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Praxisorientierte Ausbildung in Wenzhou
  2010-07-05 18:36:00  cri
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Viele chinesische Universitäten und Hochschulen bemühen sich derzeit um eine praxisorientierte Ausbildung. Am Oujiang- Institut der Wenzhou- Universität werden Studenten beispielsweise darin unterstützt, während ihres Studiums Modellbetriebe zu gründen und diese eigenständig zu führen. In unserem folgenden Beitrag möchten wir Ihnen gern näheres darüber berichten:

Das seit dem Jahr 2000 ins Leben gerufene Institut der Stadt Wenzhou in der ostchinesischen Provinz Zhejiang orientiert sich an einer Ausbildung hochwertig innovativer Fachkräfte für angewandte Disziplinen. Das Institut beherbergt verschiedene Praxiszentren, Computerräume und Labore wie etwa das für Innovationen. Sieben Fakultäten sind mit 38 Bachelor- Fachrichtungen ausgestattet. Zu den Hauptfächern gehören neben Wirtschaftslehre, Jura und Pädagogik auch Literatur, Physik sowie Ingenieurswissenschaften und Managementlehre. Eingeschrieben sind 9.200 Studenten. Sie werden von 530 Lehrern betreut, von denen ein Drittel Professoren sind.

Das Oujiang- Institut gilt derzeit als staatliches Probeterrain für innovative Fachkraftausbildung. Es ist zudem einer der Standorte für eigenständige Studentenbetriebe der Provinz Zhejiang sowie der Stadt Wenzhou. Dazu erklärt uns der stellvertretende Parteisekretär des Instituts Zhang Min:

"Wir profitieren von der lokalen Handelskultur der Stadt Wenzhou. Die Stadt ist landesweit bekannt für ihren belebten Handel und die marktorientierten Ideen. In unserem Park für eigenständige Studentenbetriebe wollen wir die Energien und Interessen der Studenten konzentrieren. Sie erhalten kostenlose Büroplätze und brauchen keine Wasser- oder Stromgebühren zu zahlen. Wir gehen davon aus, dass die Versuche in dem Park ihre künftige Karriere fördern werden. Und wenn es sich als nicht erfolgreich erweist, ist es als gute Übung zu betrachten."

Davon ausgehend errichtet das Institut eine Reihe von Innovationslaboren wie etwa für "I- Robots", "DIY Computer", die „Gründung eigener Betriebe im Internet-Laden Taobao.com" und für "Energiesparende PKW". Jedes Jahr stellt das Institut 500.000 Yuan RMB bereit, um Innovationsprojekte der Studenten zu fördern und sie damit anzuspornen, an verschiedenen Wettbewerben auf Staats- und Provinzebene teilzunehmen. Mit mehr als 70 bekannten Betrieben in Wenzhou, darunter die China Huafeng Gruppe sowie die Volksgruppe für Elektrogeräte, hat das Institut bereits zahlreiche Praxisstandorte errichtet. Sie bieten eine Reihe von Ausbildungskursen für künftige Betriebsleiter, Betriebsgründungen, für Softwareingenieure sowie Besitzer von Online-Betrieben an. Damit wurde eine Plattform für die Zusammenarbeit zwischen dem Institut und Betrieben sowie für die Gründung von Studentenbetrieben und studentischer Nebentätigkeiten geschaffen.

Wie der Zuständige Zhang Min weiter erklärte, teilt sich die Plattform in drei Bereiche – Informationstechnik, Kultur und Design sowie Maschinenbau und Herstellungsindustrie.

"Der Praxisstandort verfügt bereits über 26 Arbeitsräume, in denen 146 Studenten beschäftigt sind. Sie arbeiten mit Fachverbänden aus Industrie und Handel und erhalten Ratschläge von verschiedenen Betriebsleitern. Dabei achten sie darauf, wissenschaftlich-technische Elemente einzubringen."

Dank innovativer Praxis waren zahlreiche Studierende des Instituts in verschiedenen Wettbewerben bereits sehr erfolgreich. Allein im Jahr 2009 gewannen 61 Studenten Preise nationaler Wettbewerbe. Zwölf Patenttechnologien wurden angemeldet. 28 Studenten erwarben Geschäftslizenzen.

Hervorzuheben sind an dieser Stelle die erzielten Ergebnisse der Studenten im Bereich E-Commerce. Im Interview mit Radio China International erklärt der Zuständige der Informationsfakultät des Oujiang-Instituts, Zou Huasheng:

"Das Internet hat die Einschränkungen durch Zeit und Raum überwunden. Bei uns beherrschen inzwischen bereits zahlreiche Studenten die nötigen Fähigkeiten im Bereich E-Commerce. Als Beispiel nenne ich hier die Gründung der Taobao- Klasse, die ein völlig neues Geschäftsmodell darstellt. Dabei verknüpfen wir die Studentenausbildung zugleich mit einem zielgerichteten Forschungsprojekt im Rahmen des staatlichen Programms 863. Unsere Forschungsbereiche sind Vertriebsketten, öffentliche Dienstleistungen und integrierte Dienste."

Ye Wawa beispielsweise zählt zu den Studenten des zweiten Jahrgangs im Studienfach Literatur. Sie möchte möglichst viel über die Praxis erfahren und lernen. Seit einem Jahr schon studiert sie in der Taobao-Klasse. Mit den erworbenen Kenntnissen ist es ihr und einigen ihrer Kommilitonen gelungen, einen kleinen Internet-Shop zu eröffnen. Sie sagt uns:

"Wir stehen noch am Anfang. Über das Internet verkaufen wir Kosmetikwaren, Taschen, Schuhe, Schokolade und vieles mehr. Der monatliche Gewinn beträgt 5.000 Yuan. Die Gelder werden für die künftige Entwicklung angelegt. Gewinne werden je nach Dauer der Zugehörigkeit auf die Mitglieder verteilt. Beständige Mitglieder beziehen 10 Prozent, während die Neuzugänge 5 Prozent der Gewinne erhalten."

Die Ausbildungsmodelle für die Gründung der Studentenbetriebe am Oujiang- Institut sollen nach einem entsprechenden Plan der lokalen Bildungsbehörde noch in anderen Universitäten und Hochschulen der Stadt Wenzhou zum Einsatz kommen. Ziel ist es, die Hochschulausbildung besser an das Wachstum der lokalen Wirtschaft anzukoppeln.

Gesprochen von: Liu Yuanyuan

Interview von: Li Qian

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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