmal auch nach schlechten Spielen von den Fans beleidigt werden. Was Training, Alltag und Bezahlung der Fußballerinnen betrifft, so spottet es allerdings jeden Vergleich zu den Männern.
Es wurde und wird also kein gutes Umfeld für Frauenfußball in China geschaffen. Kein Wunder, dass sich immer weniger junge Frauen für Fußball interessieren und der Frauennationalmannschaft gute Spielerinnen ausgehen.
Ein anderer Grund für den sportlichen Niedergang: in den vergangenen zehn Jahren wurde der Cheftrainer der chinesischen Frauennationalmannschaft zehnmal ausgewechselt. Niemand, seien es inländische Trainer oder solche aus dem Ausland, konnte die Mannschaft verbessern. Der einst unerschütterliche Zusammenhalt und Teamgeist der Mannschaft brach langsam zusammen. Widersprüche zwischen der Mannschaft und dem Management, zwischen dem Trainer und den Spielerinnen müssen nun zweifelsohne beseitigt werden.
Übersetzt von: Li Zheng und Christoph Limbrunner
Gesprochen von: Xiaolan