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Kopftücher verbinden Mode und Religion
  2010-07-13 10:26:55  cri
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M: Seit über 1000 Jahren ist der Islam in China zu Hause. Mit der Entwicklung der Gesellschaft haben sich die Lebensgewohnheiten der chinesischen Muslime und auch deren Mode verändert. Besonders die Kopftücher der muslimischen Frauen haben mehr und mehr an Farbe gewonnen vor allem auf der südchinesischen Inselprovinz Hainan.

F: Die Provinzhauptstadt Sanya liegt direkt am Meer inmitten in einer malerischen Landschaft. Im Einzugsgebiet Sanyas leben etwa 8000 Muslime in zwei Dörfern der Hui-Nationalität. Wenn man in diese beiden Ortschaften kommt, fallen einem sofort die bunten Kopftücher der muslimischen Frauen auf. Egal ob Betelnuss-Verkäuferinnen, Perlen-Verkäuferinnen oder Kellnerinnen alle tragen Kopftücher. Hana ist eine Angehörige der Hui-Nationalität. Sie sagt, ab dem Alter von 9 Jahren tragen alle Hui-Mädchen in Sanya Kopftücher.

„Ich habe über 100 Kopftücher. Hier gefallen uns bunte Kopftücher. Vielleicht liegt es am tropischen Klima. Frauen gefallen besonders bunte Farben und Muster."

M: In Sanya binden ältere Frauen ihre Kopftücher meistens unter dem Kinn zusammen. Damit kein einziges Haar zu sehen ist. Junge Frauen tragen ihre Kopftücher etwas lockerer. Sie binden die Tücher meist hinter dem Kopf zusammen. So gucken noch die Haare an den Schläfen hervor. Die Kopftücher kommen in den unterschiedlichsten Farben und Muster. Manchmal tragen Frauen die Kopftücher über die Schultern oder binden sie mit Schmuck zusammen. Hana sagt, vor einigen Jahren sei diese Vielfalt an unterschiedlichsten Kopftüchern unvorstellbar gewesen.

„Früher trugen wir keine Kopftücher sondern Handtücher. Man konnte auch nicht viele Designs erhalten. Mein erstes Kopftuch hat meine Mutter selbst gemacht. Sie kaufte einen roten Stoff und schnitt ihn in eine rechteckige Form. Dann stickte sie an den Rändern grüne Muster. Der Stoff war mit dem, den es heute gibt, nicht vergleichbar."

F: Die Provinz Hainan wurde 1988 zu einer Wirtschaftszone Chinas errichtet. Dank der Reform- und Öffnungspolitik hat sich die Wirtschaft auf der Insel schnell entwickelt. Besonders durch die Entwicklung des Tourismus verdienen jetzt viele Menschen auf der Insel immer mehr.

M: Die Muslime Liu Yuhua besitzt eine Kopftuchfabrik. In den vergangenen Jahren hat sie immer mehr Bestellungen bekommen. Allein wegen der Bestellungen aus der Region muss ihre Fabrik viele Überstunden machen. Ihre Firma sei mittlerweile zehn Millionen Yuan RMB wert. Liu Yuhua sagt, die Muslime führten heute ein besseres Leben als früher. Früher hätte jede muslimische Frau nur ein Kopftuch gehabt. Dagegen würde heutzutage jede Frau dutzende, oft sogar zwei bis dreihundert Kopftücher besitzen. Das sei auch der Grund, warum ihr Geschäft so gut laufe.

„In den 1980er Jahren gab es nur zwei Farben für Kopftücher, nämlich rot und grün. Jetzt bieten wir unterschiedlichste Farben und Muster an. Ich selbst habe einige Dutzende Kopftücher. Sie sind viel schöner als früher. Außerdem bieten wir auch einen Lieferservice. Mein Geschäft ist immer größer geworden."

F: Heute reisen viele Muslime aus der Stadt Sanya ins Ausland. Dabei kaufen viele Frauen auch dort ihre Kopftücher. Viele Muslime sehen das Kopftuch nicht nur als ein Symbol der islamischen Kultur und Religion, sondern betrachten es als einen modischen Kopfschmuck. Die 17jährige Hana studiert an einer Hochschule in Malaysia. Sie hat ihre Kopftücher vor allem im Ausland gekauft.

„Wenn ich im Ausland schöne Kopftücher sehe, schlage ich gleich zu. Ich möchte anders als die anderen sein, deshalb kaufe ich gerne im Ausland Kopftücher. Ich finde, Kopftücher machen uns schöner."

M: Schöne Kopftücher sind nicht nur für junge Frauen. Ältere Frauen erfreuen sich ebenfalls an der bunten Vielfalt von heute. Obwohl sie meistens schwarze oder braune Kopftücher tragen, sind diese oft mit Glaskristallen oder Perlen verziert. Die 70jährige Muyama findet, sie sei jetzt viel schöner gekleidet als in ihrer Jugend.

„Ich habe sogar während meiner Hochzeit kein so schönes Kopftuch getragen. Damals hatten wir nur schwarzen Stoff. Aber heute tragen wir jeden Tag schöne Kopftücher."

F: Mit dem Tourismusboom auf Hainan können sich die muslimische Frauen immer mehr leisten. Die bunte Vielfalt ihrer Kopftücher ist der beste Beweis.

Moderatoren: Lü Xiqian, Michael Koliska

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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