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Chinesin schwimmt 21 Kilometer ohne Unterbrechung in einem Fluss
  2010-07-24 16:35:44  cri
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Zhang Jie ist Lehrerin für Freiwasserschwimmen an der Beijinger Sportuniversität. Als Mitglied des „Zhang Jian Open Water Swimming-Team" ist ihr der Qingjiang-Fluss nicht unbekannt. Denn 2006 nahm sie in dem Fluss mit fünf Teamkollegen an einer 150-Kilometer-Staffel teil. Und 2007 durchschwamm sie sogar als erste Chinesin die Cook-Straße vor Neuseeland!

Doch der Qingjiang-Fluss stellt diesmal eine ernsthafte Herausforderung für die gebürtige Beijingerin dar. Zhang Jian, ihr Teamleiter und der erste Chinese überhaupt, der den Ärmelkanal durchschwommen hatte, nennt einige Besonderheiten und Herausforderungen des Qingjiang:

Oton 0 Zhang Jian
„Das Schwimmen im Qingjiang ist schwieriger als das im Meer, da die Wassertemperatur niedrig und die Schwimmdistanz lang ist. Die physische Ausdauer und die psychische Belastbarkeit der Schwimmer werden genau geprüft."

Der Start am Donnerstagnachmittag verläuft ziemlich glatt. Das Wetter ist nicht kalt wie vorhergesagt, sondern mit 33 Grad sogar fast zu heiß. Die Wassertemperatur liegt bei 23 Grad Celsius und ist somit ideal fürs Schwimmen. Zhang Jie freut sich vor dem Start über die guten Ausgangsbedingungen und hofft auf ein zügiges Vorankommen:

Oton 1 Zhang Jie
„Mir wurde gesagt, dass die Wassertemperatur unter 20 Grad liegen sollte. Das wäre zu kalt gewesen. Tatsächlich ist es sehr warm und die Sonne scheint stark. Damit habe ich nicht gerechnet. Es wird ein guter Start. Ich hoffe, dass ich im warmen Sonnenschein die Aufgabe problemlos erfüllen werde."

Um sich gegen Sonnenbrand zu schützen, trägt Zhang Jie einen UV-dichten Ganzkörperschwimmanzug. Alle 30 Minuten bekommt sie von den Teamkollegen im Begleitboot flüssigen Nachschub. An beiden Ufern des Flusses feuern die Einheimischen, Angehörige der Tujia-Nationalität, sie lautstark an.

Das Schwimmen am Tage verläuft für den Sportprofi ohne größere Probleme. Mit zunehmender Dunkelheit wird es aber immer schwieriger, den genauen Kurs zu erkennen. Zhang Jie muss fortan im Scheinwerferlicht des Begleitbootes die Wellen brechen.

Gegen 20 Uhr erfasst ein heftiger Regensturm die nahegelegene Kreisstadt Changyang. Als die Betreuer an Bord davon erfahren, sind sie augenblicklich sehr besorgt. Sollte der Sturm bis zum Fluss vordringen, würde die Wassertemperatur fallen und der Strömungswiderstand zunehmen. Glücklicherweise regnet es später dann aber nur ganz kurz. 

Um Mitternacht ist Zhang Jie bereits zehn Stunden im Wasser.  Der dicke Schwimmanzug reibt wiederholt an der Haut und macht die Schwimmbewegungen für sie sehr unangenehm. Die Schmerzen durch das Scheuern des Anzuges werden immer größer.

Und auch Petrus will dann nicht mehr mitspielen: gegen 2 Uhr regnet es Hund und Katz. Zhang Jie setzt mühsam ihre Schwimmbewegungen fort und fragt unterwegs immer wieder nach der Uhrzeit und der restlichen Streckenlänge.

Am frühen Morgen legt sie schließlich den Schwimmanzug ab, ihr  Körper ist wegen des langen Schwimmens schon etwas angeschwollen und das Reiben auf der Haut einfach unerträglich. Eventuelle Kratzverletzungen durch spitze Gegenstände im Wasser oder Sonnenbrand spielen da keine Rolle mehr. Hauptsache, die Strecke bis zum Ziel schaffen!

Nach unglaublichen 21 Stunden ist die 23-jährige Chinesin schließlich am Ziel! Luftlinie sind es vom Start bis zum Ende etwa 54 Kilometer, die tatsächliche Strecke beläuft sich aber auf sagenhafte 74 Kilometer! Beim Klettern auf das Ufer hat die Ausdauersportlerin wegen der Überanstrengung kleine Schwierigkeiten, doch mit Hilfe der Teamkollegen steht sie schließlich auf ihren Beinen und stellt sie sich vor die Kameras. Die Zuschauer sind ganz begeistert, rufen ihr zu, feiern sie, und Zhang Jie ist zwar erschöpft, aber glücklich:

Oton 2 Zhang Jie
„Der Schwimmvorgang war anders, als ich mir vorgestellt habe. Es gab auch Strömungen und Wellen zu bewältigen. Es war viel schwieriger, als ich mir vorgestellt hatte. Die einheimischen Tujias haben mich aber auch tief in der Nacht angefeuert, das hat mir sehr geholfen! Ich sagte zu mir, solange ich noch kann, schwimme ich - bis zum letzten Zug."

Am 8. August will Zhang Jie nun im Xingkaihu-See in der Provinz Heilongjiang 80 Kilometer in 40 Stunden zurücklegen. Sollte es ihr gelingen, so ist sie die erste Frau weltweit, die im freien Gewässer die längste Strecke schwimmend zurückgelegt hat.


Übersetzt von: Li Zheng und Christoph Limbrunner

Gesprochen von: Xiaolan, Liu Yuanyuan und Zhang Chen

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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